[KA] Allianz greift Arbeitnehmerrechte an – wir schlagen zurück
Anfang des Jahres forderte Oliver Bäte, Chef des Versicherungskonzerns Allianz, den Karenztag wieder einzuführen. Damit würden wir Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selber tragen. Diese Maßnahme soll für Einsparungen bei Arbeitgebern sorgen. Dass Bäte mit einem Jahresgehalt von 10,23 Millionen Euro im letzten Jahr selber unter den 10 bestbezahltesten Dax-Vorständen des Landes ist, macht diese Forderung nur noch dreister. In der Nacht vom 10. auf den 11. April haben wir dem Prestige-Bürogebäude des Konzerns in der Kriegsstraße in der Karlsruher Weststadt einen Besuch abgestattet und den Klassenfeind markiert. Die gläserne Fassade zieren nun die Sprüche „Finger weg vom Karenztag“, „Gesundheit über Profite“ sowie ein Aufruf zum 1. Mai!
Dass diese Forderung den Karenztag wieder einzuführen gerade jetzt kommt, ist kein Zufall. Sie reiht sich ein in eine Reihe von Maßnahmen zum Abbau des Sozialsystems einhergehend mit der 2022 ausgerufenen „Zeitenwende“ und seither stetiger Aufrüstung. Die FDP forderte schon im Sommer 2022, dass wir Arbeitnehmer in Krisenzeiten bald schon mehr Überstunden leisten müssten und sogar die Abschaffung eines Feiertags zur Finanzierung der Aufrüstungspläne wurde diskutiert.
Wir sollen den Gürtel enger schnallen, während Konzernchefs, Kapitalisten und Bonzen weiter Milliarden scheffeln. Unsere Interessen sollen im Zeitgeist von Aufrüstung, Krieg und Krise im Burgfrieden aufgegeben und durch eine nationale Einheit gegen den äußeren Feind ersetzt werden. Doch der Burgfrieden wird für unsere Klasse nicht gut ausgehen, das hat die Geschichte gezeigt.
Was die Geschichte ebenso zeigt: die dreckige Vergangenheit des Versicherungskonzerns, der seit über 100 Jahren Paradebeispiel für die blutige Profitlogik im Kapitalismus ist. Bereits zu Zeiten der Weimarer Republik pflegte die Allianz enge Kontakte zu den Nationalsozialisten, der damalige Vorstandschef wurde 1933 von Adolf Hitler zum Reichswirtschaftsminister und SS-Ehrenmitglied ernannt. Zwischen 1933 und 1945 versicherte die Allianz verschiedenen Unterorganisationen der NSDAP und schlug aus den Konzentrationslagern direkt Profite, indem sie die SS- Rüstungsbetriebe, die Häftlingsbaracken, Materiallager und Fuhrparks versicherten.
Und auch heute stehen Konzerne wie die Allianz Hand in Hand mit dem Staat gegen unsere Interessen. Wir müssen Haltung beziehen gegen Aufrüstung und Krieg, für unsere Forderungen einstehen und uns kämpferisch die Straße nehmen.
Revolutionär auf die Straße am 01.Mai – 13.30 Uhr – Friedrichsplatz!
