Einordnung der Angriffe des türkischen Faschismus auf die befreiten Gebiete Kurdistans

 

Der Angriff des türkischen Staates richtet sich nicht nur gegen die emanzipatorischen und demokratischen Kräfte und Bestrebungen in der Region, sondern gegen revolutionäre Bestrebungen weltweit. Der Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung und die Revolution in Rojava sind Kristallisationpunkte und geben Inspiration und Hoffnung für revolutionäre Kräfte auf der ganzen Welt, geben sie doch, genau wie die zapatistische Selbstverwaltung in Mexiko ein greifbares Beispiel dafür, dass eine Veränderung dieser Verhältnisse und eine auf Selbstbestimmung, Frauenbefreiung und Ökologie basierende Organisation der Gesellschaft möglich ist. Diese hoffnungsgebenden Beispiele sollen vernichtet werden, um die revolutionären Bestrebungen angesichts der Krise, in der das kapitalistische System sich zweifellos befindet, zu ersticken.

Gehen wir in die Offensive, zeigen wir, dass wir in revolutionärer, internationaler Solidarität zusammen stehen! Greifen wir die Institutionen des Feindes auf allen Ebenen an!

 

 

Einordnung der Angriffe des türkischen Faschismus auf die befreiten Gebiete Kurdistans

 

English version below

 

 

 

Der faschistische türkische Staat bereitet einen Großangriff auf die selbst verwalteten Gebiete in Rojava, Sengal und die Rückzuggebiete der Guerilla in Südkurdistan vor.

 

 

 

Am 10.02.2021 begann dieser Angriff mit einer Militäroperation auf Stellungen der Volksverteidigungskräfte HPG in der Region Gare in Südkurdistan. Am Morgen bombardierte die türkische Armee das Gebiet mit Kampfjets und Hubschraubern. Die Guerilla leistet Widerstand und es kam zu schweren Gefechten. Die türkische Armee befindet sich in der Defensive und musste ihre Operation mittlerweile abbrechen. Der Angriff auf Gare, welcher nicht von der Türkei aus, sondern von südkurdischem Gebiet begann, kann als Beginn einer neuen Offensive des türkischen Faschismus auf die revolutionären Kräfte in Kurdistan verstanden werden.

 

 

 

Der Angriff des türkischen Staates richtet sich nicht nur gegen die emanzipatorischen und demokratischen Kräfte und Bestrebungen in der Region, sondern gegen revolutionäre Bestrebungen weltweit. Der Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung und die Revolution in Rojava sind Kristallisationpunkte und geben Inspiration und Hoffnung für revolutionäre Kräfte auf der ganzen Welt, geben sie doch, genau wie die zapatistische Selbstverwaltung in Mexiko ein greifbares Beispiel dafür, dass eine Veränderung dieser Verhältnisse und eine auf Selbstbestimmung, Frauenbefreiung und Ökologie basierende Organisation der Gesellschaft möglich ist. Diese hoffnungsgebenden Beispiele sollen vernichtet werden, um die revolutionären Bestrebungen angesichts der Krise, in der das kapitalistische System sich zweifellos befindet, zu ersticken.

Expansive Außenpolitik, Patriarchale Macht und rassistische Unterdrückung im Inneren, das Wesen des Faschismus

