KLIMAKRISE STOPPEN - KOSTENLOSER ÖPNV JETZT

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Bild: Banner: Klimakrise stoppen - kostenloser ÖPNV jetzt

Am Sonntag den 2. Juni nutzten Aktivist*innen der Darmstädter Climate Justice Gruppe die Aufmerksamkeit und die Menschenmengen des Schlossgrabenfests für eine Klimapolitische Aktion. Im Herrngarten, sichtbar für alle Besucher*innen des Schlossgrabenfests und hoffentlich noch viel Andere, wurde ein Trasparent mit der Aufschrift „KLIMAKRISE STOPPEN – KOSTENLOSER ÖPNV JETZT“ in einer Kletteraktion zwischen zwei Bäumen angebracht. Diese und folgende Aktionen richten sich gegen die jetzige umweltzerstörende Verkehrssituation und sollen eine (erneute) Debatte zum Nulltarif in Darmstädter Bussen und Bahnen anregen. Trotz eines „grünen“ Oberbürgermeisters wurde diese Idee im Stadtrat bisher jedes Mal abgelehnt. Wir sehen uns mit der Aktion in einer Linie mit den Protesten von FridaysForFuture, Ende Gelände, Extinction Rebellion sowie dem Widerstand im Hambacher Wald und der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung.

 

KLIMAKRISE STOPPEN – KOSTENLOSER ÖPNV JETZT

 

Am Sonntag den 2. Juni nutzten Aktivist*innen der Darmstädter Climate Justice Gruppe die Aufmerksamkeit und die Menschenmengen des Schlossgrabenfests für eine Klimapolitische Aktion. Im Herrngarten, sichtbar für alle Besucher*innen des Schlossgrabenfests und hoffentlich noch viel Andere, wurde ein Trasparent mit der Aufschrift „KLIMAKRISE STOPPEN – KOSTENLOSER ÖPNV JETZT“ in einer Kletteraktion zwischen zwei Bäumen angebracht. Diese und folgende Aktionen richten sich gegen die jetzige umweltzerstörende Verkehrssituation und sollen eine (erneute) Debatte zum Nulltarif in Darmstädter Bussen und Bahnen anregen. Trotz eines „grünen“ Oberbürgermeisters wurde diese Idee im Stadtrat bisher jedes Mal abgelehnt. Wir sehen uns mit der Aktion in einer Linie mit den Protesten von FridaysForFuture, Ende Gelände, Extinction Rebellion sowie dem Widerstand im Hambacher Wald und der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung.

 

Der menschengemachte Klimawandel führt weltweit zu Katastrophen. Egal ob Dürre, Unwetter, Überschwemmungen, Erderwärmung oder Artensterben, es ist klar, dass sich die Welt in einer Krise befindet. Es ist längst Zeit etwas zu tun, das haben inzwischen viele Menschen verstanden, wie die Proteste von FridaysForFuture zeigen. Es ist notwendig, dass wir handeln und schnelle, wirksame Maßnahmen gegen die Zerstörung der Natur ergreifen. Dazu gehört, dass wir die Energiewende zu Ende bringen und Kohlestrom zu Geschichte machen, dazu gehört, dass wir globale tiefgreifende Veränderungen anstoßen und unsere Wirtschafts- und Produktionsweisen überdenken. Dazu gehört auch, dass wir eine Verkehrswende in Gang setzen und den Motorisierten Individualverkehr durch klimagerechtes Alternativen der Mobilität ersetzen.

 Knapp ein Fünftel der CO2-Emissionen verursachte der Verkehrssektor 2015 in Deutschland. Im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen sind die CO2-Emissionen im Verkehrssektor nicht nur nicht gesunken, sondern sogar angestiegen. Verantwortlich sind dafür vor allem Pkw. Insbesondere in großen Städten und Ballungsgebieten führt das zu erheblichen Gesundheitsbelastungen und Umweltschäden.

 Zusätzlich ist der Energie-, Flächen- und Ressourcenverbrauch von Autos sehr hoch. Der Trend zu immer größeren Fahrzeugen trägt dazu bei, dass dieser noch weiter steigt. 30 Prozent der Innenstädte sind versiegelte Flächen für den Autoverkehr. Für Autos steht deutlich mehr Raum zur Verfügung als zum Wohnen.Inzwischen ist jedes zehnte Auto in Deutschland ein SUV oder Geländewagen, die Tendez steigt. Die Automobilindustrie als solche trägt immens zum Ressourcenverbrauch der sogenannten Industrieländern bei. Dabei stammen fast 100 Prozent derRessourcen aus dem Ausland, wo sie unter katastrophalen menschenrechtlichen, ökologischen und sozialen Bedingungen in Ländern des Globalen Südens abgebaut werden. Das gilt für Stahl oder Aluminiumgenauso wie für die Produktion von Akkus für Elektrofahrzeuge.

