[C] Queere und Migrantifa Pride am Haus der IB in Chemnitz
Heute wurde das sogenannte "Schulungszentrum" der faschistischen Identitären Bewegung in Chemnitz mit lila Farbe markiert. Die IB hat zuletzt einen "Stolz Monat" ausgerufen. Dem leisten wir natürlich gerne Folge und bringen unseren Stolz als Migrant*innen und Queere Menschen direkt an die Fassade derer, die gegen uns hetzen und unsere Leben tagtäglich bedrohen! Das machte der Aktivist in einem Statement vor Ort deutlich.
Zur Aktion bekannten sich die Aktivist*innen selbst und veröffentlichten Bilder und Videos auf Instagram: https://www.instagram.com/widerstand.chemnitz
Zusätzlich zur Aktion wurde folgende Mitteilung an die Presse versendet:
C-The Unseen
Am Morgen des 03.Juni wurde der Widerstand in Chemnitz mit passend begleitender Musik fortgesetzt. Ziel war es, C The Unseen sichtbar zu machen, einen öffentlichen Bruch im erstarkenden rechten Machtgefüge herbeizuführen und den Menschen zu zeigen, dass Angst in diesen Zeiten relativ ist.
Inzwischen hat der Pride Month begonnen. Ein Monat, in dem es um den Kampf für Selbstbestimmung, Freiheit und Würde aller Menschen geht. Dieses Prinzip wird jedoch durch den weltweit zunehmenden Faschismus bedroht. Regional gesehen besonders durch die AfD, die Freien Sachsen und die Identitäre Bewegung. Diese Gruppierungen verfolgen das Ziel, Minderheiten oder nicht assimilierte Menschen aus dem Land zu drängen oder deren Teilhabe an der Gesellschaft dauerhaft einzuschränken.
Wir sind der Meinung, dass sich eine Stadt, die sich als weltoffene und tolerante Kulturhauptstadt Europas versteht, öffentlich und transparent mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen sollte. Dazu gehört sowohl die Aufarbeitung der Ereignisse von 2018 als auch die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen. Zum Beispiel mit dem Aufbau neonazistisch-militanter Gruppen wie der Chemnitzrevolte, der Tatsache, dass die AfD inzwischen die stärkste Kraft im Rathaus ist, oder der Drohung gewisser Politiker im Rathaus, soziokulturellen Einrichtungen die Fördermittel zu entziehen. Das Problem von Kulturkürzungen wurde durch C The Closed bereits deutlich gemacht.
Wenn man heute durch die Stadt geht, sieht man als gewöhnlicher Bürger an vielen Orten den Schriftzug C The Unseen. Viele fragen sich, was sich dahinter verbirgt. Wir sagen es Ihnen: C The Unseen hängt jetzt am Zentrum Chemnitz, an den von der Identitären Bewegung gemieteten Räumen in der Edisonstraße im Stadtteil Schönau.
Der Person, die die Aktion durchgeführt hat, ist bewusst, dass nun strafrechtliche und zivilrechtliche Konsequenzen auf sie zukommen können. Ebenso ist ihr bewusst, dass durch diesen offenen Angriff ihre körperliche Unversehrtheit durch neonazistische Gruppen bedroht sein könnte. Es war eine Aktion, vor der viele Angst haben. Denn die Angst lähmt – und genau das nutzen Faschisten, um die Gesellschaft zu kontrollieren und zu spalten.
Doch das dürfen wir nicht zulassen.
Geschichte wird sich nicht wiederholten!
Nie wieder ist Jetzt!
