[DO] Zur Kundgebung am 25. Mai in Dortmund - Absage!

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Statement zur Kundgebung zum 25. Mai 2020 Für den 25. Mai 2020 haben wir ursprünglich eine Kundgebung geplant, um den Opfern, die durch Faschisten umgebracht worden sind, zu gedenken. Für uns sind Morde durch Faschisten politisch, egal ob dem eine konkrete politische Auseinandersetzung zwischen dem Täter und dem Opfer vorausgegangen ist. Faschisten, die einen Mord begehen sind Faschisten, die einen Mord begehen. Der Rechtsterrorismus zieht sich seit der Gründung der BRD durch das Land und ist kein neues Phänomen, sodass wir den Opfern gedenken wollten, unabhängig vom Mord in der Adlerstraße in Dortmund. Natürlich hätten wir dies auch thematisiert, aber dies war nicht der alleinige Grund der Kundgebung. Die Familie von Ibrahim D. sieht in dem Mord keine politische Tat, keine politische Auseinandersetzung. Auch wenn wir eine andere Einschätzung haben, respektieren wir die Meinung der Opferfamilie. Natürlich wissen auch wir nicht, aus welchem Grund Ibrahim D. umgebracht wurde. Was wir jedoch wissen ist, dass der Täter offen mit den Grauen Wölfen sympathisiert hat und ihre Symbole in den Sozialen Netzwerken verbreitet hat. Wir wollten auf die Gefahr aufmerksam machen, die vom Rechtsterrorismus ausgeht und Gerechtigkeit für all die Opfer fordern. Den Vorwurf, wir würden den Mord instrumentalisieren, weisen wir entschieden zurück. Es ging uns um das große Ganze. Die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Morde und Gewalt durch Faschisten und nicht nur jene,  gilt es zu thematisieren. Da wir jedoch keine Kundgebung durchführen wollen, wenn eine der Opferfamilien es entschieden ablehnt, sehen wir uns in der Pflicht diese abzusagen, um die Familie nicht zu re-traumatisieren.  Auf den Quatsch vom Deppenecho wollen wir gar nicht großartig eingehen. Die Faschisten, die bei jeder Straftat eine Verschwörung durch die Migrant*innen sehen und diese am liebsten aus dem Land jagen würden, sollten prinzipiell das Maul halten. 

 

Antifaschistische Aktion 44
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