Die Saison der Autonomen Blumenkinder hat wieder begonnen!

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Eine Zeit lang war es still um uns, doch jetzt geht es wieder los: Pflanzen sprießen, wachsen, blühen und gedeihen... darunter auch einige "verbotene" Pflanzen. Sie zeigen uns, wie absurd es ist, ein Gewächs verbieten zu wollen. Auch die Hanfpflanze fühlt sich hier pudelwohl, wenn man sie lässt und sich nicht der sinnlosen Tätigkeit verschreibt, jede einzelne Pflanze herauszureißen zu wollen, wie die Göttinger Polizei im letzten Jahr. Ihre vorherzusehende Antwort auf kreativen Protest war brachiale Gewalt - im Zweifelsfall lieber ausreißen.
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Diese staatliche Reaktion auf unsere Aktion im letzten Jahr ist symptomatisch für die repressive Drogenpolitik. Auch wenn Kiffen gesellschaftlich längst weitestgehend akzeptiert und laut vieler Studien nicht gefährlicher als Alkohol ist, wird weiter hart gegen Konsument*innen vorgegangen. So reicht es beispielsweise aus, ab und zu einen Joint zu rauchen und Alkohol zu trinken, um seinen Führerschein los zu werden, selbst wenn man so niemals ein Fahrzeug führen würde. Die dem zugrunde liegende Annahme, wer Alkohol trinkt und kifft, fährt auf jeden Fall auch in diesem Zustand Auto, ist absolut unlogisch und stempelt gleich alle Konsument*innen als nicht zurechnungsfähig und leichtsinnig ab. Statt vollkommen irrational zu kriminalisieren, sollte aber ein mündiger Umgang mit Drogen das Ziel sein.

Auf einer schlichtweg falschen Dämonisierung beharrend, scheinen sich Politik und Behörden lieber weiter Probleme schaffen zu wollen, wie auch die Pflanzenausreiß-Aktion vom letzten Jahr auf vergleichsweise harmlose Art zeigt.

 

Unter der repressiven Drogenpolitik leiden nicht nur (und vollkommen zu unrecht) Cannabis-Konsument*innen, sondern auch Patient*innen, die auf die entzündungshemmenden, schmerzlindernden und nervenschützenden Wirkstoffe der Cannabispflanze angewiesen sind. Verschreibungsfähig sind nur teure, meist synthetische Präparate. Aber hier geht es natürlich auch um wirtschaftlichen Interessen - denn wer kauft schon teure Medikamente, wenn er*sie sie sich einfach, legal und günstig selber anbauen oder im Coffeeshop erwerben könnte?

 

Wir haben uns sehr über die mediale Rezeption gefreut, die gerade durch den Fotowettbewerb der Grünen Jugend Göttingen unverhoffte Ausmaße angenommen hat. Unser letztjähriges Ziel, eine öffentliche Diskussion über die repressive Drogenpolitik anzustoßen, sehen wir damit als klar erfüllt an.

 

Geändert hat sich seitdem natürlich nichts. Deshalb sind wir noch lange nicht fertig, waren auch dieses Jahr wieder mit vielen Unterstützer*innen unterwegs und haben aufs Neue 20 Kilo größtenteils THC-arme Hanfsamen in ganz Göttingen verteilt. Wir rufen alle Sympathisant*innen dazu auf, ebenfalls Hanfsamen zu säen und damit ein Zeichen gegen die Verteufelung von Cannabis zu setzen!

 

Ärgert die Behörden bis sie aufhören uns zu ärgern... und das haben sie noch lange nicht!

 

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Mittlerweile gibt es auch wieder einen Cannabis-Fotowettbewerb mit über 50 Bildern!: http://gj-goettingen.de/goettingen-erneut-mit-hanfpflanzen-uebersaet-gruene-jugend-goettingen-solidarisiert-sich-mit-einigen-autonomen-blumenkindern/

Und eine Broschüre, in der Anna und Arthur von den Autonomen Blumenkindern zu Wort kommen: http://gj-goettingen.de/wp-content/uploads/2014/07/Hanf-Broschuere.pdf

 

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Presse: HNA (4.7.), HNA (11.7.), GTStadtradio Göttingen und Hannoversche Allgemeine Zeitung.

 

Einige Autonome Blumenkinder
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