[LE] Marius Beyers PKW entsorgt

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In der Nacht vom 25. auf den 26.02. haben wir das Auto von Marius Beyer vor seiner Haustür am Jadebogen 40 in Leipzig Engelsdorf angezündet.

Marius Beyer ist aktives AFD Mitglied und sitzt im Stadtrat. Sein Freundeskreis ist in der Neonaziszene verankert, so verbringt er regelmäßig Zeit mit jungen Nazis wie Benedikt Hittinger u.A.. Nach den rechten Mordanschlägen von Hanau kann es kein Weiter-So geben. Die Rechnung ist einfach: Rechte fühlen sich bundesweit zu rassistischen Angriffen ermutigt, sei es im Supermarkt beim Pöbeln gegen vermeintliche Muslime oder durch gezielte Ermordung von als migrantisch gelesenen Personen.

Sie fühlen sich ermutigt, weil sie das Gefühl haben, Teil einer rechten Bewegung zu sein oder gar einen imaginierten Volkswillen zu exekutieren. Viele der rechten Täter sind heute nicht mehr in klassischen rechten Organisationsformaten organisiert, deswegen ist es für uns nicht so leicht, ihre Strukturen anzugreifen, schon garnicht können wir alle diese ekelhaften alleine losschlagende frustrierte Männer stoppen. Doch was wir tun können, ist die geistigen Brandstifter anzugehen. Damit haben wir jetzt einen ersten Schritt getan.

Wir fordern alle Antifaschist*innen bundesweit auf, den Druck zu erhöhen. Hanau darf sich nicht wiederholen. Diejenigen, die die Verrohung des gesellschafltichen Diskurs zu verantworten haben, müssen das nun selber zu spüren kriegen

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Ergänzungen

Sie schlugen eine Autoscheibe ein und legten einen Brandsatz: Mutmaßliche Linksextremisten haben in der Nacht einen Anschlag auf einen Leipziger AfD-Stadtrat verübt. Jetzt schilderten sie ihre Motive.

Leipzig

Mitten in der Nacht loderten plötzlich die Flammen: Mutmaßliche Linksextremisten haben am Mittwoch gegen 2.20 Uhr einen Anschlag auf den Leipziger AfD-Stadtrat Marius Beyer (20) verübt. Nach ersten Informationen des Kommunalpolitikers schlug ein Täter am Haus seiner Familie in Leipzig-Engelsdorf eine Scheibe des Fahrzeugs ein und warf einen Brandsatz in den Innenraum. Die Glasbruch-Alarmanlage des Wagens habe sie aus dem Schlaf gerissen, so Beyer. Ein größerer Schaden ließ sich aber wohl nicht mehr verhindern. „Der Innenraum des BMW, der meiner Mutter gehört, ist durch das Feuer derart beschädigt worden, dass höchstwahrscheinlich ein Totalschaden vorliegt“, so der Stadtrat gegenüber der LVZ. „Durch die Hitzeentwicklung ist alles geschmolzen.“

 

„Keine Kontakte in Neonazi-Szene“

Inzwischen tauchte auf dem linken Szeneportal Indymedia ein Bekennerschreiben auf. Darin heißt es, dass das Anschlagsopfer nicht nur AfD-Mitglied und Stadtrat sei, sondern auch „regelmäßig Zeit mit jungen Nazis“ verbringe. Beyer verneinte dies vehement. „Ich habe definitiv, zu tausend Prozent, keine Kontakte in die Neonazi-Szene“, sagte er.

Die mutmaßlichen Täter nehmen in ihrem Indymedia-Text zudem Bezug auf den rassistischen Mordanschlag in Hanau. Danach „kann es kein Weiter-So geben“, heißt es in dem Schreiben. „Rechte fühlen sich bundesweit zu rassistischen Angriffen ermutigt, sei es im Supermarkt beim Pöbeln gegen vermeintliche Muslime oder durch gezielte Ermordung von als migrantisch gelesenen Personen.“ Da man nicht alle „alleine losschlagende frustrierte Männer stoppen“ könne, müsse man die geistigen Brandstifter angehen. „Damit haben wir jetzt einen ersten Schritt getan“, so die mutmaßlichen Initiatoren des Anschlags.

 

Wohnanschrift auf Indymedia veröffentlicht

Und nicht nur das: Auf Indymedia wurde auch die komplette Wohnanschrift veröffentlicht, an der Beyer mit seinen Eltern lebt. Verbunden mit der Aufforderung an „alle Antifaschist*innen, den Druck zu erhöhen“.

Inzwischen hat das sächsische Landeskriminalamt den Fall übernommen, wie eine Sprecherin auf LVZ-Anfrage bestätigte. Weil ein politischer Hintergrund angenommen werde, sei zunächst das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) damit betraut. Die Behörde kündigte für den Nachmittag eine Presseinformation an.

Für Beyer war es der erste Anschlag, der sich konkret gegen seine Person richtete. Zuletzt erregte der Stadtrat öffentliche Aufmerksamkeit, als er Ende 2019 im Zusammenhang mit der Sanierung der Eisenbahnbrücke Geithainer Straße einen gemeinsamen Antrag mit CDU-Abgeordneten eingebracht hatte. Die CDU-Politikerin Siegrun Seidel stellte damals klar: „Für mich ist AfD-Stadtrat Marius Beyer keiner, den man als Nazi bezeichnen würde.“

Von Frank Döring

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