Solidarität mit Dimitris – Intervention bei Deutsche Welle

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Die Deutsche Welle, ein staatlicher Sender berichtet seit 1953 in und über viele Orte dieser Welt. Der Sender, mit seinen zahlreichen Formaten stellt sich dabei als weltoffen und kritisch dar. In der Zeit der griechischen Militärdiktatur bot die Deutsche Welle vielen Exil Griech*innen einen Ort um ihre Kritik in die Welt tragen zu können.
Heute schweigt der Sender zu vielem was innerhalb der EU passiert. So auch zur aktuellen Situation von Dimitris Koufontinas der am 54. Tag seines Hungerstreiks dem Tode nah ist.

Gestern, am 2.3. fanden sich einige Menschen zusammen um dem Berliner Sitz der Deutschen Welle einen Besuch abzustatten.

Mit einem Transparent, Sprechchören und vielen Flyern wurde der Sender aufgefordert über den geplanten Mord an Dimitris zu berichten.

 

Flyer Text:

Stoppt den Mord an Dimitris Koufontinas!

Die Aufgabe der Medien ist die Berichterstattung über tagesaktuelle Geschehnisse in der Welt, positive Neuigkeiten und meist negative Ereignisse. Neben der rein informativen Berichterstattung, ist ein Grundsatz seriöserer Medien, Ungerechtigkeiten anzusprechen und ans Licht zu bringen.
Eine solche Ungerechtigkeit ist der Grund für unsere Intervention.
Wir sind heute hier wegen des geplanten Mordes an Dimitris Koufontinas durch den griechischen Staat.

Die Deutsche Welle ist ein Format, welches seit jeher für sich selbst proklamiert, überall auf der Welt frei zu berichten. Während der griechischen Militärdiktatur war die Deutsche Welle ein Medium, durch das viele Exilant*innen aus Griechenland die Möglichkeit hatten, über die faschistischen Zustände in Griechenland zu berichten.
Die Sendungen der Deutschen Welle, die in vielen verschiedenen Sprachen produziert werden, waren und sind eine Möglichkeit für Millionen Menschen auf der Welt, „frei“ informiert zu werden.
Seit den 70gern war auch die Deutsche Welle durch etliche Skandale geprägt, die die Zweifel an der Progressivität dieser Medienanstalt verstärkten.
Trotzdessen fordern wir heute ein, dass dieser Text und der versuchte Mord an Dimitris Koufontinas von der DW veröffentlicht wird.

Der griechische Revolutionär Dimitris Koufontinas befindet sich heute seit 54 Tagen im Hungerstreik und seit dem 22.02. zusätzlich im Durststreik. Momentan befindet er sich auf der Intensivstation eines Krankenhauses und ist in einem sehr kritischen Zustand, der sehr bald zum Tode führen kann.
Er riskiert sein Leben, damit seine Forderungen nach einer besseren Behandlung im Gefängnis und der Verlegung in die Haftanstalt Korydallos erfüllt werden. Dimitris Koufontinas will nicht sterben, aber noch weniger unter diesen unwürdigen Bedingungen leben. Er kämpf mit seinem Leben bis zu dessen Ende.
Die Erfüllung seiner Forderung, die dem griechischen Gesetz entsprechen, verweigert die aktuelle Regierung unter Ministerpräsident Mitsotakis. Ein Grund hierfür ist die persönliche Rache an Dimitris Koufontinas und seiner revolutionären Organisation 17. November, welche ein Familienmitglied des Ministerpräsidenten hingerichtet hat.
Dieser Rachefeldzug wird mit dem ersten Tod eines Hungerstreikenden in der EU seit der Ära Thatcher in der 80er Jahren enden, wenn nichts gegen das faschistische Handeln der griechischen Regierung getan wird.

Stoppt den Mord an Dimitris Koufontinas!

English:

Deutsche Welle, a state broadcaster, has been reporting in and about many places in the world since 1953. The station, with its numerous formats, presents itself as cosmopolitan and critical. During the time of the Greek Junta, Deutsche Welle offered many exiled Greeks a place to express their criticism to the world.
Today, the station remains silents about many things that happen within the EU. This also applies to the current situation of Dimitris Koufontinas, who is close to death on the 54th day of his hunger strike.

Yesterday, March 2nd, some people gathered to visit the Berlin headquarter of Deutsche Welle.

With a banner, chants and many flyers, the station was called to report on the planned murder of Dimitris.

Text of the Flyer:

Stop the murder of Dimitris Koufontinas!

The role of the media is to report on daily events in the world, positive news and mostly negative events. Besides purely informative reporting, a principle of more serious media is to speak up injustice and bring it to light.
Such an injustice is the reason for our intervention. We are here today because of the planned murder of Dimitris Koufontinas by the Greek state.

Deutsche Welle is a format that has always proclaimed for itself to report freely anywhere in the world. During the Greek military dictatorship, Deutsche Welle was a medium through which many exiled Greek citizens had the opportunity to report on the fascist conditions in Greece. The broadcasts of Deutsche Welle, which are produced in many different languages, were and are a way for millions of people around the world to be informed „freely“. Since the 1970s, Deutsche Welle has also been marked by a number of scandals that have strengthened doubts about the progressiveness of this media institution.
Nevertheless, today we demand that this text and the attempted murder of Dimitris Koufontinas be published by DW.

Today, the Greek revolutionary Dimitris Koufontinas has been on hunger strike for 54 days and since 22.02. he has also been on thirst strike. At the moment he is in the intensive care unit of a hospital and is in a very critical condition that can lead to death very soon. He is risking his life so that his demands for better treatment in prison and transfer to Korydallos Prison will be met. Dimitris Koufontinas does not want to die, but even less to live under these undignified conditions. He fights with his life until its end.
The fulfillment of his demand, which is in accordance with Greek law, is refused by the current government under Prime Minister Mitsotakis. One reason for this is the personal revenge against Dimitris Koufontinas and his revolutionary organization 17 November, which executed a family member of the Prime Minister.
This vendetta will end with the first death of a hunger striker in the EU since the Thatcher era in the 1980s if nothing is done about the fascist behavior of the Greek government.

Stop the murder of Dimitris Koufontinas!

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