(B) Uber Plätten – Erste Ausbeute und Reaktionen

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Seit ungefähr einer Woche läuft die autonome Kampagne “Uber plätten”. Wir wollen euch die vielen Zusendungen und tollen Twitter-Reaktionen natürlich nicht vorenthalten und präsentieren voller Stolz die erste Ausbeute an geplätteten Jump-Rädern.
Zahlreiche geplättete Bikes finden sich aktuell in Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte und Tiergarten. Gerade den Westen der Stadt solls wohl besonders hart getroffen haben. Berichten zufolge finden sich in Schöneberg, Wilmersdorf und Tiergarten sogar rund 150 geplättete Ausbeutungs-Räder. Weiter so und vielen Dank an alle Verursacher*innen!

Werdet aktiv gegen Ausbeutung & Kapitalismus!
Gespannt warten wir auf die ersten offiziellen Reaktionen vom Drecksunternehmen Uber, die sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Aufruf: de.indymedia.org/node/36674
Blog: uberplaetten.blackblogs.org
Mail: uberplaetten@riseup.net

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Ergänzungen

Jump zieht sich aktuell wegen verschwindens von 30 Fahrrädern und Vandalismus aus vier Stadtteilen in Brüssel zurück, in denen sie erst vor drei Monaten begonnen hatten:

Uber withdraws Jump electric bikes from four Brussels communes

Uber's electric bike-sharing scheme has pulled out of four Brussels municipalities, after just three months, because of excessive vandalism and violence.

Jump, which launched in April, had added Anderlecht, Molenbeek, Koekelberg and Laeken to its coverage area in June.

In a letter to the four affected municipal councils, Uber said it had decided to withdraw because it could not "guarantee the safety" of its team and "the protection" of the bicycles.

According to Uber, there were four times as many cases of vandalism recorded in these areas than elsewhere in Brussels - mostly broken locks. About 30 bikes have disappeared.  [The Bulletin, 4.9.19]

Grade erst wurden die Jump-Räder aus der Hauptstadt vom US-Bundesstaats Rhode Island wieder eingesammelt. Jetzt will Uber verschwundene Räder lokalisieren und im Herbst vielleicht wieder mit einem Teil der Flotte an den Start gehen:

Uber is pulling its Jump bikes from Providence, Rhode Island, amid reports of misuse and vandalism
Uber is temporarily pulling its dockless e-bikes from Providence, Rhode Island following reports of misuse.

Several bikes have been damaged or used during criminal activity according to local media reports. Pulling the bikes will allow Uber and the Providence Police Department to locate and retrieve stolen bikes, Uber said in an emailed to statement to Business Insider.

"Safety is at the heart of everything we do, and after acts of vandalism on JUMP bikes, we have decided in partnership with the City, to temporarily remove bikes from operation in Providence," Uber spokesperson Harry Hartfield said. [Business Insider, 22.8.19]

Wo liegt Ubers Schmerzgrenze in Berlin?

uber/jump scheint kaputte aktuell mit transportern einzusammeln. doch wann fischen sie ihren scheiß aus dem wasser?

Bilder: 

Kai Diekmann ist irgendwas mit Lobbying bei Uber. Und es gibt oder gab auch eine Finanzbeteiligung von Axel Springer an Uber: https://t3n.de/news/springer-investiert-uber-815393/

Bilder: 

welt.de/wirtschaft/article199862232/Jump-und-Lime-Linksextreme-erklaeren-Leihraedern-und-E-Scootern-den-Krieg.html

Im nördlichen Neukölln ist es besonders augenfällig: Leihräder allerorten, aber die Masse von ihnen ist vor allem eins - unbrauchbar, weil die Reifen platt sind. Auch andere Berliner Bezirke sind von dem Phänomen betroffen. Wie die „Berliner Zeitung“ nun berichtet, liegt das wohl nicht nur am hohen Nutzerinteresse, sondern auch daran, dass eine bestimmte Gruppe innerhalb der Stadt der neuen Sharing-Mobilität insgesamt den Krieg erklärt.