Der türkische Staat, der kulturelle und ethnische Minderheiten unterdrückt, die Presse, Verwaltung und Öffentlichkeit weitgehend nach rassistischen und nationalistischen Prinzipien gleichgeschaltet und in den letzten Jahren immer weiter seine expansive Außenpolitik zur Schau gestellt hat, handelt in der geschichtlichen Tradition des Faschismus. Er handelt als totalitäre Fortführung der kapitalistischen Ausbeutung von Mensch und Natur nach rassistischen, patriarchalen und nationalistischen Prinzipien. Die türkische Wirtschaft und Großkonzerne werden von ausländischen Investoren gestützt, die Türkei hat die zweitgrößte Armee der NATO, was gigantische Gewinne durch Rüstungsexporte verspricht und auch in anderen Bereichen profitiert das Kapital von der Herrschaft Erdogans und seiner AKP/MHP- Regierung. Die Umweltzerstörung durch Staudammprojekte, Raubbau an Ressourcen, der Zerstörung von Wäldern und einzigartigen Ökosystemen in den Bergen Kurdistans ist immens.
Der türkische Staat zwingt die Bevölkerung unter dem Motto: "Eine Fahne, eine Sprache, ein Land ." in einen einheitlichen Volksbegriff, verleugnet die Existenz anderer Ethnien oder verunglimpft sie als minderwertig. Das zeigt die Verfolgung, zum Beispiel von Kurd*Innen und Armenier*Innen, in der Vergangenheit bis heute. Im osmanischen Reich verübte die sogenannte jungtürkische Bewegung, die das Fundament des türkischen Nationalismus legte, im Jahre 1915 mit Unterstützung des deutschen Reiches einen Völkermord an der armenischen Bevölkerung. Die kurdische Bevölkerung wurde seit bestehenden der türkischen Republik drangsaliert, ihre Sprache und Kultur wurde verboten, ihre Vertreter wurden verfolgt und jeder Widerstand wurde brutal unterdrückt. Beispielhaft dafür ist das Massaker von Dersim im Jahr 1938. Alle kurdischen Orts- und Stadtnamen wurden „türkisiert“, Vor-und Nachnamen wurden auf türkisch umbenannt und die kurdische Kultur wurde vollkommen verleugnet, dies gilt in weiten Teilen bis heute. Als Konsequenz gegen die Kolonialisierung und Unterdrückung bildete sich in den 1970er Jahren die kurdische Befreiungsbewegung in Form der PKK, die seitdem für ein selbst verwaltetes, sozialistisches Kurdistan kämpft. Seit ihrer Gründung hat die PKK sich immer weiter entwickelt und sich mit den weltweiten revolutionären Bewegungen auseinandergesetzt. Sie kämpft heute für eine freie Gesellschaft in rätesozialistischer Basisdemokratie, Frauenbefreiung und Ökologie in Kurdistan und weltweit.
Aktuell gibt es eine Welle der Femizide, das Recht auf körperliche Selbstbestimmung wurde in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt und die Vergewaltigung in der Ehe wurde durch den Staat legalisiert. Alle Frauen die sich dagegen zur Wehr setzen werden verfolgt und Repression ausgesetzt, so wurde zum Beispiel Melek Ipek, die ihren Mann nach Jahren der Prügel, Qual und Morddrohungen in Notwehr erschossen hat, vom Staat wegen Mordes angeklagt und eingesperrt. Frauen, die sich gegen die patriarchalen Angriffe verteidigen, werden im patriarchalen und faschistischen türkischen Staat nicht akteptiert.
Das nationalistisch-islamistische Regime der Regierungsparteien AKP und MHP akzeptiert keine Diversität, sondern propagiert die Überlegenheit des türkischen Volkes. Auch in seiner Außenpolitik vertritt das AKP/MHP Regime eine expansive und agressive Politik, ihm schwebt die Neuerrichtung eines islamistischen Großreichs nach Vorbild des osmanischen Reiches unter türkischer Flagge vor. So unterstützte Erdogan den Angriff Aserbaidschans auf Armenien mit der Begründung „allen Turkvölkern bei der Rückeroberung ihres Landes“ zu helfen. Ungeniert posierten türkische und aserbaidschanische Soldaten dabei mit der Kriegsflagge des osmanischen Reiches.

