Kritik an Polizei bei Mainzer CSD nicht erwünscht!!! Gedenken an Stonewall Riots bei Mainzer CSD nicht erwünscht!!
Kritik an Polizei bei Mainzer CSD nicht erwünscht!!!
Gedenken an Stonewall Riots bei Mainzer CSD nicht erwünscht!!
Wir sind richtig wütend und lassen uns nicht zum Schweigen bringen!!
Was ist passiert?
Eine kleine Gruppe autonomer Queers war letzten Samstag auf der CSD Parade in Mainz unterwegs. Sie hatten ein Transparent dabei, mit der Aufschrift "CSD ist POLITISCH - Queers gegen Cops, Staat und Repressionen", haben Flyer verteilt und mehrere Reden über ein Megaphon gehalten. Den Menschen war es wichtig, den CSD als das zu benennen was er ist: Eine POLITISCHE Veranstaltung, eine Rebellion, ein Akt des Widerstands gegen Unterdrückung und Kriminalisierung!
Es wurde an die Stonewall Riots erinnert, die am 28.06.1969 in New York City in der Christopher Street begannen! Sie sind der Grund, warum wir heute noch den Christopher Street Day abhalten! Sie waren eine Rebellion gegen Polizeigewalt und staatliche Repressionen gegen queere Menschen. Und dieser Widerstand ist nach wie vor von Nöten.
Die Polizei ist nicht da um uns zu schützen!
Sie ist eine Institution geschaffen für den Schutz der Reichen und Mächtigen, sie soll den Status quo erhalten, den Staat und das Kapital schützen, nicht uns. Auf einer Veranstaltung, bei der es um die Befreiung aller Queers geht, muss diese Kritik einen Platz haben! Der CSD muss Raum sein, um sich mit Unterdrückten auf der ganzen Welt zu solidarisieren, sei es in Palästina oder im Sudan. Es muss Raum sein, Institutionen und Parteien auf dieser politischen Veranstaltung zu kritisieren.
Das Unterbinden von Kritik ist zutiefst undemokratisch! Und doch hat genau das stattgefunden beim diesjährigen CSD in Mainz.
Die kleine Personengruppe, die friedlich, aber lautstark, der politischen und radikalen Geschichte des CSD gedacht hat und die Demonstrationsteilnehmende darauf aufmerksam gemacht hat, wurde auf der Zwischenkundgebung am Gutenbergplatz von der Demonstration ausgeschlossen. Der Grund: Kritik an der Polizei!
Nachdem Cops sich bei der Demoleitung (Schwuguntia) über vermeintliche "Angriffe auf die Polizei" beschwerten, wurde der Gruppe mitgeteilt, dass die Polizei ja da sei, um „uns zu schützen" und dass beim CSD alle willkommen wären, außer die Personen, die Kritik an der Polizei übten...
Tja, historische Einordnungen und Gedenken an unsere Geschwister der Stonewall Riots sind offensichtlich nicht erwünscht! Nachdem ein wirkliches Gespräch überhaupt nicht möglich war, wurde die Gruppe sofort des CSDs verwiesen und Cops standen schon parat. Den betroffenen Personen gelang es weiteren Schwierigkeiten zu entwischen.
Das Motto „Nie wieder still“ darf keine Floskel sein. Darauf müssen Taten folgen. Queere Räume dürfen nicht den Cops überlassen werden. Denn Queer sein, heißt sich der Polizei, dem Staat und Ungerechtigkeiten zu widersetzen.
Der Kampf um einen lauten politischen CSD wird nicht aufgegeben, trotz polizeilichen Widerstands.
Wir geben nicht auf.
Wir lassen uns den CSD nicht gutbürgerlich verwaschen, oder zu Polizeiparade, oder Saufparty verkümmern!
Wir wollen radikalen Widerstand und ein freies Leben für alle Queers!!!
Mit wütenden Grüßen
ein paar autonome Queers
