[De] Was bisher geschah....

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… schon im Vorfeld des 10.03. kam es in Dessau immer wieder zu Einschüchterungsversuchen, Provokationen und auch einem versuchten Angriff auf Antifaschist*Innen und Menschen aus dem bürgerlich- linken Spektrum von Seiten der ortsansässigen Neonazis.

Am 13.02. meldeten die Rechten im Ortsteil Rosslau eine Kundgebung an, welche jedoch nur als Vorwand diente, um aus einem Hinterhalt die Teilnehmer_innen einer antifaschistischen Kundgebung (Thema Geschichtsrevisionismus) anzugreifen. Was die Nazis einzig und allein von der körperlichen Auseinandersetzung abhielt, war die Gegenwart der Ordnungsbehörden.

Am Jahrestag der Bombardierung Dessaus, dem 07.03. provozierten und beleidgten einige Kleingruppen der Nazis die anwesenden Teilnehmer_innen von linken Kundgebungen im Stadtgebiet Dessaus.

Am 10.03. kam es dann schließlich zu einem physischen Angriff. Ein Nazi griff aus seiner Störergruppe heraus einen Teilnehmer des Festes für Demokratie an. Von Seiten der Polizei wurde bis dahin, trotz dem Rufen einiger anderer Teilnehmer_innen des Bürgerfestes, nichts unternommen.
Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, das aktive Wegschauen der Einsatzkräfte ist Praxis im Umgang mit den Dessauer Faschisten.
Ebenfalls kam es zu einem Angriffversuch auf unsere antifaschistische Kundgebung auf der anderen Seite des Bahnhofs. Hier musste die Polizei nun eingreifen, da die Situation aus dem Ruder zu laufen schien und die Angreifer in Unterzahl dann plötzlich doch keine Lust mehr auf ein Himmelfahrtskommando. hatten.

Während unsere Antifademo durch Dessau lief, kam es noch zu einigen Pöbelein und auch angewiderten Blicken von Anwohner*Innen. Auch dies ist nichts Neues für Dessau, schaut man z.B. auf die Oury Jalloh- Demonstrationen zurück. Einen Böllerwurf aus einem Wohnhaus verorteten die Einsatzkräfte aus unseren Reihen, worauf hin es zur Behelmung kam und die ganze Situation etwas angespannter wurde, jedoch bis zum Beenden der Veranstaltung friedlich aber entschlossen lautstark ablief.

Aufgrund der bisherigen Historie der Stör- und Einschüchterungsversuche, seitens der Faschisten, kann prognostiziert werden, dass es am Samstag den 17.03., am Tag ihrer angemeldeten „Gedenkveranstaltung“, zu erneuten Angriffen kommen wird. Ebenfalls ist damit zu rechnen, dass diese Angriffe von aggressiverer Natur sein werden, aufgrund der vorhergesagten Teilnehmerzahl von bis zu 200 Nazis und nicht zuletzt auch durch das Signal der Polizei gegenüber den Faschisten, welches in Dessau immer wieder „Macht was ihr wollt, wir schützen euch zur not.“ zu sein scheint.

Neben der Polizei scheint aber auch die Linie des Ordnungsamts klar nach rechts auszuschlagen, beachtet man die Kriminalisierung antifaschistischer und links- bügerlicher Akteure. Tatsachen werden verdreht und wahnwitzige Argumente erfunden, um den antifaschstischen Protest zu beschneiden und sogar entgegen deutschen Rechts weit außerhalb von Hör- und Sichtweite.
So wird der Betroffene, der rechten Gewalt vom 10.03., nun in einem internen Schreiben des Ordungsamts an einen der linken Anmelder als potenzieller Gefährder dargestellt und desweiteren werden wir alle in vorrauseilende Sippenhaft genommen.

Der Grund dafür liegt offen: Das eigentliche Datum für den seit 2005 stattfindenden Gedenkmarsch, der 10. März, wurde dieses Jahr von ca. 90 Antifaschisten besetzt, sodass die Nazis auf das darauf folgende Wochenende ausweichen mussten, mit einer stark verkürzten Route ab 12:00uhr vom Südbahnhof ausgehend, wenn nicht sogar nur mit einer lokalen Kundgebung vor dem Dessauer Friedhof III.

Für den 17.03. sind nun 3 antifaschistische Kundgebungen angemeldet. 2 in unmittelbarer Nähe des Südfriedhofs III und eine am Hauptbahnhof (siehe Aktionskarte). Für diejenigen von euch, die bis zum HBF anreisen wird es eine Demo mit Lauti bis Dessau Süd geben.

Lasst uns diesen Tag zum entgültigen Debakel für die Nazis und ihre absurde, widerliche und menschenverachtende Weltanschauung machen.
Lassen wir sie nicht im Stillen an die NS Täter gedenken und besser noch, garnicht erst ihr Ziel, den Friedhof erreichen.

"Geschichtsrevisionismus in all seinen Facetten kritisieren, blockieren und verhindern" lautet das Motto für uns am kommenden Samstag.

Let's make Dessau nazifrei again. Diesmal richtig!

 

Aktionskarten:

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