Spendenaufruf zur Unterstützung von No Borders Morocco!

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Eine Delegation von Flüchtlingsorganisationen aus Tangier und Rabat rufen zu Spenden auf, um wenigstens die schutzbedürftigsten Menschen aus Boukhalef mit den notwendigsten Mitteln zu versorgen.

 

 

No Borders Morocco ist Teil des weltweiten No Border Netzwerkes und gründet sich auf den Prinzipien der Hierarchiefreiheit, des Antirassismus und der Solidarität.1 No Borders Morocco ist ein loses Netzwerk von europäischen und geflüchteten Aktivist*innen aus Marokko und weiten Teilen Europas. Gemeinsam unterstützen sie geflüchtete Menschen in ihrem täglichen Kampf gegen die mordenden europäischen Grenzen im Norden Marokkos. Es wird versucht, ihnen Gehör zu geben, wobei z.B. politische Aktionen unterstützt werden. Ein weiteres Ziel von No Borders Morocco ist, die externalisierten Grenzen Europas wieder zurück ins Bewusstsein der europäischen Gesellschaft zu tragen. Sie lenken den Blickpunkt auf den Umstand, dass die europäische Union Leid, Gewalt und politische Repression an den Grenzen (Spanien) und seiner Pufferzone (Marokko) verursacht und mitfinanziert. 2 Tausende Flüchtlinge sitzen im nördlichen Teil Marokkos fest und leben unter den härtesten Bedingungen, besonders wenn sie den Versuch wagen, Europa über die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu erreichen. Die EU finanziert Marokko dafür, die europäischen Grenzen bereits in Afrika zu verteidigen – koste es, was es wolle. Bereits seit Jahren ist hierbei die humanitäre Katastrophe vor Europas Grenzen bekannt. Geflüchtete Menschen aus den sub-saharischen Teilen Afrikas sind der dramatisch angestiegenen Gewalt der marokkanischen Repressionsorgane und Grenzbeamt*innen ausgesetzt, was katastrophale Gesundheitsprobleme seitens der geflüchteten Menschen verursacht. Gewalt gegenüber Flüchtlingen ist hierbei ein alltägliches Problem. Gebrochene Arme, Hände, Beine und Kiefer, herausgeschlagene Zähne und Gehirnerschütterungen sind nur einige Beispiele der üblichen Verletzungen. Vor allem bei Razzien gibt es regelmäßig Verletzte und Tote, das Hab und Gut wird in der Regel vernichtet. Die rassistische Bewertung menschlichen Lebens führt auch dazu, dass zahlreiche Menschen nach Algerien abtransportiert werden. Darunter auch schwangere Frauen, Verletzte und Kinder. Alleine im Jahr 2012 haben Gruppen des MSF (Mediterranean Search and Rescue Operation) alleine in der Region um Melilla mehr als 1.100 verletzte Menschen versorgt. Einer der krassesten Probleme von Flüchtlingen bildet sexuelle Gewalt, der meistens schwangere Frauen und Mädchen ausgesetzt sind. Teams des MSF haben alleine im Zeitraum von 2012 – 2012 mehr als 700 solcher Fälle behandelt. 3 Eine ständig aktualisierte Auflistung von Menschenrechtsverletzungen, die sich häufig genug in Morden zeigen, findet sich unter dieser Adresse: http://www.doctorswithoutborders.org/news-stories/press-release/morocco-sharp-increase-violence-against-migrants .

 

No Borders Morocco haben uns kürzlich in einer E-Mail die aktuellen Begebenheiten geschildert und uns dringend zu Spenden aufgefordert. In Boukhalef, einem Stadtteil in Tangier, in dem zahlreiche Menschen Zuflucht gesucht haben, findet seit einigen Tagen einer Welle von Gewalt und Repression von lokalen Bürger*innen und dem marokkanischen Staat statt. In Boukhalef leben Menschen unter widrigsten Umständen, wobei teilweise leerstehende Häuser besetzt wurden. Nach einem 24 stündigen Ultimatum, indem die Flüchtlinge aufgefordert wurden, die besetzten Häuser zu räumen, starteten Aufstandsbekämpfungseinheiten der Polizei gemeinsam mit dem Militär eine breite Räumungsaktion. Hierbei starb eine Person, eine weitere wurde schwer verletzt, hunderte wurden in Richtung Süden abgeschoben. Die Hinterbliebenen Menschen leben nun zumeist auf offener Straße, wo sie dringend Unterstützung benötigen. Eine Delegation von Flüchtlingsorganisationen aus Tangier und Rabat rufen deswegen zu Spenden auf, um wenigstens die schutzbedürftigsten Menschen aus Boukhalef mit den notwendigsten Mitteln zu versorgen. Meldet euch unter dieser E-Mail Adresse, um die Kontodaten zu empfangen: nobordersmorocco@riseup.net ! Jeder Beitrag hilft, damit die lokalen NGO´s Dinge wie Decken, Plastikplanen, Küchenutensilien, Lebensmittel und Medizin besorgen können! Wie man No Borders Morocco weitergehend unterstützen kann, findet ihr unter dieser Adresse: https://beatingborders.wordpress.com/category/english/how-you-can-support/

 

Als Menschen mit einem deutschen Pass sind wir eine der privilegiertesten Personengruppen weltweit. Als Studierende bilden wir die sog. „Bildungselite“. Ohne finanzielle Nöten und mit einem klaren Auge für das Leid unserer Brüder und Schwestern sind wir regelrecht verpflichtet die Opfer der europäischen Grenzpolitik zu unterstützen! Als Linke können wir Solidarität nicht einfach nur als Demonstrationsparole sehen. Gerade wenn wir uns durch Medien wie das Internet über weite Entfernungen besser denn je austauschen können und die Menschen der Welt durch Nationalismus gegeneinander aufgestachelt werden, müssen wir einfach ein solidarisches Gegengewicht stellen.

 

Der SDS Hildesheim ruft hiermit alle Gruppen und Einzelpersonen dazu auf, No Borders Morocco mit allem ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Emanzipatorische Bewegungen sind immer ein Dorn im Auge unserer herrschenden Elite. Stehen wir zusammen!

 

Grenzen abschaffen!

 

Solidarität muss praktisch werden!

 

1 https://beatingborders.wordpress.com/2015/06/25/we-need-support/#more-1329

 

2 https://beatingborders.wordpress.com/who-are-we/

 

3 http://www.doctorswithoutborders.org/news-stories/press-release/morocco-...

 

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