Werder Bremen kurz vor Verkauf des Stadionnamens an Wohninvest Holding GmbH aus Fellbach/Stuttgart
Wir wollen nicht, dass der prominenteste Werbeplatz Bremens an ein Unternehmen gegeben wird, welches durch seine Rolle im Immobilienmarkt mitverantwortlich für enorm steigende Mietpreise und Wohnungsnot ist. Auch in Bremen steigen die Mieten und Menschen werden aus ihren Stadtvierteln vertrieben, da sie sich das alltägliche Leben nicht mehr leisten können. Durch das Brach liegen lassen von Bauflächen befeuert Wohninvest die Spekulationen mit Grundstücken und treibt so die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Die Holding hielt im Jahr 2016 Immobilien mit mehr als 200.000 m² Wohn- bzw. Nutzfläche in 30 deutschen Städten im Bestand und generierte damit rund 15,8 Mio. € Jahresnettomieten.
Die Wohninvest Holding GmbH ist in letzter Zeit auch durch fragwürdige Personalentscheidungen aufgefallen, wie der Einstellung des ehemaligen Vorstandschef der Kreissparkasse Waiblingen Bernd Fickler, der wegen Untreuevorwürfen im März 2017 entlassen wurde und anschließend die operativen Geschäfte bei Wohninvest übernahm.
In der aktuellen Debatte um die Enteignung von Deutsche Wohnen wäre ein Stadion mit Wohninvest im Namen ein direktes politisches Statement, welches die nächsten Jahre über dem Weserstadion prangen würde. Darüberhinaus wollen wir kein neoliberales Credo in direktem Umfeld des Viertels und des Osterdeichs.
Die Beweggründe der Wohninvest für den Deal mit Werder Bremen liegen auf der Hand, können sie so ihr eigenes Image mit dem eines sympathischen Bundesligavereins und der Stadt Bremen aufbessern.
Werder Bremen war immer ein Verein, der für seine Werte eingestanden ist und diese nach außen getragen hat; nun holt sich der Verein ein weiteres Unternehmen ins Boot, welches nicht mit nachhaltigen Selbstverständnis und der „sozialbewussten Vereinskultur“ vereinbar scheint.
Wir fordern alle Bremer*innen und Werderfans auf, sich dem Protest gegen die Vergabe der Namensrechte des Weserstadions an die Wohninvest Holding GmbH anzuschließen.
Wir hoffen, das Werder Bremen seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt und soziale über Kapitalinteressen stellt.
Nein zu Wohninvest – Für immer Weserstadion!
twitter: @neinwohninvest