 

 

 

 

 

Die Rolle der südkurdischen PDK

Bei den Vorbereitungen spielt das Bündnis der Türkei mit der PDK (Partiya Demokrata Kurdistanê; kurz PDK), eine entscheidende Rolle. Die PDK ist die Partei des Barzani-Klans in Südkurdistan (Nordirak), sie arbeitet eng mit der Türkei und dem westlichen Imperialismus zusammen. Der Barzani-Klan hat sich ein System der Vetternwirtschaft und Korruption im Nordirak geschaffen und nutzt den „Autonomiestatus“ von der Zentralregierung in Bagdad für eigene Vorteile. Von den kapitalistischen Staaten des globalen Nordens wird die PDK als Bündnispartner genutzt, um Neoliberalismus und Kapitalismus im Nahen Osten voran zu treiben und als Wachhund gegen die Freiheitsbewegung in Gestalt der PKK und anderen emanzipatorischen Kräften im mittleren Osten in Stellung zu bringen. Gleichzeitig arbeitet sie massiv mit dem türkischen Faschismus zusammen, ein umfangreiches Ölförderprogramm und Pipeline-Projekte zugunsten der Türkei, wirtschaftliche Abkommen und eine Vielzahl von militärischen und geheimdienstlichen Einrichtung sind ein Teil der Zusammenarbeit mit dem Faschismus. Aktuell wird die Region unter der Kontrolle des Barzani-Klans zum Rückzugs- und Operationsraum für türkische Geheimdienstler, Kriminelle und rechtsextreme, die in der Hauptstadt Erbil hofiert werden, während Menschen, die aufgrund politischer Verfolgung aus der Türkei geflüchtet sind von der PDK verfolgt, eingesperrt und gefoltert werden. Bereits in den 90er Jahren haben die Peschmerga, die militärischen Kräfte der PDK, an Seite der Türkei gegen die PKK und jegliche Bestrebungen für Freiheit, Selbstverwaltung und Basisdemokratie bekämpft. Die Peschmerga werden unter Anderem von Deutschland und den USA massiv mit Material und militärischer Ausbildung gestützt und gefördert. Angeblich erfolgt dies um den Kampf gegen den IS zu unterstützen. Dies ist völlig unglaubwürdig, waren es doch die Peschmerga, die sich aus dem Şengal zurückzogen und die dortige ezidische Bevölkerung den drohenden Massakern des „Islamischen Staates“ überließ. Damals intervenierten die Volksverteidigungseinheiten (HPG) der PKK und verteidigten die Bevölkerung gegen die Angriffe. Nachdem der IS aus der Region vertrieben wurde unterstützten sie den Aufbau von selbst verwalteten Rätestrukturen und Selbstverteidigungseinheiten der ezidischen Bevölkerung um in Zukunft in der Lage zu sein, sich gegen drohende Genozide zu verteidigen. Die revolutionären Bestrebungen der PKK, der Selbstverwaltungen in Şengal und Rojava sind der PDK ein Dorn im Auge, wird dort doch ein Gegenentwurf zu ihrem autoritär-kapitalistischen Projekt gelebt und ihre Macht in Frage gestellt. Damit ist die Befreiungsbewegung auch den Nah-Ost Plänen der NATO und den hegemonial-kapitalistischen Staat ein Dorn im Auge, sie stehen einer kapitalistischen Neuordnung der Region im Weg.

 

Die Peschmerga haben in den letzten Monaten mehrere Militärstützpunkte in den Medya-Verteidigungsgebieten ,den Rückzugsgebieten der Guerilla, sowie an der Grenze zu Rojava errichtet, es ist davon auszugehen, dass sie sich von der Türkei wieder einmal zum Handlanger der rassistisch-faschistischen Interessen machen lassen wird. Auch gegen die Ezidischen Selbstverwaltungsstrukturen beabsichtigt die Türkei vorzugehen, sie hat bereits angekündigt dort eine militärische Offensive durchzuführen und die mit ihr verbündeten Peschmergaverbände rüsten sich in der Nähe der Region und machen sich augenscheinlich dazu bereit auch dort anzugreifen. Die PDK unterstützt auch die aktuellen Angriffe auf Gare, so starteten die Kampfjets, welche das Gebiet bombadierten nicht in der Türkei, sondern von in Südkurdistan gelegenen Militärstützpunkten, die PDK lässt nichts unversucht, um gegen die demokratischen und revolutionären Bestrebungen, die ihre Macht bedrohen vorzugehen.

