Support Marbré - Lass uns unsere Räume verteidigen - Die Stadt der Reichen angreifen!
Die Türen des Marbré haben sich in September 2020 geöffnet und seitdem ließen der Marmorstaub und die Glaswolle Platz für Wohnraum und einen Raum der radikalen, selbstorganisierten und autonomen* politischen Organisierung. In diesem Ort begegnen und lernen sich unterschiedliche Perspektive kennen, die einen unkommerzielen Umgang gegen Kapitalismus und jede Art der Unterdrückungen tragen, auf der Suche des Bruches mit dem Staat und allem Bestehenden. Die Hauptlinien um die sich Menschen rund um das Marbré herum organisieren sind das Wohnen, die Kämpfe gegen Gentrifizierung, soziale Kämpfe, verschiedene Arte des Einsperrens (Knäste, Abschiebelager, Zwangsunterbringung..), Spezismus, Feminismus und Grenzen.Der Raum wird durch eine offene Vollversammlung organisiert und freut sich auf neue Menschen und neue Gruppen.
Ein paar Worte zur Situation
Wir wurden zum ersten Mal im Februar 2021 geräumt, aber das Gebäude wurde am nächsten Tag erfolgreich wieder besetzt, was uns viel Kraft gegeben hat. Seit September 2021 stehen wir vor einer neuen Räumungsbedrohung im Folge unseres Prozesses. In der Gerichtentscheidung die wir im Juni 2021 bekommen haben hies es, wir würden die normalen 3 Monate Räumungsfrist + 2 Monate extra Frist + die Winterpause (vom 1. November bis 1. April) bekommen. Doch der Gerichtsvollzieher will es nicht so wahr haben: wir bekammen die Aufforderund die Räume zum 23. September zu verlassen. Unsere juristische Strategie war, Einspruch beim dem JEX (Juge de l'Exécution, also "Durchführungsrichter") gegen die Interpretation des Gerichtsvollziehers einzulegen. Unser Termin bei dem JEX war am 5. Oktober, doch die Entscheidung des JEX wird bis zum 16.november also mehrere Wochen dauern, während dessen wir noch in der Gefahr sind, geräumt zu werden.
Unsere politische Strategie war es vom 23. September bis zum 5. Oktober, mit maximaler Kapazität zu mobilisieren : jeden Tag haben wir Aktivitäten angeboten, andere lokale Squats und Kollektive eingeladen und haben uns für den Tag X vorbereitet. Natürlich bleiben wir mobilisiert nach dem 5. und es werden immer noch Workshops, Diskussionen usw. im Marbré stattfinden, solang wir den Raum halten. Wir lernen, gemeinsam mit dem Stress, mit der Müdigkeit und der Angst, den Raum zu verlieren, umzugehen. Zusammen erforschen wir die Solidarität und das Teilen von Kenntnissen. Klar macht uns die Perspektiv der Räumung Sorgen, aber wir sehen sie auch als eine kommende starke kollektive Erfahrung und wollen uns dem ganz hingeben, auch wenn wir noch am Anfang des Marathons stehen.
Wir laden euch also ein, zur Verteidigung unserer Räumen sowie des Marbrés teilzunehmen. Wenn ihr um die Ecke seid, könnt ihr vorbeischauen, Akivitäten anbieten oder daran teilnehmen, Präsenz zeigen. Erzählt andren davon. Es gibt eine Notfallliste mit Telefonnummern, die benachrichtigt werden im Fall einer Räumung, ihr konnt euch hinzufügen lassen indem ihr eure Nummer an lemarbre@riseup.net schickt oder bei einem Besuch im Marbré die Nummer hinterlasst. Bei einem Räumungsversuch gibt es eine Demo am nächsten Tag um 19Uhr, Startpunkt Mairie de Montreuil.
Jedes Zeichen der Solidarität ist willkommen : jede.r kann je nach Lust und Möglichkeiten gegen alle Akteure und Profiteure der Verdrängung, der Ausbeutung, der Urbanisierung und der Gentrifizierung agieren : Anwälte, Gerichtsvollzieher, Immobilienbüros, Restaurants, Bioläden und sonstige Ketten, Kameras und weitere Überwachungs- und Alarmsysteme, Baustellen der Urbanisierung wie zB. die vom Grand Paris, Infrastrukture der Telekommunikation, Bullenwachen, Gerichtshöfe, Stadtverwaltungen, Baufirmen und Profiteure der Gefängnisse und der Abschiebelager : Bouygues, Vinci, Eiffage, Spie und viele andere.
Lass uns unsere Räume verteidigen und den Räumungen und der Ausbeutung unserer Leben widersetzen.
Internationale Solidarität
Die Problematiken, die uns begegen, enden nicht an Stadt oder Staatsgrenzen und selbst wenn die Namen sich ändern, sind die Feinde überall die selben. Die internationale Solidarität bricht die Isolation in die die Repression uns zu zwingen sucht, sie macht uns stärker und weniger vereinzelt. In diesen Zeiten des Kampfes egal ob mit einem Lächeln auf den Barrikaden oder in Diskussionen, gehen unsere Gedanken auch an unsere FreundInnen die woanders auch gegen die Repression stehen müssen, : Solidarität mit dem Køpiplatz, mit dem EIF, mit la Trasheria und allen rebellischen, widerständigen Squats. Solidarität auch mit denen, die von repressions Operationen getroffen wurden, wie Operation Prometeo (Glückswünsche!), Bialystock und Scintilla, die Repression gegen den Gare in Athens, die 129§ Prozesse in Deutschland, und mit den GefährtInnen die in Frankreich und andererorts von Vorwürfen krimineller Vereinigung und Terrorismus getroffen sind, sowie allen eingesperten GefährtInnen.
Le Marbré
*Organisation ohne Gewerkschaften, Parteien, Institutionen und auf der Suche nach Hierarchiefreiheit