Berlin-Kreuzberg: Sozialproteste gegen hohe Preise 23.9.2022 »Der Preis ist heiß«

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"Der Preis ist heiß" - mit Verzögerung gewinnen jetzt auch die Berliner Sozialproteste an Fahrt. In Kreuzberg gingen am Freitagabend zahlreiche Menschen auf die Straße.

Innerhalb von nur 5 Tagen mobilisierten Genoss:innen der Öffentlichen Versammlung »Der Preis ist heiß« zu einer Kundgebung und Demonstration gegen steigende Preise zum Kottbusser Tor in Kreuzberg. Auch mit Sprühaktionen wurde auf die Demo aufmerksam gemacht: https://kontrapolis.info/8168. Zur Kundgebung kamen etwa 200 Personen, der Demo schließen sich dann 400 Personen an.

Leftvision Videoclip: https://www.youtube.com/watch?v=CUlqek1H8MA

Die Demo startete an einem aktuellen Aktionspunkt in Kreuzberg: Kottbusser Tor. Dort soll eine Bullenwache in das NKZ gebaut werden, und dagegen gibt es bereits zahlreichen Protest. In einem Redebeitrag wurde darauf aufmerksam gemacht (am 30.9. gibt es eine Kundgebung & Konzert von 16:00 bis 19:00).

Außerdem ging die Demo vorbei an bereits geräumten sozialen Projekten, wie z.B. der ehemals von Refugees besetzten Schule in der Ohlauer Straße oder der Kiezkneipe "Meute" in der Reichenberger Straße.

Es gab ein offenes Mikrofon, und unter anderem verlas die anarchistische Gruppe "Perspektive Selbstverwaltung" eine Beitrag, der zu stärkerer Vernetzung angesichts der anstehenden starken Sozialproteste aufrief.

Während der Demo wurden ständig lautstark Parolen gerufen, nach anfänglichem "A Anti Anticapitalista" musste erstmal Parolen-Brainstorming gemacht werden, um adäquates für die kommenden Sozialproteste zu finden:

„Das Leben wird zu teuer, macht den Bonzen Feuer!“
„Wer hat der gibt, wer braucht der nimmt!“
„Gegen den Sozialabbau, organisiert den Kaufhausklau!“
„Hoch mit den Löhnen, runter mit den Preisen!“
„Machen wir den Bonzen Dampf! Klassenkampf! Klassenkampf!“
...und irgendwas mit "Alles für alle, Ladendiebstahl und Krawalle!"

Nach der Runde durch den Kiez wieder zurück zum Kotti ging es weiter über die Oranienstraße zum Mariannenplatz, wo die Demo beendet war.

Zuvor gab es am Heinrichplatz noch einen Redebeitrag vom antifaschistischen Genossen Gizmo, der zwei Tage später seinen Haftantritt hat (Twitter: #FreeGizmo). Manche ließen dann den Abend ausklingen beim Free-Gizmo Soliabend im "Zum Franziskaner".

Die Demonstration war auch ein längst fälliger Auftakt der autonomen und linksradikalen Szene um sich in der anstehenden Protest-Choreographie der linken Bewegung und in künftigen Bündnis-Protesten zu verorten (Sozialprotest-Termine in Berlin:  https://t.me/s/sozialproteste)

Zeitnah nach der Demo findet am 25.09.2022 ab 14:00 die Öffentliche Versammlung  »Der Preis ist heiß« im New Yorck Bethanien (am Mariannenplatz) statt: https://de.indymedia.org/node/226687. Themen werden unter anderem die Auswertung der Demo, weitere Aktionen sowie Vernetzung und Bündnispolitik sein.

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