[B] Gedenken an die Befreiung Nord-Ost-Berlins

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Bild vom Gedenkkranz

Im Gedenken an die Befreiung Nord-Ost-Berlins vom Faschismus durch die Rote Armee versammelten sich am 25. April 2020 etwa 20 Menschen. Dabei wurde zunächst eine eine kurze Rede verlesen. Anschließend wurde ein Gedenkkranz abgelegt.

Am 25. April jährt sich auch die Befreiung Italiens vom Faschismus. An diesem Tag vor 75 Jahren floh Mussolini aus Mailand, die letzten Reste des faschistischen Staatsapparates zerfielen unter dem Druck des Aufstandes italienischer Partisan*innen und des militärischen Vorrückens der Alliierten. Aus diesem Anlass wurde in Italien dazu aufgerufen, um 15 Uhr “Bella Ciao” von Balkonen und Fenstern aus zu singen. Auch wir folgten diesem Aufruf und stimmten nach der Kranzniederlegung gemeinsam das Partisanenlied an.

Während der gesamten Veranstaltung hielten die Teilnehmer*innen einen Mindestabstand von 2 Metern ein und trugen Masken. Wir nehmen die Gefahr durch den Corona-Virus sehr ernst, lassen es uns aber nicht nehmen, weiterhin im öffentlichen Raum für unsere Anliegen einzustehen – immer und erst im 75. Jahr der Niederlage des deutschen Faschismus. Auch am 8. Mai würden wir uns freuen, wenn Leute diesem Beispiel folgen, so wie es auch schon andere vor uns taten.

Bei der Veranstaltung gedachten wir der Opfer des nationalsozialistischen Herrschaft und des von ihr entfesselten Vernichtungskrieges. Wir danken den Befreier*innen, die dem – unter Einsatz unendlicher Verluste – ein Ende gesetzt haben. Auch muss auf die Kontinuität des faschistischen Gedenkenguts bis heute hingewiesen werden – bei den Tätern der Mordanschläge in Kassel, Halle und Hanau; in rechten Netzwerken bei Polizei und Bundeswehr oder bei Parteien wie der AfD. Auch die unwürdige Situation der flüchtenden Menschen, die an den Außengrenzen der EU als geopolitischer Spielball herhalten müssen oder während der Corona-Pandemie unter den unwürdigsten Bedingungen in Lagern gefangen gehalten werden, wurde in der Rede behandelt.

Es gilt weiterhin aktiv eine Kultur des Gedenkens zu etablieren, sich dem neuen Faschismus entgegenzustellen und für eine menschenwürdige Welt einzustehen. Dabei können wir nicht auf den Staat vertrauen, sondern müssen selbst aktiv werden und und auch in diesen Zeiten aktiv bleiben.

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