Frauenperspektive auf die (Corona-)Krise und Aktionstag „Frauen*solidarität – jetzt erst recht“
Frauen* sind von der Corona-Krise und ihren sozialen Folgen besonders betroffen. Nicht nur ökonomisch bekommen sie die Folgen besonders zu spüren und das obwohl viele Frauen* gerade im Gesundheitswesen und Lebensmitteleinzelhandel die Gesellschaft am Laufen halten.
Daher haben wir uns am Aktionstag „Frauen*solidarität #jetzterstrecht “ beteiligt und kleine Aktionen gestartet.
Anlässlich des Aktionstags „Frauen*solidarität -jetzt erst recht“ am 18.4. gibt es einen kurzen Text zu der Frauenperspektive und der (Corona-)Krise:
Frauen halten die Gesellschaft am Laufen, nicht nur in Krisenzeiten!
Das zeigt die oben aufgeführte Statistik aus dem Jahr 2019 ganz deutlich. So sieht es auch in der aktuellen Coronakrise aus. Was sich auf den ersten Blick positiv auffassen lässt und das Bild von Heldinnen hervorrufen mag, zeigt bei näherem Hinsehen allerdings, wie die Realität dieser Frauen wirklich aussieht. Von Heldinnen erwartet man, dass sie sich opfern und man feiert sie dafür, dass sie das freiwillig tun. Aber diese Frauen sind Angestellte und haben oft nicht die Wahl, wenn sie ihren Job und somit ihre Existenzgrundlage behalten wollen. Es gibt viele Krankenschwestern, Ärztinnen, Reinigungskräfte, Kassiererinnen, Fabrikarbeiterinnen, Apothekerinnen, usw. die in dieser Notlage an vorderster Front stehen und unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen, mit langen Arbeitszeiten und oft miserablen Löhnen arbeiten müssen. Und obwohl sie den größten Anteil der produktiven und reproduktiven Arbeit leisten, werden die Bedingungen, diese Arbeit zu verrichten, immer prekärer und intensiver und nicht gebührend wertgeschätzt. Im Gegenteil, Frauen werden doppelt und dreifach ausgebeutet.
Nicht nur in der Arbeitswelt trägt die Frau die Hauptlast, auch Zuhause ist sie diejenige, die den Haushalt pflegt, die Einkäufe tätigt, die Pflege der Familienangehörigen und die Kinderbetreuung übernimmt. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben zur Folge, dass sich viele Menschen ununterbrochen zu Hause aufhalten. Bereits nach kurzer Zeit wird dies zu einer psychischen Belastung. Unter anderem durch finanzielle Sorgen wegen Jobverlusten oder Kurzarbeit, die anfallende 24/7 Betreuung der eigenen Kinder und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten. Außerdem sind viele Frauen durch die Ausgangseinschränkungen häuslicher Gewalt ausgesetzt, weil sie schlicht und einfach keinen Ort mehr haben, wohin sie entkommen können.
Und die Reaktionen der PolitikerInnen sind eine klare Ansage: Profite der Unternehmen stehen vor dem Leben und der Gesundheit der Menschen. Seit Jahren werden Sparmaßnahmen im Gesundheitssystem vorgenommen, Einrichtungen privatisiert und Personal abgebaut. Trotzdem war eines der ersten Entscheidungen der Regierung, unbegrenzt Kredite der Wirtschaft zu genehmigen. Daher gilt es sich zu weigern, die eigene Gesundheit für die Interessen der Unternehmen zu opfern.
#jetzterstrecht #nichtaufunseremrücken #nichtimselbenboot#solidarischebewegungduisburg