Free the Soil Bericht #1: Die Ankunft

Nach Monaten des Planens und Vorbereitens ist es endlich soweit! Das Free the Soil Camp ist hier! Und mit der Hilfe des Theaterstraat Buskollektivs sind wir angekommen. Ein paar Stunden im Bus, um über Stickstoff, Birnen, Taschenmesser, Gemeinschaften und Rezepte für vegane Powerbars zu schnacken, Nickerchen zu halten und diesen ersten Bericht zu schreiben.

Das Aktionscamp in der Nähe von Brunsbüttel nordwestlich von Hamburg ist Teil einer Klimagerechtigkeits-Kampagne, die zum Ziel hat, die Böden von Kunstdünger zu befreien, die Humusschicht wiederherzustellen und Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren.

Die letzten Tage der Vorbereitung für das Camp waren hektisch. Wir mußten nicht nur alle möglichen nützlichen Werkzeuge, Dokumente, Textilien und andere kreative Materialien aus unserem Büro zusammensammeln, sondern haben das Camp außerdem als Zeitpunkt genutzt, so manchen Artikel fertigzustellen, der schon einige Zeit in Arbeit war. Wir haben Exemplare für das Infozelt und die Camp-Bücherei ausgedruckt, aber die Artikel sind auch online zu lesen:

Yara, der Konzern – Eine kleine Broschüre, die die Aktivitäten und Strategien des größten Stickstoffdüngerkonzerns der Welt beschreibt. Die Aktion nächsten Montag wird an einer von Yaras Fabriken stattfinden. Es gibt auch eine englische Version: Yara, the company.

Das Free the Soil Lexikon – Ein Dokument, das auf Englisch einige für die Kampagne relevante Begriffe erklärt, mit Übersetzungen so mancher stickstoffartiger Begriffe ins Deutsche und Niederländische.

Warum die Stickstoffindustrie Unrecht hat (engl.) – Yara und seine Lobbyorganisationen sind gut darin, ihre Aktivitäten zu verkaufen. Sie nutzen viele Argumente, um zu erklären, warum Bauern ihre Produkte brauchen und wie sie die Welt retten. Wir haben zu ihren meistgenutzten Argumenten Gegenargumente gesammelt.

Wir sind in einem bereits sehr organisierten Camp angekommen. Es gibt ein riesiges Zelt für große Plena und Diskussionen, einige andere Zelte für Workshops, ein Rechtsberatungs-Zelt, eine Bar, Werkzeuge, ein Presseteam und noch mehr. Wir haben das große Zelt, das wir von We Are Here ausleihen durften (vielen Dank!), aufgebaut. Die Felder sind flach, das Gras ist grün, die Aussicht ist wunderbar und, nicht unwichtig, die Aktionsküche Le Sabot kocht!
Wir fühlen uns zu Hause! In der Nähe, bei der Yara-Fabrik, gibt es ein Willkommens-Team von 500 Cops. Was für eine Ehre.

Heute im Bus hatten wir etwas Zeit, uns kennenzulernen. Es sieht so aus, als seien wir ein netter Haufen motivierter Aktivistis. Viele haben auf die ein oder andere Weise mit Lebensmitteln zu tun, darunter Menschen, die auf dem Bauernhof oder als Köch*in arbeiten, Student*innen und Forscher*innen, die sich mit sozialen und umweltbezogenen Aspekten der Landwirtschaft auseinandersetzen. Wir freuen uns auf die interessanten Vorträge und Diskussionen (Link), die in den nächsten Tagen geplant sind. Fortsetzung folgt.

Yara? Nora!

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