Polizei: Übel und gefährlich

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Polizei: Übel und gefährlich

 

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Was für ein Gewaltbegriff steht hinter der Kritik an den Demonstrationen gegen den G20-Gipfel?

Einer, der Gegenständen mehr Würde zuweist als den Menschen, die systematisch durch globalen Verhältnisse getötet werden.

 

Einer, der in Sachbeschädigung ein größeres Übel sieht als in brennenden Asylheimen.

Einer, der die Schuld an negativer Berichterstattung brennenden Barrikaden zuweist statt Medien, die selektiv auf das Geschehen und die Zivilgesellschaft schielen.

Einer, der verharmlost, dass Polizeigewalt in Hamburg nicht nur tagtäglich Menschen betrifft und mitunter umbringt, sondern auch ignoriert, dass 2001 in Genua, bei Demonstrationen gegen den G8-Gipfel, ein Mensch von der Polizei getötet wurde.

Einer, der die Revolution als fiktive Utopie denkt, bei der keine*r selbst anpackt.

 

Das Blech eines Twingos vergießt keinen Tropfen Blut wie Familien, die durch Kriege zerrissen und an Grenzen auf Zäunen aufgespießt werden.

Das Glas von Fensterscheiben fühlt keinen Schmerz wie Menschen, die Hunger von innen auffrisst.

Mülltonnen aus Plastik sterben nicht, wenn sie brennen, wie Oury Jalloh es bei seinem Tod durch die deutsche Polizei widerfuhr.

Abfackelnde Banken bringen niemanden um, wie politisch hergestellte Armut.

 

Sebastian Hanuss, der zu Autonomen forschte, sagt: „Es gibt keinen einzigen Anschlag von Autonomen in der Geschichte der Bundesrepublik, bei dem Menschen gestorben sind" (aus: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-07/demo-g20-schwarzer-block-fragen-antworten). Von wie vielen Toten durch Polizeigewalt wissen wir?

 

An kleinkarierter, höriger und affirmativer Staatsbürgerlichkeit sind nicht die paar Steinewerfenden schuld. Das ist zu kurz gedacht.

Sachschäden werden stärker skandalisiert als genommene Menschenleben. Als die Versammlungsfreiheit. Als Pressefreiheit. Als das Recht auf freie Meinungsäußerung. Als das Recht auf politische Partizipation. Und sogar als das Recht, sich als Anwohner*in in der eigenen Stadt frei zu bewegen. Das ist ekelhaft, folgt einem völlig unangebrachten Gewaltbegriff und sollte skandalisiert werden.

Sachbeschädigung steht in keinem Verhältnis zur täglichen Gewalt, die von den G20 ausgeht und zahlreiche Menschenleben fordert. Wer sich wegen des bisschen Metalls und Glases empört, liebt Karren mehr als Kinder. Das ist das eigentliche Problem.

 

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