[MV] AfD-Kandidat und Graffitisprüher

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Rechte Politik machen und sich trotzdem in der Graffiti-Kultur bewegen? In Mecklenburg-Vorpommern scheint dies ohne Probleme möglich. Christian Boldt, ehemals aus Wismar und Schwerin, hat sich nun für die AfD zur Kommunalwahl in Rostock aufstellen lassen.

Christian Boldt bewegte sich viele Jahre durch die Graffiti-Szene, ohne politisch auffällig zu werden. Teilweise versuchte er sich an legalen Werken unter dem Pseudonym "Eksil" (bzw. "Exil") oder "Kante". Im illegalen Bereich sprühte er früher Fask, inzwischen verwendet er das Pseudonym "LUFD" (bzw. "LUFT"). An vielen Wänden in Schwerin und zuletzt auch in Rostock sprühte er bereits seinen Namen. Als würde dies nicht im Widerspruch zu seiner Law-and-Oder-Partei stehen.

Inzwischen wohnt er in Rostock in der schlagenden Burschenschaft Redaria-Allemannia. Diese verfügt über eine große Nähe zur AfD. Sein Entschluss, für diese Partei zu kandidieren, schien hier gefestigt worden zu sein. Kontakte zur AfD scheint es aber bereits zu seinen Zeiten in Schwerin gegeben zu haben. Zur OB-Wahl in Schwerin 2023 schaffte es der AfD-Kandidat Leif-Erik Holm in die Stichwahl. Kurz vorher tauchten Plakate auf, die per Graffiti für ihn warben. Aufgrund des Styles liegt die Vermutung nahe, dass Boldt auch hier der "Künstler" war.

Nazis raus aus unserer Szene!

 

Bilder:
1: Christian Boldt
2: Boldt beim Sprühen
3: Gesprühtes Wahlplakat für die AfD
4: Bild von Boldt an einem Stromkasten
5: Bild von Boldt an einer Mauer

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Ergänzungen

Nun, als Sprüher ist er eher durchschnittlich. Doch das ist weniger das Problem. Die Ironie besteht darin, Writing kommt großteils von Puerto Ricanischen Jugendlichen in New York. Ebenso waren viele Latinos und Schwarze beteiligt. Ohne die wüßte heute keiner, was ein Tag oder Piece ist. Irgendwie beschämend ihre Kultur zu mißbrauchen. Und das ausgerechnet bei den Rechten, die gerne mal gegen Graffiti Stimmung machen, wenn s Stimmen bringt.