[De] Wir lassen uns nicht einschüchtern – Am 17.03. nach Dessau!

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Am kommenden Samstag, dem 17. März, wollen Mitglieder freier Kameradschaften und rechtsextremer Parteien einen geschichtsrevisionistischen Trauermarsch in Dessau durchführen. Sie wollen einzig den deutschen „Opfern“ gedenken und ignorieren dabei vollständig  die Gründe des alliierten Bombardements, welches bsonders am 7. März 1945 schwere Zerstörungen in der Stadt verursachte. Dessau war nicht nur Gauhauptstadt, sondern auch ein Rüstungszentrum, in welchem neben Flugzeugen auch das Schädlingsbekämpfungmittel Zyklon B hergestellt wurde. Über 1 Million Menschen sind damit von den Nationalsozialisten ermordet worden.

 

Neonazis mobilisieren dieses Jahr in den Süden Dessaus

Seit Jahren schon mißbrauchen Neonazis und andere Rechtsextreme die Zerstörung Dessaus im 2. Weltkrieg, um ihre verachtenswerte Weltanschaung und widerwertige Propaganda auf die Straße zu tragen. Auch dieses Jahr rufen sie wieder zu diesem kruden Schauspiel auf, welches am 17.03. erstmals nicht vom Haptbahnhof starten soll.

Unsere antifaschistischen Interventionen haben bereits im Vorfeld dafür gesorgt, dass sie ihr ursprüngliches Datum, den 10 März, nicht wahrnehmen konnten. Stattdessen zogen WIR mit einer antifaschistischen Demonstration auf der Route duch die Stadt, welche voher jahrelang von den Faschisten für ihre Aufmärsche genutzt wurde.

 

Provokationen und Einschüchterungsversuche

Diese empfindliche Niederlage scheinen Alexander Weinert und seine braunen Schläger nicht wirklich gut verkraftet zu haben, denn sowohl am letzten Samstag, als auch in den vorherigen Wochen kam es wiederholt zu Bedrohungen und Störversuchen während und nach antifaschistischen Kundgebungen.

Am 13.02., nach unserer Solikundgebung für Dresden, wurden einige wenige Teilnehmer*Innen, die sich noch am Kundgebungsplatz aufhielten, von mehreren Kleingruppen plötzlich auftauchender Neonazis umkreist aus nächster Nähe abfotografiert und so versucht ein Bedrohungsszenario zu errichten. Nur die Anwesenheit der Polizei, welche erst garnicht und dann nur zögerlich reagierte, hielt die überzähligen Nazis wohl zurück. Ihre eigene Kundgebung in Roßlau hatten die Neonazis  kurzfristig abgesagt

Zu Einschüchterungen und Provokationen von rechtsextremer Seite kam es auch am 7. März in Dessau, wo wir und das Netzwerk Gelete Demokratie zu Kundgebungen im gesamten Stadtgebiet aufgerufen hatten. Während für die braunen Vollpfosten von der NPD zu einer Versammlung nach Roßlau mobilisiert wurde, an welcher 18 Evolutionsbremsen teilnahmen, verirrten sich 5 Kameraden über die Elbe und provozierten dort die Teilnehmer*Innen zweier Kundgebungen.

 

Rückblick auf den antifaschstischen Aktionstag am 10. März in Dessau

Für den 10 März riefen wir zu einer antifaschistichen Kundgebung am Bahnhofsvorplatz mit anschließender Demonstration durch die Innenstadt auf um einem etwaigen Naziaufmarsch entgegnen zu können und einen entschlossenen Antifaschismus auf die Straße zu tragen, Mit der Unterstützung vieler helfender Hände konnten eine provisorische Bühne und Bands für die musikalische Unterhaltung organisiert werden.  Für das leibliche Wohl sorgte eine vegane Kochgruppe.  Nachdem auch noch die Sonne rauskam war es ein gelungenes, kleines, aber feines Straßenfest.

Kurz nach Beginn unserer Veranstaltung erreichte uns die Nachricht, dass Alexnder Weinert seine Kundgebung auf dem August-Bebel-Platz kurzfristig abgesagt hatte. Spätestens jetzt mussten wir mit Störversuchen von rechter Seite rechnen, welche auch nicht lange auf sich warten ließen. Das Bürgerfest am Seminarplatzauf der Rückseite des Bahnhofs suchten die Faschos als erstes auf. Obwohl sie sehr aggresiv auftraten, wurden sie nicht sofort von der Veranstaltung verwiesen. Erst nachdem sie eine Person gewaltätig atackierten und mehrere Antifaschisten zu Hilfe eilten, reagierte die Polizei und geleitete sie von der Örtlichkeit. Nur wenig später, kurz vor Beginn unserer Demonstration, unternahmen dann 5 braune Hohlkörper einen ziehmlich armseligen Versuch der Störung bei unserem Treffpunkt. Die ungebeten Gäste wurden sehr schnell erkannt und die sehr wohl notwendige antifaschistische Intervention, siehe Bürgerfest, nach einigen hundert Metern von der Polzei brutal gestoppt.

Mit einiger Verzögerung startete dann unsere antifaschistische Demonstration mit ca. 90 Teilnehmer*Innen am Bahnhofsvorplatz und zog lautstark und entschlossen durch das Stadtzentrum.  Nach einer Zwichenkundgebung am Rathaus kam der letzte kümmerliche Störversuch,  noch einmal brüllten ein paar Neonazis unverständliche Parolen aus einer Seitenstrasse, wovon die Demo jedoch kaum Notiz nam. Als ein Böllerwurf aus einem Wohnhaus in Richtung unserer Demonstation geworfen wurde, reagierte die Polizei wenig besonnen und verstärkte ihr martialisches Auftreten durch das Aufsetzen der Helme. Nach ca, 2 Std. kam die Demo wieder am Hauptbahnhof an und wir beendeten den 1.Teil unserer Kampagne „Make Dessau Nazifrei Again“.

Vielen Dank nochmal an alle, die diesen Tag mitgestaltet haben. Totz einiger krankheitsbedingter Ausfälle war es ein erfolgreiches Warm-Up für den kommenden Samstag.

 

Wir lassen uns nicht einschüchtern, nicht von Nazis, nicht vom staatlichen Repressionsapparat !!

Am 17. März in Dessau auf die Straße !!

Make Dessau Nazifrei Again !!

 

Für allle, die am Samstag am Hbf anreisen:  Ab 11:00 gibt es einen zusätzlichen Treffpunkt am Bahnhofsvorplatz, von dort bringt euch dann eine Demo sicher in den Süden der Stadt.

 

Achtet auf aktuelle Infos und checkt die üblichen Kanäle.

Spätestens Freitagabend sind alle wichtigen Infos, Aktionskarten usw. online.

 

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