Die Situation in Rojava und den besetzen Gebieten in Efrîn

 

 

 

In den vergangenen Wochen und Monaten haben die Angriffe der faschistischen türkischen Besatzungstruppen auf die befreiten Gebiete Nordostsyriens rasant an Fahrt gewonnen. Angefangen von Efrîn (Afrin) und den Widerstandsgebieten von Şehba über die Front von Minbic und Ain Issa bis hin nach Til Temir und dem nordöstlich gelegenen Dêrik intensivierten die türkische Besatzungsarmee und ihre islamistischen Hilfstruppen ihre Angriffe gegen die Zivilbevölkerung und ihre revolutionären Verteidigungskräfte. Nahezu täglich werden die befreiten Gebiete Efrîns und Şehbas, die zur Heimat von Hundertausenden Vertriebenen aus den besetzten Regionen des Kantons Efrîn geworden sind, von türkischem Artilleriebeschuss heimgesucht, und in den Gebieten unter Kontrolle der Besatzungskräfte halten weiter Angst und Schrecken Einzug. Kein Tag vergeht ohne Meldungen weiterer Entführungen und Morde, Raub, Plünderung, Erpressung und Vergewaltigung – Verbrechen, die keine Ausnahmen sind, sondern das Fundament des islamistischen Besatzungsregimes. Getreu der altbekannten Counterinsurgency-Doktrin („Aufstandsbekämpfung“) der NATO vergelten die Besatzer jede Partisanenaktion der Befreiungskräfte Efrîns (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) mit blankem Terror gegen die Zivilbevölkerung und stundenlangem Beschuss der selbstverwalteten Dörfer und Kleinstädte.

 

In den vergangenen Wochen hat Erdogan angekündigt eine Militäroperation gegen die Regionen Dêrik und Şengal durchzuführen, um seinen Traum eines türkischen Großreichs in den Grenzen des osmanischen Reiches wahr werden zu lassen. Begleitet waren diese Drohungen von Bombardements auf die Zivilbevölkerung in südkurdischen Dörfern im Zagros-Gebirge und Ausspähungen der Grenze zu Rojava bei Dêrik durch Geheimdienste und hochrangige Militärs.

 

Außerdem hat der türkische Verteidigungsminister Treffen mit seinen Amtskollegen in Erbil, Bagdad und auch bei Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin absolviert. Es ist davon auszugehen, dass er dabei versucht hat sich die Unterstützung oder Billigung Deutschlands bei seinen Angriffsplänen zu sichern. Die BRD stellt für den türkischen Staat einen wichtigen wirtschaftlichen und militärischen Verbündeten dar. In altbekannter Kontinuität kooperiert die Bundesrepublik für wirtschaftliche und geopolitische Interessen.
Am 4. Februar hat die südkurdische PDK den Grenzübergang Sêmalka/Pêşxabûr nach Rojava bis auf weiteres schließen lassen. Dies kann als weiteres Zeichen eines drohenden Angriffes verstanden werden. Würde dieser Grenzübergang in türkische Hände fallen, wäre das Gebiet vollständig von der Versorgung mit Hilfsgütern, Medikamenten und Lebensmitteln abgeschnitten. Bereits jetzt blockiert die Türkei Lieferungen und unterbindet die Wasserversorgung einer Region. In den von ihr annektierten Gebieten Efrîn und Serekaniye herrschen Gewalt und Unterdrückung auf Basis der Scharia.

 

 

 

Der türkische Faschismus bevorzugt offenbar Daten von historischer Bedeutung für seine Angriffe. So wurde für die Invasion auf Rojava im Jahr 2019 der 09. Oktober, der Tag an dem der kurdische Repräsentant Abdullah Öcalan 1998 nach internationalem Druck zur Ausreise aus Syrien gezwungen wurde gewählt, außerdem ist es der Tag der Ermordung von Che Guevara.

