DHL Paketstationen zu Adventskalendern umgestaltet
In Halle (Saale) wurden mehrere DHL Packstationen zu antikapitalistischen Adventskalendern umgestaltet. Damit wollen Aktivist*innen die schlechten Arbeitsbedingungen bei DHL und den anstehenden Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle skandalisieren.
Die Weihnachtszeit bedeutet für uns alle immer auch viel Stress. Das gilt im privaten wie auch auf der Arbeit. Insbesondere für Paketzusteller*innen bedeutet die Weihnachtszeit eine Belastung, die weit über die eigenen Grenzen hinausgeht. Ein hoher Krankenstand, enorm hohe Paketmengen, zu kurze und fehlende Pausenzeiten und Überstunden - Das alles ist Alltag für Paketbot*innen zur Weihnachtszeit. Und das alles, um am Ende des Monats gerade so über die Runden zu kommen.
Während Paketzusteller*innen systematisch ausgebeutet werden, stecken sich Konzerne wie Amazon, UPS und DHL die Taschen voll und machen Milliardengewinne. Darauf, dass sich staatliche Akteure gegen diese Ungerechtigkeit stellen und die Konzerne in ihre Verantwortung nehmen, braucht man in einem kapitalistischen System nicht zu hoffen. Stattdessen wird alles erdenkliche getan, um die Profite von Großkonzernen zu sichern. Es ist wie zu oft in unserem System: Gewinne werden privatisiert, während Verluste von der Allgemeinheit getragen werden müssen.
Das zeigt sich auch am Frachtflughafen Leipzig/Halle. Dort befindet sich einer der wichtigsten Umschlagsplätze für den Logistik-Riesen DHL. Denn durch ein fehlendes Nachtflugverbot und seine zentrale Lage in Europa bietet sich der Standort ideal an, um rund um die Uhr Waren in die gesamte Welt zu transportieren. Fluglärm, Umwelt und Klimazerstörung, mieserable Arbeitsbedingungen am DHL Hub werden dafür billigend in Kauf genommen.
Und während DHL fleißg von dem Flughafen profitiert, streicht der Flughafen jährlich Verluste im hohen Millionenbereich ein. Diese werden natürlich nicht von den sich dort bereichernden Firmen wie DHL, Amazon oder der Luxusmarke Mytheresa getragen, sondern vom Freistaat Sachsen. Geld, welches für den Ausbau öffentlicher Infrastruktur zur Verfügung stehen könnte, wird hier verschwendet, um einen Verlustflughafen über Wasser zu halten. Und das alles, um den Profit von DHL & Co. abzusichern.
Doch statt einzusehen, dass der Flughafen - insbesondere in Zeiten der sich verschärfenden Klimakrise - nicht zukunftsfähig ist, wird an dem Märchen des ewigen Wachstums festgehalten. Genau darum soll der Frachtflughafen Leipzig/Halle jetzt auch noch auf fast das doppelte seiner bisherigen Kapazitäten ausgebaut werden. Und das natürlich mit öffentlichen Geldern. Diese Praxis bedeutet mehr Fluglärm und einen enormen Anstieg klimaschädlicher Emissionen - und das mitten in der Klimakrise!
Statt weiterhin öffentliche Gelder in einem Verlustflughafen zu verschwenden, muss in eine nachhaltige und sozial gerechte Infrastruktur investiert werden! Statt weiter dafür zu sorgen, dass DHL & Co. sich an der Ausbeutung von Mensch & Natur bereichern, müssen diese Akteure zur Kasse gebeten werden! Solange das nicht passiert, werden wir sie zur Kasse bitten und ihre Paketstationen als Adventskalender betrachten!
DISRUPT LEJ!
DISRUPT DHL!
DISRUPT CAPITALISM!