Recht auf Stadt Soli- Erklärung: Hamburg braucht mehr kollektive Zentren!

Hamburg braucht mehr kollektive Zentren!

Das Münzviertel ist in Bewegung: Eine leerstehende Kita ist belebt, ein Hof bebaut, Wände sind bemalt worden. Nachbar*innen kommen zum Essen vorbei, Musiker*innen und Künstler*innen füllen spielerisch die Abende, Nachbarskinder toben über den Hof, Fahrradfreaks und Bastler*innen schweißen Metallgelöt, Punks teilen ihr erschnorrtes Kleingeld. Das ist das Kollektive Zentrum (koZe) in der Norderstraße im Münzviertel: ein Schmelztiegel heterogener urbaner Subkultur, das schillert und sich täglich verändert, ein wunderbares Beispiel für eine selbstbestimmte Stadt.

Verschiedenste politische Gruppen haben in den vergangenen Monaten im koZe Raum gefunden. Sie nehmen sich in Hamburgs Mitte das Recht auf Stadt – und das nicht nur durch die räumliche Aneignung der leerstehenden Gebäude. Sie haben das ehemalige Kita-Gebäude für emanzipatorische Projekte und neue Formen städtischen Zusammenlebens geöffnet.

Diese solidarische Raumnahme ist seit zwei Wochen bedroht. Die Polizei hat unter dem fadenscheinigen Vorwand einer Asbestsanierung mit der Belagerung des koZe begonnen. Mit einer Strategie der Einschüchterung versucht die Stadt Hamburg, die Aktiven im koZe zu zermürben.

Das ist nicht akzeptabel! Wir, die Initiativen und Aktiven des Netzwerks Recht auf Stadt Hamburg, erklären unsere Solidarität mit mit dem Projekt koZe und den Menschen, die der Polizeibelagerung trotzen. Wir fordern die sofortige Beendung des unzumutbaren und dazu absurd teuren Polizeieinsatzes in der Norderstraße und ein bedingungsloses Bleiberecht für das koZe.

Hamburg braucht mehr kollektive Zentren statt einer von oben durchgedrückten Stadtentwicklung!

In Vorfreude auf die virale Ausbreitung solcher Orte in der Stadt und mit solidarischen Grüßen aus allen Himmelsrichtungen,

Netzwerk Recht auf Stadt