Auf dem Portal Indymedia kursieren derzeit zwei Aufrufe, in denen zum einen dazu aufgefordert wird, insbesondere die Räder der US-Firma Uber (Jump) planmäßig zu sabotieren (Uber plätten! Ausbeutung & Kapitalismus den Kampf ansagen!). In einem anderen Text mit der Überschrift „Greta und Kenny hassen E-Scooter“ wird darauf hingewiesen, dass auch die neuen Leihroller zum einen umweltschädlicher als gedacht sind (hoher Verschleiß der Roller, Seltene Erden, die in den Batterien verbaut werden) und auch ein Mittel der Gentrifizierung sind – sie würden nämlich angeblich vor allem von Touristen oder „Hipstern“ gebraucht, die sich die teils krass hohen Ausleihgebühren von bis zu zehn Euro pro Stunde angeblich leisten können und wollen, heißt es.

Als Mittel gegen die E-Scooter werden unter anderem wohlplatzierte Aufkleber angegeben (ohne lesbaren QR-Code ist eine Ausleihe nicht möglich), das Anbinden gleich mehrerer Roller durch Kabelschlösser oder aber eine besonders radikale Lösung: „In vielen Städten Europas werden die Scooter in Gebüschen oder Flüssen versenkt.“ Insbesondere in Paris wurden in den vergangenen Monaten tatsächlich zahlreiche Roller in der Seine versenkt, wie diverse Medien berichteten.
„Solidarität“ mit Uber-Fahrer - per Sachbeschädigung

Uber-Räder wiederum sind den Aktivisten insbesondere wegen der dahinterstehenden Beschäftigungsformen ein Dorn im Auge. Die US-Firma, die zunächst Taxifahrern mit ihrer Personenbeförderung durch Privatleute den Kampf angesagt hat, mache dabei Gebrauch von „ausbeuterischem Plattformkapitalismus in Reinform“, heißt es auf Indymedia. Den Fahrern bleibe nur ein Bruchteil des Erlöses, der Rest gehe an Uber. Aus „Solidarität“ mit den Uber-Fahrern gelte es nun, die Räder zu „sabotieren“.

Unverblümt heißt es: „Stecht den be… Fahrrädern, wo immer ihr ihnen begegnet, die Reifen auf!“ Durch „Reparatur- und Ausfallkosten“ würde bei „dem Konzern, seinen Subunternehmen und dessen Versicherungen“ einiges an Kosten anfallen, heißt es. Ein Taschenmesser oder ein „spitzer Schraubenzieher“ würden schließlich immer in die Hosentasche passen.

Besonders gelungene „Plätt-Aktionen“ sollen anschließend fotografisch dokumentiert werden, eine entsprechende E-Mail-Adresse zum Einsenden wird mitgeliefert sowie der wohlmeinende Rat: „Nicht erwischen lassen!“ Offizielle Zahlen, wie viele Uber-Räder tatsächlich von Vandalismus betroffen sind, gibt es noch nicht, aber auch andere Berliner Tageszeitungen melden die Beobachtung, dass insbesondere an den touristischen Hotspots wie etwa am Tempelhofer Feld zahlreiche fahruntüchtige Gefährte stehen.

Die „Berliner Morgenpost“ will zudem noch eine neue, gefährliche Form des Vandalismus entdeckt haben: Sie sah Räder, an denen die Bremsschläuche durchtrennt waren. Betroffen waren diesmal Räder der Firma Nextbike und Lidl. „Das ist kein dummer Streich, das ist lebensgefährlich“, sagte eine Sprecherin von Nextbike dem Blatt. Man habe die Fälle zur Anzeige gebracht, heißt es.

Ungefährlicher, aber dafür noch brachialer waren Unbekannte in den Berliner Bezirken Lichtenberg und Friedrichshain, wie die „Berliner Zeitung“ meldet. Sie zündeten die Gefährte einfach an.