 Global wie auch in Deutschland leiden vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen unter den durch den Autoverkehr verursachten Umweltbelastungen.

 Alternativen zum derzeitigen Verkehrsproblem sind also sowohl aus ökologischen, wie auch aus menschenrechtlichen und sozialen Gründen dringend notwendig. Da wir diese Probleme in Verbindung sehen, sprechen wir von Klimagerechtigkeit, nicht nur von Klimaschutz.

Elektroautos verursachen während dem Betrieb zwar keine CO-2 Emissionen, sind aber trotzdem keinesfalls die Lösung des Verkehrsproblems und erst Recht keine soziale Lösung dessen.

Ziel einer zukunftsfähigen und global gerechten Mobilitätspolitik muss es sein, die Zahl der Autos und die mit ihnen zurückgelegten Kilometer drastisch zu reduzieren. Der systematische Vorrang für den motorisierten Individualverkehr (MIV) in Stadtplanung, Straßenverkehrsordnung und bei der Finanzierung der Infrastruktur muss endlich ein Ende haben.

 

MIV ist MIEF! Nicht weiter an Autos und den Straßen rumbasteln, sondern konsequent umsteigen!

 

Da sich die Menschen trotzdem fortbewegen wollen, brauchen wir Alternativen zum MIV. Diese Alternativen bieten vor allem der Fahrradverkehr und der ÖPNV (Öffentlicher Personen NahVerkehr). Um eine Verkehrswende anzutreiben fordern wir folgendes:

  • Einsparen von Verkehr. Viele Wege sind erzwungen - durch eine Infrastrukturpolitik, die lange Wege und Zwang zum Auto schafft (Outlet Center, Märkte auf der grünen Wiese, zentrale Bildungs- und Kulturangebote usw.), durch Jobcenter-Auflagen, große Gewerbegebiete usw. sowie durch eine Globalisierung von Produktion und Transport. Ein Umdenken muss alle Felder von Wirtschaft und Politik erfassen.

  • Umstieg vom Auto auf umweltverträgliche Verkehrsmittel durch ein attraktives Netz echter Fahrradstraßen (es dürfen höchstens noch Anlieger*innen durchfahren, nicht alle Autos im selben Maße wie davor, wie es zurzeit in Darmstadt umgesetzt wird). Diese sollen vom Umland (Kranichstein, Arheilgen, Eberstadt, Osten, Westen) bis in die Innenstadt führen, die Orts- und Stadtteilzentren, Unis und Schulen, Supermärkte, Behörden und andere wichtige Punkte anbinden. Dafür sollen freiwerdende Autoverkehrsflächen und –einrichtungen neu genutzt und umgestaltet werden anstatt neue Flächen zu versiegeln.

  • Ein leistungsfähiges und engmaschiges Netz aus fußgänger*innenverträglichen öffentlichen Verkehrsmitteln (Straßenbahn, RegioTram, Seilbahn, ...), ergänzt durch intelligente Zubringersysteme zu den Ein-/Ausstiegspunkten (Fahrräder/EBikes, Bürger*innenbusse, Taxis usw.). Auch diese unter Nutzung der freiwerdenden Autoverkehrsflächen und –einrichtungen.

  • Um allen Menschen die gleiche Chance zur Mobilität zu geben, fordern wir den Nulltarif, also den fahrscheinlosen, öffentlichen Personenverkehr. Freie Fahrt für alle schafft die klassenlose Gesellschaft in Bussen und Bahnen - ein konkreter Angriffspunkt für soziale und ökologische Transformation. Ihr glaubt nicht, dass das funktioniert? Wir schon!

  • Umbau weiterer freiwerdender Autoverkehrsflächen und –einrichtungen für Aufenthalt im Freien, Grünanlagen und Fahrradstraßen.

  • Kombinationen aus überregionalen Transporten per Schienen und lokalen Verteilsystem per Gütertram, Seilbahn und Lasten-Kleintransportern/-Rädern für den Gütertransport. Wichtig bleibt die Reduzieren durch Dezentralisierung von Produktion, Kreislaufwirtschaft und Verwendung regionaler Ressourcen.

 

 

Die lokale Climate Justice Gruppe

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