 

Am 15.02 jährt sich die Entführung Abdullah Öcalans 1999, sowie der Aufstand von Scheich Said und die Erklärung der Unabhängigkeit Kurdistans 1925. Öcalan, der den Weg der Verhandlungen und des Dialogs einschlagen wollte, wurde durch mehrere europäische Staaten, die USA und die Türkei verraten und nach falschen Versprechen, Ablehnungen und einer Reise durch Europa über Griechenland, Russland und Rom schließlich in Kenia verhaftet und in die Türkei verschleppt. Scheich Said erklärte am 15.02 die Unabhängigkeit weiter Teilen Kurdistans und wagte einen Aufstand gegen die junge türkische Republik unter Atatürk. Für die kurdische Freiheitsbewegung ist dies also ein bedeutungsvoller Tag, an dem der kontinuierliche Widerstand und der Kampf für Unabhängigkeit sichtbar wird.
Damals wie heute steht der Kampf für ein befreites Leben unter Beschuss, die Angriffe werden weiter fortgesetzt, doch der weltweite Widerstand kommt nicht zu erliegen, der Kampf für ein befreites Leben wird weitergehen. Die kontinuierlichen Angriffe sollten für alle revolutionären und demokratischen Kräfte ein Ansporn und Signal sein, sich zu organisieren, zu vernetzen, die weltweiten Widerstände als einen gemeinsamen Kampf für eine befreite Gesellschaft zu sehen.

 

 

Wie weiter?

 

Egal ob Şengal, Rojava oder die freien Berge Kurdistans, ein Angriff auf die Errungenschaften der kurdischen Bewegung, der Selbstverwaltung der ezidischen Bevölkerung oder die pluralistische Selbstverwaltung in Rojava, es ist ein Angriff auf das freie Leben weltweit. Es ist ein Angriff auf eines der größten Beispiele dafür, dass das Leben einer radikaldemokratischen und antipatriachalen Alternative als Gegenentwurf zu diesen Verhältnissen möglich ist. Es ist ein Angriff auch auf unsere Träume, als antifaschistische Linke und Revolutionäre in Europa. Auch hier werden Freiräume wie die Liebig34, die Rigaer Straße oder die Waldbesetzungen im Dannenröder und Hambacher Wald vom Staat geräumt oder angegriffen. Auch hier zeigt sich der kapitalistische Wahnsinn in Umweltzerstörung, patriarchaler Gewalt und Ausbeutung auf dem Arbeitsmarkt.
Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Staaten in denen wir leben mit dem türkischen Faschismus kooperieren, egal ob auf wirtschaftlicher oder militärischer Ebene. Deutsche Banken und Großkonzerne profitieren jeden Tag von den faschistischen Staaten und der Ausbeutung unterdrückter Völker weltweit, ob Mercedes und andere Rüstungskonzerne durch die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung oder die deutsche und die Commerz Bank durch Investitionen in der Türkei. Auch Siemens mit der Beteiligung an riesigen Infrastruktur und Kohlebauprojekten in aller Welt. Der deutsche Imperialismus geht für Kapitalinteressen über jede moralische und nationalstaatliche Grenze hinweg über Leichen.
Das der deutsche Staat damit bis jetzt oft damit durchkommt müssen wir ändern! Der Aufschrei und vor allem der Widerstand der linken Kräften hier, müsste viel größer sein, da wir eine Verantwortung tragen.

 

Jetzt gilt es den türkischen Faschismus und seine Kollaborateure, die Profiteure dieses menschenverachtenden Systems, auf allen Ebenen anzugreifen! Geht in die Offensive, nehmt Rache für seine Verbrechen!

 

 

Deshalb lasst uns zusammenschließen, als Kraft verstehen und die Offensive beginnen. Schaffen wir eine Öffentlichkeit für die mörderische und imperialistische Politik der Bundesregierung. Solidarität heißt Widerstand!
Antifaschismus bedeutet aufzustehen und aktiv zu werden gegen Unterdrückung, Umweltzerstörung, Ausbeutung, Krieg, Rassismus, Sexismus!

 

Und das auf der ganzen Welt, denn Solidarität hört nicht mit Grenzen auf, also lasst uns unseren Kampf in einen internationalen Widerstand gegen Kapitalismus, Faschismus und Patriarchat einordnen und gegen die weltweit wütenden Verhältnisse vorgehen!

