Autonomes Zentrum Alhambra durchsucht

Glauben die das wir heulen?

Wir sind scheiße nochmal sauer!

23.5.18, Oldenburg; Am Mittwoch Vormittag durchsuchten etwa 50 Polizeibeamt*innen die Räume des Alhambras. Sie suchten Flaggen, die am 1. Mai in Solidarität mit den kurdischen Freiheitskämpfen gezeigt wurden. Die Polizei beschlagnahmte eine an die YPG angelehnte, selbst genähte Flagge. Dies fällt in eine Reihe von Kriminalisierungversuchen der kurdischen und linken Aktivist*innen in Deutschland, die sich seit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch der türkischen Truppen in Afrin und dem G20 Gipfel in Hamburg massiv verstärkt haben.

 

Schon kurz nach Beginn der Durchsuchung fanden sich Menschen zur Solidaritätsbekundung vor dem Gebäude in der Hermannstraße ein. „Wir lassen uns durch diese Einschüchterung nicht davon abhalten, weiterhin solidarisch mit den Menschen in Rojava zu sein und werden auch in Zukunft unbequeme Positionen vertreten“ sagte eine Aktivistin aus dem Alhambra. Bereits wenige Stunden nach der Durchsuchung findet am Mittwoch um 18 Uhr eine Solidaritätskundgebung am Hauptbahnhof in Oldenburg statt. „Wir werden am Donnerstag ein weiteres Mal unsere Wut auf die Straße bringen“, so eine Aktivistin aus dem Alhambra Umfeld. Um 17:30 Uhr wird am Lefferseck in der Oldenburger Innenstadt eine Kundgebung und Demonstration starten.

 

Die Legitimierung der Durchsuchung aufgrund vermeintlich verbotener Symbolik zeigt einmal mehr, die Versuche des deutschen Staats kurdische Solidarität zu brechen und führt zu einer Unterstützung Erdogans in dessen Wahlkampf. Es wurde keine eindeutig verbotene Symbolik gefunden, welche die Durchsuchung rechtlich legitimieren könnte.  Bundesweit gibt es keine juristische Klarheit über das Verbot vieler kurdischer Symbolen, in Bremen Beispielsweise wäre selbst eine offizielle YPG Fahne kein Verbotsgegenstand. Im Februar ereignete sich bereits ähnliches am Gasthof Meuchefitz im Wendland, wo mit Maschinengewehren bewaffnete Einheiten das Gebäude stürmten, um ein YPG/YPJ Solidaritätsbanner zu entfernen. Innerhalb einer Woche war das bereits der zweite Fragwürdige Polizeieinsatz in Niedersachen, nach dem eskalierten Vorgehen der Polizei am vergangen Freitag in Hitzacker. Dies war die ersten Durchsuchung im Alhambra seit der nachweislich Rechtswidrigen Durchsuchung vor 10 Jahren.

 

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Ergänzungen

Das ist erst der Beginn einer Zäsur. Bald macht uns das neue Polizeigesetz in Niedersachen zu schaffen. Schlimmeres ist zu erwarten.

Siehe hier:

https://netzpolitik.org/2018/das-steckt-drin-uebersicht-zum-neuen-polize...

http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Niedersachsen-Neues-...

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Neues-Gesetz-gibt-Polizei-d...

Die Repression meint es ernst. Das es jetzt um YPG Fahnen geht kann im Zusammenhang stehen das am 29. Mai 2018 der türkische Aussenminister, Mevlüt Cavusoglu in die BRD kommt und eine öffentliche Rede zu halten. Im unserem Plenum haben wir beschlossen an dem Tag nach Solingen fahren um dem faschistischen Aussenminister unsere Solidarität mit der PKK und YPG mit Fahnen unmissverständlich zu verdeutlichen. TV Kameras gibt es dort für uns genug um unsere Ansage zu transportieren.

Nie wieder Deutschland! Nie wieder Türkei!