Verbot von Indymedia Linksunten - Vorbeugende Maßnahme

Am 25. August 2017 kam es in Freiburg im Zuge des Verbots der Plattform linksunten.indymedia.org zu mehreren Durchsuchungen von Privatwohnungen und dem Autonomen Zentrum KTS. Angeordnet worden war ein Verbot durch das Bundesministerium des Innern (BMI). Indymedia Linksunten wurde vom BMI zum Verein erklärt und dieser verboten. Ein weiterbetrieb der Internetplattform stellt jetzt eine Straftat da, gegen die Betroffenen wurden aber vorerst keine Strafermittlungen eingeleitet. Die Internetseite ist aktuell abgeschaltet, der Server ist aber offenbar nicht in die Hände der Behörden gefallen. Die von den Durchsuchungen Betroffenen haben Rechtsmittel eingelegt, für den 9. September ist eine Demonstration in Freiburg angekündigt.

 

In einem bei der BMI-Pressekonferenz am Tag der Durchsuchungen ausgeteilten Papier werden zum großen Teil Aktionsschreiben zitiert, die auch hier dokumentiert sind. Das Verbot ist eine eher hilflos erscheinende Antwort auf die G20-Krawalle: Kann man der Randalierenden schon nicht habhaft werden, müssen eben die Überbringer ihrer Nachrichten dran glauben. Kurz vor der Bundestagswahl hat das Verbot natürlich viel mit Symbolpolitik zu tun. Aber es zeigt auch, dass es Linksunten Indymedia mit radikalen Inhalten bei viel Reichweite und konsequentem Schutz der Anonymität von Autorinnen und Autoren geschafft hat, dem Staat ein Dorn im Auge zu sein. Das Verbot ist deshalb gleichzeitig auch Bestätigung einer unversöhnlichen Linie.

 

Vorbeugende Maßnahme

 

Um Abschaltung und derlei zuvor zu kommen haben wir den chronik-Blog gespiegelt. Ab sofort sind alle Texte auch unter chronik.noblogs.org abrufbar. Es reicht aus, in der Adresszeile „black“ durch „no“ zu ersetzten. Dieser „Trick“ funktioniert mit allen Texten und Dateien.

 

Beispiele:
https://chronik.blackblogs.org zu https://chronik.noblogs.org
https://chronik.blackblogs.org/?p=6587 zu https://chronik.noblogs.org/?p=6587
https://chronik.blackblogs.org/files/2017/07/hell.jpg zu https://chronik.noblogs.org/files/2017/07/hell.jpg

 

Chronik.blackblogs.org bleibt weiter die Hauptseite. Teile der Seite sind auch im Internet Archive gespeichert.

 

Das wir Texte erstveröffentlicht haben war bisher eher die Ausnahme, muss es aber nicht bleiben:

Über unsere Emailadressen oder unser Kontaktformular könnt ihr uns schreiben.

 

chronikde[at]insiberia.net chronikde[at]riseup.net

 

 

Auf eine kämpferische Zukunft! Schaffen und verteidigen wir unsere eigenen Medien!

 

 

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Ergänzungen

Der Satz "Ihr müsst dringend für eine Anonymisierung sorgen" ist falsch, ja sogar gefährlich. Es ist den BetreiberInnen egal welcher Webseite nicht möglich, für eure Anonymität zu sorgen - das müsst ihr selbst tun!

Wenn ihr nicht Tor oder andere Proxys benutzt um zu verschleiern, wo etwas her kommt werdet ihr immer Spuren im Netz hinterlassen, die auf euch zurückführbar sind. Das war bei Linksunten nicht anders. Wer was anderes behauptet lügt! Das wird hier auch STÄNDIG propagiert - warum das immer noch nicht bei vielen angekommen ist ist echt fragwürdig. Nicht die BetreiberInnen von chronik können für eure Anonymisierung sorgen! Nicht die Admins von Indymedia können für eure Anonymität sorgen! Das könnt nur ihr selber! Das einzige, was die Admins von Indy und Chronik tun können ist, LOGS zu LÖSCHEN die BEI IHNEN AUF DEN SERVERN SIND!
Das machen ALLE INDYMEDIAS und Chronik wird das sicherlich auch tun. Daraus aber abzuleiten, dass ihr SICHER seid ist FALSCH! Denn AUF DEM WEG bis ZU den SERVERN von INDYMEDIA oder CHRONIK werdet ihr schon so viele Spuren hinterlassen haben, dass sie die nicht-existierenden Logs der Server garnicht brauchen. Da Linksunten ja in Frankreich gehostet war und in Frankreich ALLE IPS geloggt werden müssen... ist eure Anonymität auf Linksunten OHNE TOR nie wirklich dagewesen. Ich hoffe, da hat sich niemand drauf verlassen.

KRIEGT ES ENDLICH IN EURE KÖPFE: BEQUEMLICHKEIT IST NICHT WENN IHR SICHER SEIN WOLLT! IHR UND NUR IHR KÖNNT FÜR EURE ANONYMITÄT SORGEN! NIEMAND ANDERES! NICHT INDYMEDIA, NICHT CHRONIK, NICHT RISEUP, NIEMAND! IHR MÜSST DIE ERSTEN SCHRITTE UNTERNEHMEN!

Es hieß: Zitat:

"Ein weiterbetrieb der Internetplattform stellt jetzt eine Straftat da, gegen die Betroffenen wurden aber vorerst keine Strafermittlungen eingeleitet. Die Internetseite ist aktuell abgeschaltet, der Server ist aber offenbar nicht in die Hände der Behörden gefallen."

Offenbar reicht nicht aus. Darum ist das gegenteilige nicht auszuschliessen.

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Ja, das stimmt, das Gegenteilige ist nicht auszuschließen. Das ist es aber nie. Sowohl linksunten als auch de.indymedia benutzen drupal als CMS. Wenn für drupal zero-days-exploits existieren kannst du also fast davon ausgehen, dass die NSA bereits mitloggt etc. und zwar ohne, dass die Admins der beiden Indys das jemals auch nur mitbekommen hätten. Eine Gewissheit gibt es daher nicht. Sorry, aber das ist die traurige Realität in der IT-Welt.

Ansonsten gilt aber, dass wohl eher davon auszugehen ist, dass es keinen direkten Zugriff auf die Server gab - sonst hätten die linksunten-Aktivisten das wohl verbreitet und auch die de.Indy-Crew hätte das wohl nicht verschwiegen. Aber nun zur weiteren Beruhigung:

Es sollte auch egal sein, ob die Behörden Zugriff hatten oder haben. Auf beiden sollten keine Informationen gespeichert sein, die nicht eh öffentlich einsehbar sind. Das bringt das Open-Posting-System mit sich und dazu kommt noch das beide Indys verschiedene Systeme hatten um IP-Logs zu verhindern: linksunten über den DDoS-Schutz eines Vereins aus Kanada, de.indy über ihren Aufbau aus verschiedenen Proxys. Das hatten beide Indys auch mal dementsprechend publik gemacht.
Daher: Chill out, wenn du Tor verwendet hast zum Absenden deiner Bekennerschreiben hast du aus technischer Sicht nichts zu befürchten. Egal ob nun Server beschlagnahmt wurden oder nicht. Wenn du dich allerdings auf den dubiosen Schutz eines angeblich anonymen Formulars verlässt bist du dank Vorratsdatenspeicherung und Co eh selbst schuld. Da kann dir niemand helfen. Siehe mein anderes Posting.

Gibbed da auch nen GPG-Schlüssel zur Mailadresse statt ein ''Achtung das Kontaktformular sendet unverschlüsselt''?