Wuppertal: Plakataktion gegen Polizeigewalt

Themen: 
Regionen: 
polizeikritisches Plakat mit dem Titel "Stoppt diese Polizei"

Rund um den 1. November, dem dritten Todestag von Georgios Zantiotis, sind in mehreren Wuppertaler Stadtbezirken polizeikritische Plakate augetaucht.
Georgios Zantiotis, starb am 1. November 2021 nach seiner Festnahme unter bis heute ungeklärten Umständen im Polizeigewahrsam in einer Zelle des Wuppertaler Landgerichts.
Das Plakat thematisiert Polizeigewalt und das Polizeiproblem und erinnert an die Wuppertaler Georgios, Max und Alexander, die alle in den letzten Jahren bei einer polizeilichen Maßnahme gestorben sind.

"Stoppt diese Polizei

- Georgios - Max - Alexander -
das sind die Namen der uns bekannten Menschen, die in den letzten Jahren während einer polizeilichen Maßnahme gestorben sind.

Bis heute haben Georgios, Max und Alexander keine Gerechtigkeit erfahren. Bei allen Fällen stellen sich die politischen Verantwortlichen, Staatsanwaltschaften und Gerichte schützend vor die Polizei und verhindern systematisch die Aufklärung sowie Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus in den Institutionen.

Wenn wir uns die letzten Jahre der Wuppertaler Polizeigeschichte anschauen, taucht der Name Patrik Gröteke häufiger auf. Gröteke hat des öfteren Menschen beim Waldspaziergang, beim Nachauseweg oder auf einer Demo belästigt. Er ist dafür bekannt jede Situation zu eskalieren, wenn er hinzugerufen wird. Gerne zückt er auch die Waffe. Polizist*innen wie Gröteke sorgen durch ihr ultra agressives Auftreten mit dafür, dass in der Polizeitruppe ein Geist herscht, der sich imm Krieg mit ganzen Bevölkerungsgruppen sieht. Patrik Gröteke ist Teil des strukturellen Polizeiproblems und muss gestoppt werden!"

Zu dem auf dem Plakat genannten Patrick Gröteke lässt sich durch eine kurze Internetrecherche Folgendes herausfinden:

In einem Artikel aus dem Jahr 2020, der sich mit der Demonstration "Gegen Polizeigewalt und rechte Strukturen! Gemeinsam den Rassismus in Staat und Gesellschaft bekämpfen" beschäftigt, wird im Abschnitt "Und in Wuppertal?" auf Patrick Gröteke eingegangen (https://de.indymedia.org/node/112788).

Bereits im Jahr 2016 war Patrick Gröteke als Zeuge in einem Prozess gegen HoGeSa-Nazis geladen, die vor dem AZ einen Antifaschisten mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt hatten (https://linksunten.archive.indymedia.org/en/node/198644/unfold/all/index.html). Seine Aussagen vor Gericht führten dazu, dass er in einer Pressemitteilung erwähnt wurde.


Am 31.08. kam es zu einem polizeilichen Übergriff vor einem Restaurant. Auf Fotos ist zu erkennen, dass Patrick Gröteke an diesem Einsatz beteiligt war. Die Betreiber des Restaurants veröffentlichten dazu ein Statement:
"Gestern Abend ereignete sich ein zutiefst besorgniserregender Vorfall in unserer Feierlocation, der uns alle erschüttert hat. Es gab zwar eine Auseinandersetzung zwischen einigen Jugendlichen, die offensichtlich betrunken waren, doch die anschließende Reaktion der Polizei war völlig unverhältnismäßig. Anstatt die Situation zu deeskalieren, kam es zu einem brutalen Polizeieinsatz, bei dem unschuldige Zivilisten ohne Grund verprügelt wurden. Besonders betroffen waren drei junge Männer im Alter zwischen 22 und 25 Jahren, die von den Polizisten sehr schwer verprügelt wurden. Die Beamten setzten nicht nur Schlagstöcke ein, sondern griffen auch zu Tasern – Methoden, die für eine solche Situation völlig unangemessen waren.
Doch anstatt diesen Einsatz kritisch zu hinterfragen, wird in den Nachrichten eine völlig andere Geschichte erzählt, um die Polizisten zu verteidigen. In vielen Berichten waren die Darstellungen der Ereignisse widersprüchlich und unklar. Es wurde sogar behauptet, es habe einen Messerangriff auf die Polizisten gegeben, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Für diese schwerwiegende Behauptung gibt es keinerlei Beweise, und sie dient nur dazu, das brutale Vorgehen der Beamten zu rechtfertigen.
Die Medien nutzen solche unbestätigten Berichte oft, um gezielt Hetze gegen Ausländer zu betreiben und Vorurteile zu schüren. Diese Darstellung stigmatisiert Menschen aufgrund ihrer Herkunft und trägt dazu bei, bestehende Feindseligkeiten in der Gesellschaft zu verstärken. Es ist empörend, dass die Medien eine solch einseitige Berichterstattung wählen und damit die tatsächlichen Opfer – die unschuldigen Zivilisten – kaum erwähnen.
Diese unnötige Eskalation der Gewalt ist inakzeptabel. In einer Gesellschaft, die auf Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten basiert, darf so etwas nicht passieren. Der Einsatz von Gewalt gegen friedliche Zivilisten verletzt nicht nur die Grundsätze des Polizeidienstes, sondern schürt auch Angst und Misstrauen in der Gemeinschaft. Die Ereignisse von gestern werfen ernsthafte Fragen über die Verhältnismäßigkeit und Professionalität des Polizeieinsatzes auf."

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen