Nein zu leninistischer Propaganda auf Indymedia

Positionen die unhinterfragt den Leninismus abfeiern sind für uns fragwürdig. Sie diskreditieren emanzipative Kämpfe und können nicht unwidersprochen auf Indymedia bleiben.

 

Ein Ergänzung auf Indymedia zu dem Beitrag „Gerade machen gegen die Reaktion damals wie heute“ wurde gelöscht. Darum posten wir eine erneute Ergänzung auch als Artikel.

Der kritiserte Beitrag ist hier: https://de.indymedia.org/node/129984

In dem Beitrag „Gerade machen gegen die Reaktion damals wie heute“ wurde Lenin zitiert: „Die bürgerliche Demokratie (…) bleibt stets beschränkt, heuchlerisch, verlogen und falsch, ist stets eine Demokratie für die Reichen und Betrug für die Armen.“ Lenin

Heuchlerisch und falsch ist in unseren Ohren solche Zitate hier lesen zu müssen. Da haben entweder Einige ihre Hausaufgaben nicht gemacht oder sie sind auf einem Trip, den wir politisch ablehnen.

Lenin war Stalins Vorläufer. Mit der Zerschlagung der Sowjets als Rätestruktur und der Zentralisierung der Partei und der Staatsorgane war Lenin ein Konterrevolutionär. Unter Lenin und Trotzki wurde erst die linke Opposition außerhalb der Bolschewiki ausgeschaltet und danach der Weg bereitet für die Säuberungen in den eigenen Reihen. Die Bewerbung einer sogenannten Lenin-Luxemburg-Liebknecht-Demo in Berlin in dem Beitrag ist antiemanzipativ. Liebknecht und Luxemburg waren alles andere als Fans von Lenin. Rosa hat dezidiert die Bolschewiki kritisiert. Sie wäre Jahre später in der Sowjetunion gesäubert worden. Sie zu vereinnahmen ist widerlich und patriarchale Machtpolitik.

Und so wollen wir auch drei Zitate bemühen weil es unerträglich ist leninistische Mythenbildung auf Indymedia unwidersprochen hinzunehmen.

Lenins damaliger Gefährte Leo Trotzki, der später Bekanntschaft mit einem stalinistischen Eispickel machte: „Für die Einführung der Kontrolle der Produktion und der Verteilung hatte das Proletariat sehr wertvolle Vorbilder in Westeuropa, vor allem den sogenannten „Kriegssozialismus“ Deutschlands.“ 1917

Dem schließt sich Lenin 1918 an: „Solange in Deutschland die Revolution noch mit ihrer „Geburt“ säumt, ist es unsere Aufgabe, vom Staatskapitalismus der Deutschen zu lernen, ihn mit aller Kraft zu übernehmen, keine diktatorischen Methoden zu scheuen, um diese Übernahme noch stärker zu beschleunigen, (…) ohne dabei vor barbarischen Methoden des Kampfes gegen die Barbarei zurückzuschrecken“. („Linke“ Kinderei, Werke, Band 27, Seite 333)

„Widerspruchslose Unterordnung unter einen einheitlichen Willen ist für den Erfolg der Prozesse der Arbeit, die nach dem Typus der maschinellen Großindustrie organisiert wird, unbedingt notwendig“ so Lenin (Aufgaben der Sowjetmacht, Werke Band 27, Seite 260)

Diese Form von Männern und deren autoritäre Denken prägte die Zerstörung der Revolution. Der Tot vieler Revolutionäre unter Trotzki, Lenin, Stalin war dei Folge. Ein solches Denken ist heute so weit von einer klassenlosen und herrschaftsfreien Gesellschaft entfernt wie vor 100 Jahren. Warum also sollen wir solchen Ansichten hier akzeptieren?

Indymedia ist kein Platz für Antifeminisimus, Militarismus, autoritäre Machtpolitik und poststalinistische Macker*innenträume.

 

 

 

 

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