Italienische Hafenarbeiter zu den Protesten gegen die saudischen Bahri-Frachter

Regionen: 
Event: 
Bahri Abha

Das Kollektiv der Autonomen Hafenarbeiter in Genua informierte im Dezember 2019 über die sechs saudi-arabischen Bahri-Frachter, die US-amerikanische und europäische Häfen anfahren, um von dort Rüstungsgüter an die saudische Kriegsallianz für den Krieg im Jemen zu transportieren. Nachfolgende Information ist die deutsche Übersetzung der Information der Hafenarbeiter.

Bahris Schiffe (https://de.wikipedia.org/wiki/Bahri-Abha-Klasse) transportieren Waffen und Militärfahrzeuge von den USA, Kanada und Europa in den Nahen Osten, hauptsächlich für die Armeen von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Darüber wurde in Zeitungen und Fernsehsendern berichtet. Zwischen Mai und Juni 2019 wurden Bahris Schiffe in Le Havre, Genua und Marseille blockiert oder gegen die Einfahrt protestiert, während in anderen Fällen Hafenarbeiter die Beladung mit Militärfahrzeugen verweigerten. Soweit wir wissen, haben Bahri-Schiffe seitdem die nordeuropäischen Häfen nicht mehr angefahren, mit Ausnahme von Genua, wo sie jedoch keine militärische Ausrüstung mehr laden. Möglich wurde dies durch die Mobilisierung der Hafenarbeiter und derjenigen, die mit ihnen protestierten, sowohl in Frankreich als auch in Italien. Im vergangenen Jahr hatte eine ähnliche Mobilisierung das Transport- und Logistikunternehmen Bahri gezwungen, den Hafen von Bilbao zu verlassen. Unabhängig davon transportieren Bahris Schiffe weiterhin Waffen, Sprengstoffe und Militärfahrzeuge, die speziell für das Massaker im Jemen bestimmt sind, auch wenn sie nicht in unseren Häfen anlegen.

Vor ein paar Tagen legte der Frachter Bahri Abha im Hafen von Sagunt (Spanien) an, wo er acht Container mit Sprengstoff für die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) verlud, die ebenfalls am Krieg im Jemen beteiligt sind. Lokale Mobilisierungen haben versucht, die Beladung zu stoppen, wurden jedoch von der Polizei und der Guardia Civil daran gehindert. Die Abha ist jetzt in Genua angekommen, hat den üblichen Einsatz von Polizei und Carabinieri am Eingang des Hafens und im Terminal ausgelöst. An Bord wurden vierrädrige Panzerfahrzeuge mit Geschützturm und Kanone gesichtet, wahrscheinlich leicht gepanzerte Fahrzeuge aus Kanada, die von General Dynamics hergestellt wurden.

Viele Arbeiter wollen aus Sicherheitsgründen nicht unter diesen Bedingungen arbeiten und viele weigern sich, Teil der globalen Kriegsmaschine zu sein. Heute sind einige Hafenarbeiter zu einem Treffen zwischen Hafenarbeitgebern und Behörden aufgebrochen, um ihre deutliche Haltung gegen diesen Sachverhalt zu erklären. Wenn die kriegerischen Verhältnisse weiter Teil unseres Hafens bleiben, werden die Folgen, vor allem die wirtschaftlichen, für alle spürbar sein. Wir werden nicht tolerieren, dass Genua ein Zwischenstopp in einem Krieg ist, der weltweit Millionen Menschen Tod und Elend bringt. Wenn unsere Chefs die Aufträge und die Zeit nicht verlieren möchten, sollten sie uns die Ladepläne zeigen. Wir haben monatelang darum gebeten, diese öffentlich zu machen. Wir wollen, dass sie uns beweisen, dass wir und die spanischen Hafenarbeiter Unrecht haben.

Wenn sie die Schiffe über andere Wege woanders hinbringen, werden andere Genossen und Arbeiter den Kampf fortsetzen müssen. Jeder muss seinen Beitrag leisten.

Kein Kriegsschiff in unseren Häfen!

Bericht über die erwähnten Proteste in Sagunto, Valencia, Spanien: https://debriefer.net/en/news-13411.html

Über die Proteste von Hafenarbeitern in Port-Saint-Louis-du-Rhone 2019: https://mondediplo.com/2019/09/06arms-sales

Infos zu den Frachtern und den Militärtransporten in deutscher Sprache: https://www.stern.de/politik/frachtschiffe-aus-saudi-arabien-transportie...

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Keine Auszeichung / Eigene Angaben zur Weiternutzung im Text

Ergänzungen

Wir kennen die Schiffe, da sie bis 2018 regelmäßig auch in Bremerhaven Güter geladen haben. Seit dem halbgaren deutschen Rüstungsexportstopp nach Saudi-Arabien haben die Schiffe Deutschland nicht mehr angefahren. Wir dürfen gespannt sein, ob die deutsche Bundesregierung den Exportstopp im März 2020 erneut verlängert oder nicht.

D liefert Waffen an z. B. Frankreich, Spanien, Italien, die Waffen werden dann halt über diesen Proxy an SA geliefert. Toller Exportstop. An das reakrionäre kommentar drüber, hör bitte auf zu lügen, es gibt keinen effektiven Exportstop. Merkel III hat mehr Waffen den je exportiert. D ist am Krieg verdienen besser den je.

Wenn es denn überhaupt Waffen geben muss, dann soll die Soldateska sie gefälligst selber bauen.
Schon lustig wie jetzt alle Freundinnen und Komplizen des Systems STAAT im Iran von "Versehen" schwafeln, denn Krähen hacken sich bekanntlich keine Augen aus, dabei gibt es gar kein Versehen, denn Waffen werden ja produziert, in der BRD von bloß 30.000 Leuten, diese widerlichen feigen Mörder gehören alle locker auf Rente.
Auch dass Staaten sich das feige Recht des Mörders rausnehmen vom Himmel zu bomben gegen Leute ohne Flak und eigene Luftwaffe, interessiert seit Vietnam kein Aas.

Die Lenkraketen vom Rheinmetall aus der Fabrik RWM Italia in Sardinien, die von Saudi-Arabien im Jemenkrieg eingesetzt wurden, wurden mit diesen Bahri-Frachtern verschifft. #RheinmetallEntwaffnen