Die Korken knallen lassen – 66 Jahre NS-Tradition, das und noch viel mehr kann die Bundeswehr

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Die Bundeswehr wird am 12. November 66 Jahre alt – und da ist es nun wirklich Zeit für Selbstbeweihräucherung. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurden in dieser Woche bei unseren liebsten Reservistenverbänden Plakate aufgehangen, die unsere Errungenschaften und unseren Berufsethos der letzten Jahre feiert. “Nazitradition, Folterspiele” – Wir gratulieren uns und allen Ehemaligen für 66 Jahre eiserne Disziplin, Traditionspflege und Corpsgeist.

Der Apfel fällt – zum Glück – nicht weit vom Stamm

Die Geburtstunde unserer geliebten Wehr … äh Bundeswehr ging so: Nachdem die West-Allierten begannen, die Wiederbewaffnung Westdeutschlands gar nicht mehr so schlimm zu finden, trafen sich ein Paar gestandene, ehemalige Generäle der Wehrmacht und verfassten die sogenannte “Magna Charta der deutschen Wiederbewaffnung”, die quasi-Geburtsurkunde der Bundeswehr. In dieser Schrift wurden neben neuerer Ansätze auch Elemente vergangener Kriegspläne, wie die “europaweite Gesamtverteidigung von den Dardanellen bis nach Skandinavien” und ein Verständnis von Verteidigung als “von vornherein offensiv”, eingearbeitet. Wir sind stolz darauf, mehr als nur personelle Überschneidungen mit der uns vorangegangenen Wehrmacht zu haben! Und auch heute werden die Vergesslichsten unter uns wöchentlich an diese Traditionspflege sogar in der Zeitung erinnert. Unterschlagene Munition und Waffen, rechtsradikale Chatgruppen und Prepper – auf die Eklats ist Verlass, Vaterlandsliebe ist eben kein Trend mehr.

Kleiner Fun Fact: Die Magna Charta hat eben auch die Bewaffnung mit modernen Waffen, sprich Atombomben, vorgesehen. Dazu sagen wir nur “Nach Wehrmacht kommt wehrhaft”.

Bötchen fahren wie in alten Zeiten

Es gibt nichts was uns derart an glorreiche und (leider) vergangene Zeiten erinnert wie der Anblick der majestätischen Gorch Fock. Sie ist ein Prachtstück, das uns deutlich mehr als läppische 135 Mio. Euro wert ist. Wir erinnern uns an lustiges Mastklettern – für das sich eben nicht alle Kadetten gewappnet haben – mit ordentlichem Anfeuern und gesellige Offiziersabende zu den Klängen von Kategorie C (Fußnote: Rechtsrockband). Wir streichen noch einmal nostalgisch über das Deck der geliebten Segelschulschiffs, das aus feinstem Teakholz, aus myanmarischem Raubbau, importiert ist, klopfen den Kameraden auf die Schulter und halten die Läufe in die Luft für 66 wohlklingende Geburtstagsschüsse.

Wir freuen uns auf die nächste Fahrt mit euch – vielleicht ja direkt zum Europäischen Gerichtshof. Wir sehen uns bald, Kameraden – im Innern, auf den wichtigsten Handelsrouten, in rohstoff-reichen Ländern oder sonst wo, wo wir so tun können als würde es uns um Menschenrechte gehen.
Auf noch viele weitere Jahre!

eure Bundeswehr

NIE WIEDER DEUTSCHLAND - #HavarieHurra

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