A-Tage Dresden 2025: Einige mussten draußen bleiben.
Während einer Veranstaltung am Samstagabend kam es während der Anarchistischen Tage Dresden zu folgender Situation: Zwei Personen wurde die Teilnahme an einer Veranstaltung, genauer einer Podiumsdiskussion verwehrt. Trotzdem hat sich eine der beiden Personen gewaltsam Zutritt zu unserer Veranstaltung verschafft. Nachdem er mehrfach verbal gebeten wurde die Veranstaltung zu verlassen, wurde er schließlich unter Widerstand aus dem Raum gebracht.
Die Beiden sind vielen und mindestens dem Orga-Team der A-Tage Dresden bekannt. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit dem Versuch das anarchistische Netzwerk Dresden und die Anarchistischen Tage Dresden (öffentlich) zu diffamieren und zu sabotieren: Personen aus dem beschriebenen direkten Umfeld veröffentlichten in der Vergangenheit Bilder mit Klarnamen, oft im Zusammenhang mit einer vermuteten Gruppen- oder Strukturzugehörigkeit, sowohl im Internet als auch auf Veranstaltungen wurden mehrfach Personen mit Namen und Gruppenzugehörigkeit benannt. Nicht zuletzt kam es während der letzten Monate ebenfalls zur Zusammenarbeit mit deutschen staatlichen Behörden. Zuletzt wurde versucht die Anarchistischen Tage direkt zu sabotieren: Wie wir in einem früheren Post bereits beschrieben hatten, wurden die Organisator*innen einer unserer Veranstaltungsräume auf unseren Status als „Linksextremist*innen“ hingewiesen mit dem Rat, uns und unseren radikalen Ideen keine Räume zur Verfügung zu stellen, woraufhin der Ort für zwei Veranstaltungen abgesagt wurde und wir die kurzfristig umplanen mussten.
So stand noch vor Beginn der Anarchistischen Tage fest, dass diese Personen keinen Zutritt zu unseren Veranstaltungen haben werden. Zum Schutz von Einzelpersonen und zum Schutz unserer Strukturen. Die Personen wurden aus der Veranstaltung ausgeschlossen, weil sie ein Sicherheitsrisiko sind. Sie wurden nicht ausgeschlossen, weil wir mögliche Meinungen oder Kritik zensieren wollen.
Wer mit dem Staat zusammenarbeitet und unsere Genoss*innen gefährdet, hat keinen Platz in unseren Reihen, nicht auf den Anarchistischen Tagen 2025, nicht in sonstigen Veranstaltungen, Orten oder Strukturen!
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Ergänzungen
Kritische Stellungnahme zum Statement der A-Tage Dresden
Das Statement der Orga-Gruppe der Anarchistischen Tage Dresden enthält schwerwiegende Anschuldigungen und Ausschlüsse gegenüber zwei Personen, die ohne nachvollziehbare Belege oder transparente Kommunikation erfolgen. Begriffe wie „gewaltsamer Zutritt“ oder „Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden“ werden verwendet, ohne konkret zu erläutern, worauf sie sich stützen. Diese vagen und pauschalen Vorwürfe untergraben Vertrauen, erschweren solidarische Konfliktbearbeitung und schwächen die politische Glaubwürdigkeit. In herrschaftskritischen Zusammenhängen sollten Konflikte offen, nachvollziehbar und solidarisch bearbeitet werden nicht durch Ausschluss oder Verdächtigung. Nur durch transparente Auseinandersetzung und gegenseitige Verantwortung können anarchistische Räume lebendig und vertrauenswürdig bleiben.
A-Tage Dresden: Antisemitismus und der Streit um Solidarität
Im Rahmen der Anarchistischen Tage Dresden wurde im Zentralwerk einem Ort, der an das ehemalige KZ-Außenlager erinnert mindestens ein von den Veranstaltenden betriebener Verkaufsstand eingerichtet. Dort wurden unter anderem Bilder und Karten angeboten, auf denen Palästina ohne Israel dargestellt war. Auf dem offiziellen Instagram-Kanal der A-Tage wurden der Stand und die ausgestellten Materialien ohne kritische Einordnung präsentiert und positiv hervorgehoben.
Zugleich kam es zum Ausschluss und zur Diffamierung von Personen, die sich solidarisch mit Israel zeigen und das Existenzrecht Israels nicht in Frage stellen. Diese Vorgänge werfen Fragen nach dem Umgang der Veranstaltenden mit Antisemitismus, Erinnerungskultur und innerlinker Pluralität auf insbesondere vor dem Hintergrund des symbolisch und historisch sensiblen Veranstaltungsortes.