Unerwartete Hilfe für Repressionsopfer durch Berliner Regenbogenpresse

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Zum Wochenanfang öffnete die Hamburger polizeiliche Sonderkomission "Schwarzer Block" ein weiteres Kapitel in dem Versuch, ihre Existenz zu rechtfertigen. Gesucht wird nach "Verdächtigen" im Zusammenhang mit schweren Straf- und Gewalttaten rund um den G20-Gipfel im Sommer 2017. Wer nun gedacht hätte, dass damit die exzessive Gewaltanwendung von Polizist_innen verfolgt werden sollte, welche sich im Schutz ihrer Uniformen und vermutlich auch unter völliger nervlicher Ausbeutung durch ihre Leitung an Menschen und ihren Rechten vergriffen, irrte allerdings. Entgegen jeglicher gebotener Unschuldsvermutung veröffentlichte die Polizei Bilder von angeblichen Demonstrationsteilnehmer_innen. Völlig unerwartete Unterstützung erhielten Kritiker_innen von Polizeigewalt daraufhin am Dienstag dieser Woche in Berlin.

Die BZ, das Berliner Revolverblatt des Axel-Springer-Verlages veröffentlichte am 19. Dezember 2017 stadtweit einen Aufruf, sich an einem weihnachtlichen Gewinnspiel zu beteiligen und lobte dafür 10000 Euro aus. Titel des Gewinnspiels: "Hetz-Jagd auf Berliner Polizisten"

Wir können nicht einschätzen, wieviele Leser_innen der BZ sich gestern an diesem Gewinnspiel beteiligt und Preisgelder kassiert haben. Auch die Zahl der gehetzten Polizist_innen ist bisher nirgendwo dokumentiert worden.

Trotzdem haben wir diese Initiatvie mit Überraschung aufgenommen und denken, dass dieses Modell vielleicht Zukunft  haben könnte. Es ist wahrscheinlich, das gehetzte Gewaltäter_innen, egal in welcher Uniform, weniger Atem dafür haben, anderen Menschen die Arme und Beine zu brechen oder den Schädel einzuschlagen, wie es nicht nur in Hamburg immer wieder passiert, wenn Polizist_innen sich auf Demonstrationen stürzen.

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