 

 

 


 

About the attack of Turkish fascism on the liberated areas in Kurdistan

 

 

 

The fascist Turkish state is preparing a large-scale attack on the self-administered areas in Rojava, Sengal and the retreat areas of the guerrillas in Southern Kurdistan.

 

 

On Feb. 10, 2021, this attack began with a military operation on positions of the HPG People's Defense Forces in the Gare region of southern Kurdistan. In the morning, the Turkish army bombed the area with fighter jets and helicopters. The guerrillas resisted and heavy fighting ensued. The attack on Gare, which started not from Turkey but from southern Kurdish territory, can be understood as the beginning of a new offensive of Turkish fascism on the revolutionary forces in Kurdistan.

 

 

This attack is not only directed against the emancipatory and democratic forces and aspirations in the region, but against revolutionary aspirations worldwide. The struggle of the Kurdish freedom movement and the revolution in Rojava are crystallization points and give inspiration and hope to revolutionary forces all over the world. Just like the Zapatista self-government in Mexico, they give a tangible example that a change of these conditions and an organization of society based on self-determination, women's liberation and ecology is possible. These hope-giving examples are to be destroyed in order to stifle revolutionary aspirations in the face of the crisis in which the capitalist system undoubtedly finds itself.

 

 

 

Expansive foreign policy, patriarchal power and racist oppression at home, the essence of fascism.

 

 

The Turkish state, which has oppressed cultural and ethnic minorities, largely assimilated the press, administration and public according to racist and nationalist principles, and in recent years has continued to flaunt its expansive foreign policy, is acting in the historical tradition of fascism. It acts as a totalitarian continuation of the capitalist exploitation of man and nature according to racist, patriarchal and nationalist principles. The Turkish economy and large corporations are supported by foreign investors, Turkey has the second largest army in NATO, which promises gigantic profits from arms exports, and capital benefits from the rule of Erdogan and his AKP/MHP government in other areas as well. The destruction of the environment through dam projects, overexploitation of resources, the destruction of forests and unique ecosystems in the mountains of Kurdistan is immense.
The Turkish state forces the population under the motto: "One flag, one language, one country ..." into a uniform ethnic concept, denies the existence of other ethnic groups or denigrates them as inferior. This is shown by the persecution, for example of Kurds and Armenians, in the past until today. In the Ottoman Empire, the so-called Young Turk movement, which laid the foundation of Turkish nationalism, committed genocide against the Armenian population in 1915 with the support of the German Empire. The Kurdish population was harassed since the existence of the Turkish Republic, their language and culture were banned, their representatives were persecuted and any resistance was brutally suppressed. Exemplary for this is the massacre of Dersim in 1938. All Kurdish place and city names were "Turkishized", first and last names were renamed to Turkish and the Kurdish culture was completely denied, this applies in large parts until today. As a consequence against colonization and oppression, the Kurdish liberation movement was formed in the 1970s in the form of the PKK, which has since been fighting for a self-governing, socialist Kurdistan. Since its founding, the PKK has continued to evolve and engage with revolutionary movements worldwide. Today it is fighting for a free society in council socialist grassroots democracy, women's liberation and ecology in Kurdistan and worldwide.

 

Currently there is a wave of femicides, the right to bodily self-determination has been increasingly restricted in recent years and marital rape has been legalized by the state. All women who resist are persecuted and subjected to repression, for example Melek Ipek, who shot her husband in self-defense after years of beatings, torture and death threats, was charged with murder by the state and imprisoned. Women who defend themselves against the patriarchal attacks are not acted upon in the patriarchal and fascist Turkish state.

The nationalist-Islamist regime of the ruling parties AKP and MHP does not accept diversity, but propagates the superiority of the Turkish people. The AKP/MHP regime also pursues an expansive and aggressive policy in its foreign policy; it envisions the reestablishment of an Islamist empire modeled on the Ottoman Empire under the Turkish flag. Thus Erdogan supported Azerbaijan's attack on Armenia on the grounds that it would help "all Turkic peoples in the reconquest of their country". Turkish and Azerbaijani soldiers unabashedly posed with the war flag of the Ottoman Empire.

