[B] Mord an Maria R. - Desinformation geht weiter
Spontandemo am Samstag Abend mit 100 Menschen - Graffiti im Kiez - Falschmeldungen der Polizei gehen weiter
Die Desinformations-Kampagne von Polizei und Staatsanwaltschaft rund um die Exekution von Maria R. in Berlin-Friedrichshain geht weiter. Es wurde von offizieller Seite gemeldet, der Schuss sei in einer „unübersichtlichen Situation“ abgegeben worden. Gleichzeitig wird detailliert die Version einer Notwehrsituation des Todesschützen geliefert, nach der dieser mit dem Messer bedroht wurde und Maria R. auf ihn zugegangen sei.
An anderer Stelle wird gemeldet: "Der Polizist habe die Frau noch darauf aufmerksam gemacht, dass er seine Dienstwaffe einsetzen müsse. Darauf soll das spätere Opfer nicht reagiert haben und in der Folge erschossen worden sein." Die zwei Versionen sind also Grundlegend unterschiedlich.
Fortgesetzt wird die polizeiliche Taktik der falschen Darstellungen nun durch die offizielle Meldung zu einer spontanen Demonstration, die am Samstag Abend vom Frankfurter Tor zur Wohnung von Maria R. und dann weiter zum Boxhagener Platz zog. Ca. 100 Menschen beteiligten sich an dieser Demonstration und legten vor dem Haus mit der Nummer 46 Blumen und Kerzen ab. Ein großer Teil kam aus der direkten Nachbarschaft, andere aus den umliegenden Kiezen und auch einige aus anderen Stadtteilen. Am Ende der Demo wurden Teile einer Baustelle verwendet, um die Straße zu sperren.
In ihrer Pressemitteilung mit dem Titel „Farbschmierereien bei Spontanversammlung“ berichtet die Polizei fälschlich davon, dass aus der Demo heraus zwei große Graffiti gesprüht wurden. Der B.Z. gegenüber ergänzte ein Polizeisprecher, dass es sich dabei um die Worte „Rest in Peace Maria“ und „Polizei = Mörder“ handeln soll. Die B.Z. betitelt ihren Artikel zu den Geschehnissen am Samstag Abend in der Folge „Ausschreitungen bei Demo nach tödlichem Schuss“. Wie der Polizei bekannt sein dürfte, wurden die zwei erwähnten Graffiti jedoch nicht auf der Demonstration gesprüht sondern viel später in der Nacht.
Die polizeiliche Falschinformation zieht offensichtlich darauf ab, die Reaktionen auf ihre Exekution von Anfang an in eine bestimmte Ecke zu Stellen. Unisono bis hin zu linken Tageszeitungen übernimmt die Presse diesen Hinweis und berichtet von einer „linken“ Demonstration und unterstreicht „Ausschreitungen“ und „Farbschmierereien“ mit dem Ziel, diese Demonstration zu kriminalisieren.
Die einstimmige Reaktion der Polizei und der Presse zeigt schon wie schnell und radikal die Gesellschaft reagiert, wenn ausnahmsweise die Morde durch Polizeieinsätze nicht schweigend akzeptiert werden und wenn Bekannte, Angehörige oder solidarische Menschen sich trauen, etwas dagegen zu sagen oder zu machen. Morde durch Polizeieinsätze sind nämlich die Regel. Was an der jetzigen Situation eine Ausnahme ist, sind die Proteste dagegen. Diese Desinformationskampagne über die Demo ist also offensichtlich der nächste Schritt, nachdem die übliche Desinformationskampagne gegen das Opfer („Messerfrau“, „Drogensüchtig“, etc.), in diesem Fall also Maria, selbst ausnahmsweise nicht Erfolg hatte. Es geht also jetzt darum, die spontane solidarische Reaktion als ein politisches Manöver einer bestimmten Ecke darzustellen, um die Proteste zu befrieden.
