[K] Burschenschaft Germania angegriffen
In diesem Jahr versuchten vermeintliche „Lebensschützer“:innen, christliche Fundamentalist:innen, Abtreibungsgegner:innen, Burschenschaftler und Faschisten sich in Köln zum dritten Mal die Straße zu nehmen. Eine ihrer Kernforderungen beim sogenannten „Marsch für das Leben“ ist dabei das Verbot von Abtreibung und somit des Selbstbestimmungsrecht der Frau über den eigenen Körper.
Klar wurde: Den „Lebensschützer:innen“ geht es nicht um den Schutz von Leben, sondern um eine frauenfeindliche Agenda, um das Ende der feministischen Selbstbestimmung, den Aufbau von reaktionären Kräften und der Rückkehr zu einem konservativen, rückständigen Familienbild.
All das passiert nicht im luftleeren Raum, sondern reiht sich ein in den allgegenwärtigen Rechtsruck und den autoritären Staatsumbau, den wir in der (nicht nur) BRD beobachten können. Die Körper von Frauen und queeren Menschen, werden in Zeiten des Rechtsruck zum politischen Spielfeld, auf dem ausgehandelt wird, wie die politischen Machtverhältnisse stehen. Queere Menschen werden täglich angefeindet und angegriffen, weil sie nicht in das heteronormative Bild und das rechte Familienbild von Mutter Vater, Kind passen. Ihnen wird ihre bloße Existenz abgesprochen. Sie werden auf CSDs von Jungfaschos und gut vernetzten Neonazis mit Queerfeindlichkeit und menschenverachtenden Parolen begleitet und angegriffen – oder in den Tod geprügelt wie Malte C.
Ein Blick über den großen Teich, in die USA, verspricht einen Vorgeschmack was die Kombination aus autoritärer werdendem Staat, Neoliberalismus gepaart mit rechter & rechtskonservativer Ideologie bedeuten kann: Frauen, queere Menschen, Migrant:innen und zu guter Letzt daher auch einfach die arbeitende Klasse werden täglich nicht nur Opfer politischer Angriffe in Form von Beschneidung der Rechte, totgespartem Gesundheitssystem oder Polizeigewalt/brutale Verschleppung durch ICE. Sie werden auf offener Straße verprügelt, gejagt, umgebracht. Von Rechtsextremen, die einen breiten Zulauf unter jungen Männern haben und vor allem unter Beifall der Regierung.
Genau in Zeiten wie diesen ist es unsere Aufgabe als Feminist:innen, Antifaschist:innen und Teil der revolutionären Linken handfeste Antworten auf diese Tendenzen zu finden.
Daher sagen wir: Feminismus und Antifaschismus in die Offensive! Ihr drängt uns weder hinter den Herd, noch in die Ehe, noch in den Gebährzwang! Die Rechten zu Boden!
Anlässlich dessen haben wir heute als Feminist:innen und Antifaschist:innen der Kölner Burschenschaft „Germania“ einen eindrücklichen Besuch abgestattet. Bereits vor zwei Jahren wurden die Verbindungen zwischen Abtreibungsgegner:innen und Fundamentalist:innen und jungen gewaltbereiten Faschisten deutlich: Kader der Germania waren Teil des reaktionären Protest und beweisen die inhaltliche Übereinstimmung ganz praktisch.
Dies gilt es handfest zu beantworten: Die Hausfassade der Burschenschaft wurde mit Eier markiert, das Tor mit einer Kette verschlossen und der Zaun mit einer Tapete mit der Aufschrift „Fundis und Faschos angreifen! Revolutionär kämpfen“ verschönert. Wir sagen: Schluss mit Fundamentalist:innen in Köln! Für ein selbstbestimmtes Leben – feministisch, antifaschistisch, revolutionär kämpfen!
Hier ein Video der Aktion: https://vimeo.com/1120564621
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