 

 

 

The role of the South Kurdish PDK

 

 

Turkey's alliance with the PDK (Partiya Demokrata Kurdistanê; PDK for short), plays a crucial role in the preparations. The PDK is the party of the Barzani clan in southern Kurdistan (northern Iraq), and it works closely with Turkey and Western imperialism. The Barzani clan has created a system of cronyism and corruption in northern Iraq and uses the "autonomous status" from the central government in Baghdad for its own benefits. The PDK is used as an ally by the capitalist states of the global north to advance neoliberalism and capitalism in the Middle East and as a watchdog against the freedom movement in the form of the PKK and other emancipatory forces in the Middle East. At the same time, it cooperates massively with Turkish fascism, a large oil production program and pipeline projects in favor of Turkey, economic agreements and a variety of military and intelligence facilities are a part of the cooperation with fascism. Currently, under the control of the Barzani clan, the region is becoming a retreat and operational space for Turkish intelligence agents, criminals and right-wing extremists who are courted in the capital Erbil, while people who fled Turkey due to political persecution are persecuted, imprisoned and tortured by the PDK. As early as the 1990s, the Peshmerga, the military forces of the PDK, fought alongside Turkey against the PKK and any efforts for freedom, self-government and grassroots democracy. The Peshmerga are massively supported and promoted by Germany and the USA, among others, with material and military training. Allegedly, this is done to support the fight against IS. This is completely implausible, as it was the Peshmerga who withdrew from Şengal and left the Yezidi population there to the threat of massacres by the "Islamic State". At that time, the PKK's People's Defense Units (HPG) intervened and defended the population against the attacks. After the IS was driven out of the region, they supported the establishment of self-governing council structures and self-defense units of the Yezidi population in order to be able to defend themselves against threatening genocides in the future. The revolutionary efforts of the PKK, the self-governments in Şengal and Rojava are a thorn in the side of the PDK, since a counter-design to its authoritarian-capitalist project is being lived there and its power is being questioned. Thus, the liberation movement is also a thorn in the side of NATO's Middle East plans and the hegemonic-capitalist state; they stand in the way of a capitalist reorganization of the region.

 

 

 

In the last months the Peshmerga have established several military bases in the Medya defense areas ,the retreat areas of the guerrillas, as well as on the border with Rojava, it can be assumed that they will once again let Turkey make them the stooge of the racist-fascist interests. Turkey also intends to act against the Yezidi self-governing structures, it has already announced a military offensive there and the Peshmerga units allied with it are arming themselves in the vicinity of the region and are apparently getting ready to attack there as well. The PDK also supports the current attacks on Gare, so the fighter jets that bombed the area did not take off from Turkey, but from military bases located in Southern Kurdistan, the PDK leaves no stone unturned to act against the democratic and revolutionary efforts that threaten its power.

 

 

The situation in Rojava and the occupied areas in Efrîn.

 

 

In recent weeks and months, the attacks of the fascist Turkish occupation forces on the liberated areas of northeastern Syria have rapidly gained momentum. Starting from Efrîn (Afrin) and the resistance areas of Şehba, through the front of Minbic and Ain Issa, to Til Temir and the northeastern Dêrik, the Turkish occupation army and its Islamist auxiliaries intensified their attacks against the civilian population and its revolutionary defense forces. Almost daily, the liberated areas of Efrîn and Şehba, which have become home to hundreds of thousands of displaced people from the occupied regions of Efrîn Canton, are hit by Turkish artillery fire, and fear and terror continue to grip the areas under the control of the occupation forces. Not a day goes by without reports of further kidnappings and murders, robbery, looting, extortion and rape - crimes that are not exceptions but the bedrock of the Islamist occupation regime. True to NATO's time-honored counterinsurgency doctrine, the occupiers retaliate for any partisan action by the Liberation Forces of Efrîn (Hêzên Rizgariya Efrînê, HRE) with sheer terror against the civilian population and hours of shelling of self-governing villages and small towns.