Die Wahrheit jedoch ist, dass sich am Samstag Abend Bekannte, Freunde, Nachbar*innen ohne politische Forderung oder zur Schau getragenen Anschauung versammelt haben. Wenn die Demonstration eine Aussage hatte, dann einzig und allein das Herausschreien der Anklage gegen einen weiteren mörderischen Polizeieinsatz.
Ergänzungen
Bilder
Hier Bilder von der Stelle vor Marias Haustüre, wo Kerzen und Blumen abgelegt wurden. Direkt über dem Graffiti im Hochparterre ist Marias Wohnung, wo sie erschossen wurde.
Bilder sind von Twitter.
@amonymous
Basierend auf welche psychologische und medizinische Ausbildung reagiert die Polizei so? War ein Kriseninterventions - Team vor Ort? Es gibt zunehmend Angriffe auf Ärzte, Pflegepersonal und ErsthelferInnen. Nur haben wir gelernt mit solchen Situationen ohne Pistole umzugehen...
Mord
Lees was geschrieben ist. Es ist geschrieben aus sicht jemand aus der nachbarschaft.
Soweit es gibt keint instrumentalisierung sondern kritik an der martialisch vorgehen der Polizei und ihr unreflektiert politische Aufräumung danach.
Zu analysieren was die Polizei selbst angeben:
Es war die Polizei bewusst Maria pschisch probleme hat.
Maria war in ihr Zimmer mit ein messer.
Die zwei polizisten schaffte die tur auf.
Von 6m entfernung haben die polizisten Maria gewarnt das die wird gleich geschossen.
Maria hat nicht reagiert und aus angst ist sie getotet mit ein schuss zum Oberkörper.
In diese geschichte ist vieles nicht geklärt und zeigt das es unvollständig ist und deswegen davon auszugehen ist das hier belogen wird.
die polizisten müssten nicht in ihr zimmer, die tür war zu. es war die bewusst das sie psychische probleme hat. die haben geschossen von 6m wegens kein reaktion.
Es war ein Mord.
Was die ganzen Kommentare angeht
Es ist doch offensichtlich, wer hier die Meinungshoheit hat. Die Polizei und nicht die Leute, die von der Gewalt betroffen sind. Die Polizei hat von anfang an behauptet, es sei Notwehr gewesen. Und natürlich behaupten sie das, schließlich ist die einzige Zeugin TOT. Die ganzen Polizeimorde in den letzten Jahren haben aber gezeigt, dass es immer gelogen war.
Jetzt hat die oberste Polizeipräsidentin auch noch den Mörder öffentlich unterstützt. Obwohl sie gleichzeitig gesagt hat, dass die Schussdistanz 6m !!! war. Stellen Sie sich das mal vor, eine kleine schmale Frau in 6 m Entfernung soll eine Gefahr für vier junge, kräftige, bewaffnete Polizisten mit Schutzwesten sein!
Das ist Mord!
Maria
Im Falle einer sogenannten Fremd - und Eigengefährdung legt das "Psychisch - Kranken - Gesetz" fest, dass der Sozialpsychiatrische Dienst einzuschalten ist. Alles andere ist ein Skandal...
Es passiert immer wieder ...
Ich möchte an den Fall von 2013 erinnern, als im Neptunbrunnen ein Mann erschossen wurde, das Verfahren gegen den Polizisten wurde damals eingestellt.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-11/berlin-neptunbrun...
Gibt es ein Denkmal zur Erinnerung an die Polizeiopfer, wäre es nicht Zeit, ein solches in Berlin einzurichten?
Messer sind tödlich.
Es braucht eine unabhängige Untersuchungstelle für Polizeigewalt. Dringend. Diese gibt es in anderen Staaten schon. Und weniger einsietige pseudo Rebellion gegen Vaterfiguren..
Was passiert ist und vielleicht noch herrauskommen wird ist und bleibt schrecklich traurig.
Rest in Peace.