Widerstand gegen Atomtransport in luftiger Höhe: Uranzugblockade an Moseltalbrücke
Mehrere Kletteraktivist_innen haben sich am heutigen 1.September gegen 5.30 Uhr nahe Dieblich mit einem Transparent von der über 100 m hohen Moseltalbrücke (A61 bei Koblenz) abgeseilt und blockieren so einen Urantransport, auf der Moselschienenstrecke darunter. Der Transport mit Uranerzkonzentrat aus Namibia ist auf dem Weg vom Hamburger Hafen zur Konversionsanlage in Narbonne-Malvesie (Frankreich) am Mittelmeer.
Dort soll das Uranerzkonzentrat umgewandelt werden um später für den Einsatz als Brennstoff in AKW angereichert zu werden. Den Betreibern zufolge werden in Narbonne 25% des weltweiten Bedarfs an Uran konvertiert. „Die Anlage ist nicht nur eine dauerhafte Umweltkatastrophe, sondern auch der Beginn der Atomspirale in Europa“, so eine der Aktivist*innen, „Wenn wir den Prozess stoppen wollen, müssen wir verhindern, dass Uran überhaupt an der Konversionsanlage ankommt. Dazu gehört es, die in weiteren Produktionsschritten folgenden Uranverarbeitungsanlagen in Gronau und Lingen stillzulegen.“
Die Blockierenden kritisieren, dass gerade die Verarbeitungsschritte auf dem Weg zum AKW Verstrahlung großer Gebiete und vieler Menschen bedeuten, auch im Normalbetrieb ohne sogenannte Störfälle. Große Mengen radioaktiven Materials befinden sich unter freiem Himmel und radioaktive Stoffe verteilen sich in Luft und Wasser. Besonders in den Abbaugebieten sterben viele Menschen, damit überall Atomanlagen betrieben und gebaut werden können. Aber auch in Narbonne lagert radioaktives Material in Schlammseen neben der Anlage und wird durch den Wind verteilt.
Eine Beteiligte erklärt wie es zu all diesen Umweltzerstörungen kommt: „Bei der Atomenergie geht es vor allem um Macht und Geld. Staaten finanzieren, um Zugriff auf Atomwaffen und damit Einfluss auf die Welt zu haben, Unternehmen wollen Gewinn. Um sinnvolle Energieversorgung geht es dabei nicht.“
Momentan vernetzen sich viele Menschen in zahlreichen Camps (so auch Anfang August in Narbonne beim internationalen Anti-Atom-Camp) weil sie einen Ausstieg aus der fossilen Energieproduktion erkämpfen wollen. „Der sofortige Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft ist alternativlos. Deswegen senden wir auch solidarische Grüße in den besetzten Hambacher Forst“
Weitere Infos...
...auf unserer Homepage urantransport.de
...auf twitter: #urantransport
Die Aktion dauert zur Zeit noch an. Von der Raststätte Moseltal aus gibt es einen guten Blick auf die Blockadeaktion.
Ergänzungen
weitere fotos und aktuelle
weitere fotos und aktuelle berichte gibt es auf twitter https://twitter.com/urantransport