Solidarität mit den Rot-Kreuz Basismitarbeiter*innen der schwarzen Liste!

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Eigentlich war es eine dieser linken Pflichtveranstaltungen (vielleicht kommt deswegen der Bericht so spät?). Basismitarbeiter*innen, die prekär im Winterpaket des Roten Kreuzes gearbeitet hatten, kamen wegen ihres politischen Engagement auf eine schwarze Liste und wurden trotz schon gemachter mündlicher Zusage nicht wieder eingestellt. Hier gibt es mehr Infos.

 

 

Als Protest und als Zeichen der Solidarität wurde am 28. Oktober um halb 8 in der Früh eine Kundgebung vor der Rot-Kreuz-Zentrale organisiert. Wie gesagt, es war eine Pflichtveranstaltung: Reden hören, ab und zu pfeifen, rufen, Solidarität zeigen, und dann wieder nach Hause gehen. Und doch war es auch mehr:

 

  • Schon alleine die Tatsache, dass die Kundgebung vor der RK-Zentrale stattfand, war eine kleine, symbolische Umdrehung der Ordnung. Normalerweise muss mensch vor diesen Ort kuschen, dieses mal wurde dort aufbegehrt.
  • Überraschend viele Menschen ließen sich von der frühen Beginnzeit und dem nicht gerade zentral gelegenen Kundgebungsort nicht vom Protest abhalten. Ca. 70 Menschen, und damit deutlich mehr als erwartet, kamen!
  • Unmittelbar bei Beginn tauchten plötzlich Geschäftsführer, Pressesprecher und Stellvertreterin auf, wohl um durch (Schein?)Verhandlungen den Protest und die damit verbundene schlechte Presse doch noch zu verhindern. Das gelang nicht. Sie wurden stattdessen ignoriert. Wie sich zeigte, zurecht, denn die von ihnen zugesagten „zeitnahen“ Verhandlungen haben bis heute nicht statt gefunden.
  • Trotz abgelegener Gegend gab es ein interessiertes Publikum: Zivildiener. Ihre Leiter versuchten sie ständig, von der Kundgebung wegbringen, was aber wahrscheinlich das Interesse nur weiter weckte.
  • Symbolisch war auch der Umgang mit einem Kreidegraffiti in der Auffahrt. Noch während die Kundgebung lief, versuchte die Geschäftsführung, es entfernen zu lassen. Natürlich scheiterte sie damit. Doch kaum war diese vorbei, war auch das Graffiti verschwunden. So sieht also der Umgang mir Kritik aus!

 

Alles in allem also eine durchwegs gelungene und kämpferische Kundgebung! Leider hat sich seither wenig getan. Die an diesem Tag von der Geschäftsführung zugesagte „zeitnahe Lösung“ lässt immer noch auf sich warten. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis es zu neuen Protestaktionen kommen wird. Und klar ist auch, dass der Arbeitskampf beim Roten Kreuz nur eine Station im Kampf gegen immer prekärer werdende Arbeitsbedienungen ist. In diesem Sinne:

Stay Tuned!

Fünf Finger sind eine Faust!

 

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