Blockupy in Berlin am Freitag relativ erfolgreich - "Groß"demo am Samstag harmlos

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Vom 2. - 3. September war einiges geboten in Berlin. Blockupy kündigte sich in zwei Wellen an und ein großes Bündnis rief zu "Aufstehen gegen Rassismus" auf.

Trotz der geringen Beteiligung (ca. 800) gelang es Blockupy am Vormittag das Arbeitsministerium zu blockieren und ca. 1500 Menschen beteiligten sich an einer Demo gegen den schmutzigen Erdogan-Deal.

Freitag - 2. September - 1. Welle - 7.30h

Morgens versammelten sich am Gendarmenmarkt ca. 300 Menschen. Es gab Kaffee und Äpfel und einen Lautsprecherwagen mit Musik. Die Polizei hatte ein waches Auge auf die Gruppe. Um ca. 8.30h gingen die Menschen in Kleingruppen in Richtung Arbeitsministerium, welches durch Metallgittern und Polizeikräften ringsum schon vorher abgesperrt war. Natürlich versuchte die Polizei uns daran zu behindern, dorthin zu gelangen. Aber durch kreative Fingertaktiken und Schnelligkeit gelang es doch vielen - wenn nicht gar allen schließlich - , sich auf bis zur Westseite des Arbeitsministeriums (ausserhalb der Absperrung) zu gelangen und eine sitzende Straßenblockade zu errichten (ca. 100 Leute, gekesselt) sowie viele SympatisantInnen. Später wurde diese Veranstaltung von den Linken als Kundgebung angemeldet.

Gleichzeitig gelangen viele Kleingruppen vom Potzdamer Platz (ca. 500 Leute) ebenfalls durch den Berufsverkehr an den Polizeikräften kreativ vorbei geflossen bis zum Finanzministerium und wurden da gekesselt. Die beiden Blockaden zogen sich mehrere Stunden hin. Währenddessen war der Verkehr ringsum des Arbeitsministeriums weitgehend zum erliegen gekommen.

Die Blockade hat - dank der Polizei - gut funktioniert. Da derzeit beim Stichwort "Blockupy" alle wie Pavlowsche Hunde tausende von Sicherheitskräften zusammenziehen, ist in der Regel die Blockade schon alleine durch die Ankündigung erfolgreich. Leider waren es aber viel zu wenig Leute, um aus unserer Kraft heraus eine sinnvolle Blockade zu realisieren. Leider ist dafür Berlin viel zu verschlafen. Die kommen nicht mehr aus den Puschen.

Das Thema war: Markieren wir ihre Verarmungs- und Ausgrenzungspolitik – gegen die Mauern im Innern und die Grenzen nach Außen (siehe Aufruf)

Freitag - 2. September - 2. Welle - 15.00h / 16.00h

* Bootstour auf dem Rummelsburger Becken zum Kraftwerk: Hier wurde ab 15.00h versucht mittels eines Floßes zum Kraftwerk zu kommen, was am Nordufer liegt. Leider verhinderte ein Großaufgebot der Wasserschutzpolizei eine solche Aktion: Ziel war gewesen, gegen die Verwendung von Kohle und für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren.

* Um 16.00h trafen sich dann ca. 1500 Menschen am Neptunbrunnen, Rotes Rathaus um gegen den schmutzigen Deal mit der Türkei zu demonstieren. Wie auf Stichwort gab die Kanzlerin bekannt, dass sich sich nicht an die Armenien-Resolution halten will. Bei schönstem Sonnenschein wurden auf dem Platz der Startkundgebung alle möglichen Menschen und deren Taschen kontrolliert. Aber dann ging irgendwann die Demo auch lost und über "unter den Linden" bis zum Brandenburger Tor. Dort wurde noch symbolträchtig eine Mauer aus Pappkartons vor der europäischen Vertretung als Sinnbild für die Festung Europa eingerissen.

Samstag - 3. September - Aufstehen gegen Rassismus

Ein breites Bündnis hat am Vortag der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern eine Großdemo vom Adenauerplatz zur AfD-Zentrale organisiert. Ab 14.00h versammelten sich bis zu 7000 Menschen am Adenauerplatz. Medienträchtig positionierte sich die Linke und die Piraten, aber es waren natürlich auch große radikale feministische sowie kapitalismuskritische Blöcke vertreten. Am Zielort gab es dann noch ein Konzert bis in den Abend hinein.

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