[Stuttgart] Kurzbericht zum revolutionären 1. Mai 2018

Sogar die Sonne zeigte sich dieses Jahr auf der Revolutionären 1. Mai Demo in Stuttgart. Ca. 800 Menschen beteiligten sich an der von einem Bündnis organisierten Demonstration. Wie in jedem Jahr beanstandete die Polizei die Verbindung der Seitentransparente, aber nachdem die Schnürungen kurzfristig gelöst wurden, konnte der Demozug sich ohne große Probleme in Bewegung setzen.  Auf der Route wurden Bengalos gezündet und die DEHOGA symbolisch mit Pyrotechnik und Farbbeuteln angegriffen. Des Weiteren wurde ein Faschist durch Handzettel in seinem Wohnviertel geoutet.

In den Redebeiträgen wurde ein breites Themenspektrum angesprochen: Die FAU kritisierte die Leiharbeit, die Rote Hilfe betonte in ihrer Rede die Notwendigkeit der Solidarität. Auf dem Weg zur Zwischenkundgebung thematisierte die Initiative Klassenkampf Stuttgart die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation. Beim Halt auf dem Rotebühlplatz wurde die Rede von Zusammen Kämpfen Stuttgart verlesen. Des Weiteren gab es Beiträge vom Libertären Bündnis Ludwigsburg, das eine Rede über den 4-Stunden-Tag hielt, die Antifaschistische Aktion Aufbau ging auf die Notwendigkeit des Antifaschismus ein und am Marienplatz thematisierte der AK Internationalismus die aktuelle Lage in Rojava. Nach der Beendigung der offiziellen Demonstration forderte die Revolutionäre Aktion Stuttgart in  ihrer Rede die Organisierung im Kampf für den Kommunismus.

Unsere Rede orientierte sich am diesjährigen Stadtteil-Aufruf, der von mehreren Gruppen unterzeichnet wurde, die im Stuttgarter Osten organisiert sind. Die Unterstützer waren: Arbeitskreis Solidarität, Die LINKE Stuttgart Ost, Frauenkollektiv Stuttgart, Freie ArbeiterInnen Union Stuttgart, Initiative Rechtspopulismus Stoppen, Kurdische Jugend Stuttgart, Linksjugend [‘solid] Stuttgart und Ostend Obenbleiber. Thematisiert wurde die Parole Solidarität statt Spaltung. Dargelegt wurde die momentane Situation in der BRD: die Angst vor der Zukunft steigt in der Bevölkerung, die Menschen sind verunsichert. Grund dafür ist das krankende System des Kapitalismus, das die Bevölkerung spaltet und die Menschen gegeneinander ausspielt. Unsere entschlossene Antwort auf das kranke System, in dem wir leben und das Kriege, Flüchtlingsbewegungen und den Rechtsruck bedingt, kann nur Solidarität sein. (Die gesamte Rede sowie den Aufruf findet ihr untenstehend)

Nach der Demo ging es weiter zu den Festen: Einerseits in Stuttgart-Heslach, wo im Linken Zentrum Lilo Herrmann ein Straßenfest stattfand und andererseits in Stuttgart-Ost im Stadtteilzentrum Gasparitsch.

Im Gasparitsch gab es ein buntes Programm: Kinderschminken und Bastelangebote, ein vielfältiges Fingerfoodbuffet, Kaffee & Kuchen, ein Quiz, leckeres warmes Essen und Gegrilltes, sowie am Abend den Auftritt des Liedermachers Felix Schurr.

Politprogramm am 1. Mai

Während des Nachmittags fand dann passend zum 1. Mai ein Politprogramm statt: Zunächst wurde die Celox-Kampagne der Roten Hilfe International durch den Arbeitskreis Rojava vorgestellt. Danach folgte ein Vortrag der FAU zum Thema „Widerstand auf der Arbeit-Jenseits von Streik“ und den Abschluss bildete der Vortrag von Zusammen Kämpfen, der sich mit der Beteiligung der Bozkurt auf der Langen Ost-Nacht und dem Widerstand dagegen beschäftigte.

1. Mai – Straße frei

Als letzten Programmpunkt gab es dann den traditionellen Stadtteilspaziergang in Stuttgart Ost, der in diesem Jahr unter dem Motto „Erinnern-Gedenken-Kämpfen: Revolutionäre Geschichte aneignen“ stattfand. Beim Schlendern durch den Osten Stuttgarts wurden verschiedenen Stationen angelaufen, die in Verbindung mit revolutionären Kämpfen stehen. 50 Menschen folgten interessiert den Ausführungen, die begonnen bei der Novemberrevolution 1918/19, über die Herrschaft der Faschisten und die Studentenaufstände der 68-er, die Geschichte der linken Bewegung bis ins Heute führte und die

Wichtigkeit des Kampfes gegen das System und reaktionäre Kräfte betonte.

An den einzelnen Stationen wurden Ausdrucke hinterlassen, die die erzählten Episoden und Begebenheiten der Geschichte für die Bewohner des Stuttgarter Ostens präsent halten sollen.

Im Anschluss an den Stadtteilspaziergang haben wir eine kurze unangemeldete Demonstration durchgeführt und uns damit symbolisch am 1. Mai das genommen, was uns sowieso gehört: die Straße!

Zusammen Kämpfen [Stuttgart]
www.zk-stuttgart.tk

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>> Zum kompletten Bericht

>> Weiterer Bericht zum Revolutionären 1. Mai in Stuttgart

>> Stadtteilaufruf zum 1. Mai von Zusammen Kämpfen mit einigen UnterstützerInnen
>> Transparentaktionen im Vorfeld

Weitere Infos unter:
www.erstermai-stuttgart.tk

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