Angriff auf KONE in Athen (Übersetzung)

Die klassenbedingte Parteilichkeit der Justiz wird durch eine Reihe von Fällen deutlich, in denen angeklagte Geschäftsleute, Politiker, Bullen und Faschisten zu den Akten gelegt werden und mit Freisprüchen oder kurzen Haftstrafen enden, im Gegensatz zu den proletarischen Angeklagten, die jahrelang in den Gefängnissen des Landes hocken. Vor allem bei politischen Gefangenen, die während ihrer gesamten Haftzeit eine militante Haltung an den Tag legen, zeigt sich die Entschlossenheit des Staates und der Behörden bei jeder Gelegenheit. Mit besonderen Haftbedingungen, langwierigen Verfahren, verspäteten Entscheidungen, der Verweigerung von Hafturlauben usw. sind die inhaftierten Gefährt*innen mit einem System konfrontiert, das einerseits ihr Handeln entpolitisiert und andererseits ein Regime der Ausnahme um sie herum schafft.

Ein Ergebnis dieser Klassengegnerschaft ist die unbefristete Inhaftierung des Genossen Giannis Michailidis, gerade weil er sich offen auf die Seite der Unterdrückten, gegen Ausbeutung und Macht gestellt und seinen Kampf sowohl außerhalb als auch innerhalb der Mauern fortgesetzt hat. Die Entscheidung des Gerichts von Amfissa macht Giannis Michailidis zu einem Gefangenen auf unbefristete Zeit. Nach achteinhalb Jahren Haft hat die Kammer den Antrag des Genossen auf Freilassung mit der Begründung abgelehnt, dass "er die wesentlichen Voraussetzungen nicht erfüllt, da die Gefahr besteht, dass er neue Straftaten begeht". Diese Entscheidung beraubt den Genossen nicht nur seiner Freiheit, sondern führt auch den Zustand des unbefristeten Gefangenen ein, bei dem ein kleines Gremium nach eigenem Ermessen entscheidet, wer für eine Entlassung in Frage kommt und wer nicht, ohne sich an seine eigenen Gesetze zu halten.

KONE ist ein multinationales Unternehmen mit Sitz in Finnland, das in über 60 Ländern tätig ist. Vor einigen Jahren wurde es zum Ziel der antagonistischen Bewegung – nicht nur in Griechenland, wegen seiner arbeiterfeindlichen Politik (Lohnkürzungen, Entlassungen) während der brutalen Umstrukturierung der Produktionsverhältnisse, die von der griechischen Bourgeoisie und dem internationalen Kapital zum Nachteil der Unterdrückten durch das Memorandum durchgesetzt wurde.

Ein zentraler Teil der Tätigkeit des Unternehmens ist der Bau und die Instandhaltung von Aufzügen in den Knästen von Frankreich und den USA, wobei KONE Profit mit der Inhaftierung aus der Zusammenarbeit mit Staaten zieht, welche die unbefristete Inhaftierung seit Jahrzehnten legalisiert haben. Im Falle des französischen Staates zeigt sich dies am deutlichsten in der Inhaftierung des palästinensischen Befreiungskämpfers Georges Abdallah, während in einer Reihe von US-Bundesstaaten Dutzende von Kämpferinnen und Kämpfern der Black Liberation Army und der Black Panthers mit der unbefristeten Haftstrafe konfrontiert waren und sind.

In einer allgemeinen Situation der Verarmung ist die Verschärfung der Repression gegen die aufständischen und kollektivierten Teile der Gesellschaft eine logische Konsequenz des Staates. Deshalb versucht er, die Bedingung der unbefristeten Haft einzuführen, Anarchist*innen zu verfolgen, die offen für revolutionäre Gewalt eintreten, Solidarität zu kriminalisieren und schwerwiegendere Anklagen und Organisationen zu konstruieren.

Die Zerschlagung aller Gefängnisse und die Solidarität mit allen, die sich der staatlichen Repression entgegenstellen, ist ein wesentlicher Bestandteil der anarchistischen Bewegung. Jede Institution und jedes Unternehmen, das die Inhaftierung fördert und davon profitiert, sollte in unserem Visier sein. Und denjenigen, die den Faden des revolutionären Gedächtnisses weben und aufgrund ihrer Entscheidung inhaftiert sind, müssen wir in der Praxis in jedem Moment beistehen und deutlich machen, dass sie ein aktiver Teil des Kampfes selbst sind.

Bis zur Zerstörung aller Knäste

(übersetzt von https://athens.indymedia.org/post/1618278/ , KONE ist auch in Deutschland aktiv https://chronik.blackblogs.org/?s=KONE)