 

 

 

In recent weeks, Erdogan has announced a military operation against the regions of Dêrik and Şengal in order to make his dream of a Turkish empire within the borders of the Ottoman Empire come true. These threats were accompanied by bombardments on civilians in southern Kurdish villages in the Zagros Mountains and spying on the border with Rojava near Dêrik by intelligence agencies and high-ranking military officials.

 

In addition, the Turkish defense minister has held meetings with his counterparts in Erbil, Baghdad and also with Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin. It can be assumed that he tried to secure Germany's support or approval for his attack plans. The FRG is an important economic and military ally for the Turkish state. In well-known continuity, the FRG cooperates for economic and geopolitical interests.

 

On February 4, the Southern Kurdish PDK ordered the closure of the Sêmalka/Pêşxabûr border crossing to Rojava until further notice. This can be understood as a further sign of an imminent attack. If this border crossing were to fall into Turkish hands, the area would be completely cut off from supplies of aid, medicine and food. Turkey is already blocking supplies and cutting off the water supply to a region. In the areas it has annexed, Efrîn and Serekaniye, violence and oppression based on Sharia law prevail.

 

 

 

Turkish fascism apparently prefers dates of historical significance for its attacks. Thus for the invasion on Rojava in the year 2019 the 09. October, the day on which the Kurdish representative Abdullah Öcalan was forced 1998 after international pressure to the departure from Syria was selected, in addition is it the day of the assassination of Che Guevara.

 

February 15 marks the anniversary of Abdullah Ocalan's abduction in 1999, as well as Sheikh Said's uprising and the declaration of Kurdistan's independence in 1925. Ocalan, who wanted to take the path of negotiations and dialogue, was betrayed by several European countries, the United States and Turkey, and after false promises, rejections and a journey through Europe via Greece, Russia and Rome, he was finally arrested in Kenya and deported to Turkey. Sheikh Said declared the independence of large parts of Kurdistan on 15.02 and dared an uprising against the young Turkish republic under Atatürk. So, for the Kurdish freedom movement, this is a significant day in which the continuous resistance and struggle for independence is visible.

 

Then as now, the struggle for a liberated life is under attack, the attacks continue, but the worldwide resistance does not come to a standstill, the struggle for a liberated life will continue. The continuous attacks should be an incentive and signal for all revolutionary and democratic forces to organize, to network, to see the worldwide resistances as a common struggle for a liberated society.

 

 

 

What next?

 

 

 

Whether it is Şengal, Rojava or the free mountains of Kurdistan, an attack on the achievements of the Kurdish movement, the self-government of the Yezidi people or the pluralist self-government in Rojava, it is an attack on free life worldwide. It is an attack on one of the greatest examples that the life of a radical democratic and anti-patriarchal alternative is possible as a counter-design to these conditions. It is an attack also on our dreams, as anti-fascist leftists and revolutionaries in Europe. Here, too, free spaces like Liebig34, Rigaer Straße or the forest occupations in Dannenröder and Hambacher Wald are cleared or attacked by the state. Here, too, capitalist madness shows itself in environmental destruction, patriarchal violence and exploitation on the labor market.

 

We cannot stand idly by while the states we live in cooperate with Turkish fascism, whether on an economic or military level. German banks and large corporations profit every day from fascist states and the exploitation of oppressed peoples worldwide, whether Mercedes and other arms companies by providing military equipment or the German and Commerz Bank by investing in Turkey. Siemens, too, with its involvement in huge infrastructure and coal-building projects around the world. The German imperialism goes for capital interests over every moral and nation-state border over corpses.

 

That the German state often gets away with it until now we must change! The outcry and especially the resistance of the left forces here, should be much greater, because we bear a responsibility.

 

Now it is necessary to attack Turkish fascism and its collaborators, the profiteers of this inhuman system, at all levels!

 

 

Therefore, let us unite, understand as a force and start the offensive. Let's create a public for the murderous and imperialist policy of the federal government. Solidarity means resistance!

 

Anti-fascism means to stand up and become active against oppression, environmental destruction, exploitation, war, racism, sexism!

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