HH: Solidarität für Grup Yorum, den Rechtsanwält*innen und Mustafa Kocak aus der Türkei!

Regionen: 

- Kundgebung vor dem  türkischen Konsulat Tesdorpfer Straße

 

jeweils Donnerstag am 20., 27.2. 5.,12. und 19.3 um 16 Uhr

 

-Kundgebung Ecke Susannerstr./Bartelstr.

 

jeweils Freitag, am 21., 28.2.,6.,13., und 20.3. in der Zeit von 16 - 18 Uhr

Grup Yorum

 

Seit seit 245 Tagen sind einige Mitglieder der sozialistischen Musikgruppe „Grup Yorum“ im Hungerstreik. An das türkische Innenministerium gerichtet, fordern sie die Freilassung ihrer verhafteten Genoss*innen, die Aufhebung der Haftbefehle gegen weitere Mitglieder und ein Ende des Konzertverbots, dem die Musikgruppe ausgesetzt ist.

 

Der in der Strafvollzugsanstalt von Silivri in Istanbul inhaftierte Ibrahim Gökçek ist seit dem 199. Tag seines seit über 245 Tagen andauernden Hungerstreiks in das sogenannte Todesfasten übergangen. Auch Helin Bölek befindet sich seit dem 213. Tag im Todesfasten, im Hungerstreik ist sie seit über 242 Tagen.

 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1985 beteiligt sich Grup Yorum an internationalen und sozialen Kämpfen der Bevölkerung und unterstützt Arbeitskämpfe. In den Liedern Grup Yorums, die auf türkischer, kurdischer, zazaischer, lasischer und arabischer Sprache gesungen werden, geht es immer um die Unterdrückung der Menschen.

 

Millionen von Menschen besuchen die Konzerte, wie zuletzt 2015 in Istanbul, als 1,5 Millionen Menschen das Konzert der Gruppe besuchten.

 

Der faschistische türkische Staat versucht deshalb, Grup Yorum mit Kopfgeldern, Inhaftierungen, Razzien, Alben verboten als auch Konzertverbote, Folter, allgemeiner Kriminalisierung und Diffamierung zum Schweigen zu bringen.

 

Doch nicht nur in der Türkei sieht sich Grup Yorum massiven Repressionen ausgesetzt. In der BRD wird versucht, die Band daran zu hindern, auf Konzerten aufzutreten. Den Mitgliedern wurden Einreiseverbote erteilt. Der „Verfassungsschutz“ bedroht Hallenbetreiber damit, angeklagt zu werden, sollte Grup Yorum auftreten.

 

Erdal Gökoğlu und Musa Aşoğlu befinden sich in Hamburg wegen der Organisierung von Konzerten im Knast.

 

Mustafa Kocak

 

Ebenfalls im Todesfasten befindet sich der 28-Jährige Mustafa Kocak. Er ist mittlerweile seit 2 Jahren im Hochsicherheitsknast Sakran in der Provinz Izmir eingesperrt. Mustafa hungert nun schon seit 230 Tagen und wird dies bis zu seinem Tode fortsetzen, sollte ihm keine Gerechtigkeit widerfahren.

 

Mustafa wurde ohne Beweise und nur auf Grund von Falschaussagen des Kronzeugen Berk Ercan wegen angeblicher Mitgliedschaft in der „Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front” (DHKP-C), sowie Beihilfe zur Geiselnahme eines Staatsanwaltes zu erschwerter lebenslanger Haft verurteilt.

 

In der Türkei bedeutet das Haft bis zum Tod. Auch eine Prozesserklärung durfte Mustafa Kocak vor Gericht nicht halten. Der auf Straffreiheit hoffende Kollaborateur mit dem türkischen Regime Ercan hat mit seinen widersprüchlichen Aussagen nicht nur Mustafa Kocak schwer belastet, sondern ist auch verantwortlich für die Festnahmen von mehr als 200 Menschen aus der revolutionären Linken, unter anderem von Anwält*innen.

 

Anwält*innen

 

Diese Anwält*innene der Kanzlei Halkın Hukuk Bürosu und die Vereinigung der progressiven Anwälte (Çağdaş Hukukçular Çağdaş-ÇHD) erklärten in einer Pressemitteilung, dass sie sich seit dem 3. Februar 2020 ebenfalls im Hungerstreik gegen die anhaltende Ungerechtigkeit befinden.

 

Wir rufen alle aktiven linken, fortschrittlichen, demokratischen und antifaschistischen Menschen auf, sich mit Grup Yorum den Anwält*innen  und Mustafa Kocak zu solidarisieren!

 

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen Hamburg

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