We stand with Prosygika - Against the State & Patriachy!
Freiheit mit allen politischen Gefangenen! Solidarität mit den 78 Angeklagten! Im zentralen Athener Stadtteil Ambelokipi, zwischen dem Obersten Gerichtshof und der Hauptwache der Polizei, gegenüber dem Stadion von Panatheneikos Athen, liegt der Komplex Hinter dem abblätternden Putz verbirgt sich eine lange Geschichte politischer Kämpfe.Heute ist es das größte Squat Griechenland und vielleicht auch Europas, in dem über 400 Menschen leben. In die Besetzung eingebunden sind verschiedene autonome Strukturen, darunter ein Frauen-Café, eine Bäckerei, ein Kinderhaus mit Betreuung oder migrantische revolutionäre Gruppen, um nur einige zu nennen. Die Bewohner*innen sprechen Griechisch, Englisch, Kurdisch, Türkisch, Deutsch - es sind Athener Anarchist*innen, Menschen proletarisierter Klassen, Internationale Aktivist*innen, Refugees, Kinder, Alte.
Internationalismus ist für das Projekt ein wichtiger Bezugspunkt. Der kurdische Freiheitskampf und die Anwesenheit kurdischer Gruppen liefern der Besetzung nicht nur Inspiration, einige Bewohner*innen haben sich den Strukturen in Rojava auch aktiv angeschlossen und ihre Erfahrungen mit zurück nach Prosfygika gebracht. Doch nicht allen gelang der Wechsel zwischen den so verbundenen Welten: Der Anarchist Haukur Hilmarsson (Spark), an den ein Wandgemälde und Plakate am Gebäudekomplex erinnern, starb im Februar 2018 bei der Verteidigung des Kanton Efrîn bei einem Artillerieangriff der türkischen Armee.Das Projekt Prosfygika bezieht seine Stärke jedoch nicht daraus, Rojava imitieren zu wollen, sondern daraus, die Erfahrungen aus anderen Kämpfen angepasst an die lokalen Verhältnisse zu nutzen. Ein anarchistischer Einfluss ist bis heute stark. Undogmatisch, libertär und dennoch fest organisiert wurde aus einem Demokratischem Konförderalismus des Rojava-Projekts ein Kommunaler Konförderalismus in Athen.In den frühen Morgenstunden des 22.11. wurde die besetzte Nachbarschaft von einem repressiven Polizeiaufgebot belagert. Die Cops sind dabei in ein Haus eingedrungen und haben zwei Personen entführt. Während der Festnahme und in den Stunden danach, gab es massiven Widerstand von den Dächern der Nachbar*innenschaft.Im Zuge der Auseinandersetzung wurden 78 Genoss*innen gefangen genommen, die mittlerweile wieder in Freiheit, aber mit diversen Anklagepunkten konfrontiert sind. Die Malakes sind am frühen Abend wieder abgezogen, trotzdem gibt es die Befürchtung, dass eszu weiterenAngriffen durch den Staat kommen wird. Prosfygika schreibt auf Indymedia Athen, dass sie - egal was die kommende Zeit bringen wird - die Gemeinschaft und Nachbarschaft auch weiterhin militant verteidigen werden und laden alle solidarischen Menschen ein sie in ihrem Kampf zu unterstützen.