[KA] Tesla Autohaus angegriffen
In der Nacht vom 17.12. haben wir dem ansässigen Tesla Autohaus in Karlsruhe einen Besuch abgestattet, die Straße vor dem Autohaus mit einer antikapitalistischen Parole versehen und die ausgestellten Autos mit roter Lackfarbe markiert.
Denn während der Konzern Tesla sich in der Öffentlichkeit als innovativ, nachhaltig und zukunftsorientiert gibt, ist er in Wahrheit ein Paradebeispiel dafür, wie im Kapitalismus alles und jeder unter den Profit gestellt wird.
Für die Produktion der Luxusautos beutet Tesla weltweit Menschen aus. Im globalen Süden werden unter widrigsten Bedingungen Lithium und andere in den Akkus enthaltene Rohstoffe abgebaut, in den USA oder auch hier in Deutschland versuchte der Konzern immer wieder arbeitsrechtliche Vorschriften zu umgehen, setzt die Beschäftigten massiv unter Druck und geht vehement gegen gewerkschaftliche Organisierung vor.
E-Mobilität soll uns immer wieder als Lösung verkauft werden: als Lösung für die Klimakrise, als Ansatz einer nachhaltigen Verkehrswende. Das ist völliger Schwachsinn – Wir brauchen eine Abkehr des Individualverkehrs und einen flächendeckenden Ausbau des ÖPNV.
Und schaut man genauer darauf, wie der Konzern CO2 Emissionswerte verschleiert, aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten an andere Automobilhersteller Profit schlägt oder in der Produktion Umweltverschmutzung und extrem hohen Grundwasserverbrauch in Kauf nimmt wird klar, dass es Tesla nicht um die Lösung der Klimakrise geht. Im Gegenteil – Großkonzerne und Superreiche wie Elon Musk an deren Spitze sind überhaupt erst die Verursacher eben dieser, während wir als arbeitende Klasse, angefangen mit den imperialistisch ausgebeuteten Ländern im globalen Süden, die Folgen am härtesten zu spüren bekommen werden.
Auch hier in Deutschland machte der der Konzern im vergangenen Jahr immer wieder Schlagzeilen: In Grünheide in Brandeburg soll das dort bestehende Tesla-Werk erweitert werden. Der ohnehin immense Wasserverbrauch des Werks wird so weiter steigen, während Anwohner vielleicht schon bald mit Wasserrationierungen rechnen müssen. Außerdem werden nun zahlreiche Hektar Wald, darunter wertvolle Altbaum-Bestände und artenreiche Waldgebiete, gerodet. Unter das Gebiet fällt auch ein eigentlich streng geschütztes Gebiet, für den Ausbau des Werks wird die benötigte Fläche jedoch einfach aus dem Schutzgebiet ausgeklammert. Der Staat arbeitet mit dem Konzern Tesla Hand in Hand und ermöglicht entgegen all dieser Widersprüche den Ausbau, während im ÖPNV gespart wird wo nur geht und beim Ausbau erneuerbarer Energien eine bürokratische Hürde nach der nächsten gestellt wird.
Vor Ort regte sich seit der Ankündigung der Werkserweiterung breitgefächerter Widerstand. Von Bürgerinitiativen, Massenaktionen bis hin zu einer Waldbesetzung. Diese Waldbesetzung wurde vor einigen Wochen unter massivem Polizeiaufgebot geräumt. Getroffen hat es unsere Genoss:innen in Grünheide, betroffen von der unendlichen Zerstörungsmacht und der Profitgier kapitalistischer Großkonzerne sind wir alle.
Und das Beispiel Teslas aus Grüneide ist nur eines von vielen Beispielen das zeigt, dass wir uns auf den Staat nicht verlassen können, sondern den Kampf für Klimagerechtigkeit selber in die Hand nehmen müssen. Dieser Kampf beinhaltet das Angreifen der Hauptverursacher der Klimakrise und das Anstreben der Umstellung der Produktion im Sinne unserer Bedürfnisse.
Unsere Aktion richtet sich nicht gegen die Beschäftigten im Autohaus oder in den Tesla Werken, sondern gegen ihren Arbeitgeber. Gemeinsam als Klasse können wir ihm etwas entgegensetzen, deshalb zeigen wir uns auch mit allen Beschäftigten solidarisch und wollen mit ihnen Seite an Seite für einen Weg aus der Krise kämpfen, bei dem sie nicht auf der Strecke bleiben!
Von Karlsruhe bis nach Grünheide: Klimaschutz bleibt Handarbeit!