Hat Polizist in Stuttgart Menschen durch Schuss in den Rücken umgebracht?

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Wie am 01. Juli 2025 berichtet wurde, hat die Stuttgarter Polizei nachts eine Menschen umgebracht, in dem sie ihn erschossen hat. Nun stellt sich heraus, mutmaßlich wurde er durch einen Schuss in den Rücken getötet.

 

 

Was ist geschehen

Laut Pressemitteilung der Polizei soll sich folgendes zugetragen haben: „Gegen 2:00 Uhr waren Einsatzkräfte zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern in eine Gaststätte in der Ostendstraße gerufen worden. Dabei verletzte nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ein 18-jähriger Algerier einen 29-jährigen ebenfalls algerischen Staatsangehörigen mit einem scharfen Gegenstand schwer am Hals und flüchtete zunächst. Hinzugerufene Polizei- und Rettungskräfte versorgten den Schwerverletzten, der zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus verbracht wurde.

Der 18-Jährige wurde kurz darauf im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen in Tatortnähe in einem Hinterhof durch einen Polizeibeamten gestellt. Im weiteren Verlauf gab der Beamte einen Schuss ab, der den Mann im Oberkörperbereich traf. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der Mann noch vor Ort.“

Traf der Schuss das Opfer in den Rücken

Wie der Südwestrundfunk berichtet, liege ihm das Video vor, das eine Person von einem Balkon aus aufgenommen habe und das den Todesschuss zeige. Aus dem schriftliche Begleittext zu dem SWR-Beitrag geht das nicht hervor, erst wenn man sich den TV-Beitrag dazu ansieht wird deutlich: der von der Polizei erschossene Algerier hat sich von dem Polizisten weg bewegt. Das lässt nun die Frage aufkommen, ob es sich um ein weiteres Opfer handelt, das von der Polizei „in Notwehr“ durch einen Schuss in den Rücken umgebracht wurde. Schon am 02. Juli berichtete das Frauenkollektiv Stuttgart von einem Schuss in den Rücken!

Bewertung

Die mediale Berichterstattung wurde jedoch schnell dominiert von Aussagen des Innenministers Strobl, wonach wer Polizisten angreife, eben damit rechnen müsse, sein Leben zu riskieren. Und der Baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann sekundiert, dass die Pistolen bei der Polizei nicht locker säßen.

Die SWR-Berichterstattung ist auch grenzwertig devot, denn im schriftlichen Begleittext zu dem verlinkten Beitrag, fehlt eine entscheidende Aussage von Professoren Dr. Buchert, der an der Polizeihochschule lehrt, und dem das Video zur Auswertung vorlag. In dem Fernsehbericht, der in den schriftlichen Beitrag eingebettet ist, sagt Buchert (ab Minute 1:47), dass sich zum Zeitpunkt der Schussabgabe das Opfer von der Polizei „wegbewegt“ habe.

Immer wieder tötet die Polizei Menschen durch Schüsse in den Rücken, und noch fast immer finden sich dann Gutachter:innen die das als „Notwehr“ einstufen, entsprechende Ermittlungsverfahren verlaufen im Sande.

Es ist zu hoffen, dasss sich auch für den in Stuttgart von der Polizei getöteten Menschen solidarische Menschen finden und seinen Tod skandalisieren!

 

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