Stationsschilder fordern zur Solidaritaet mit Rojava

Am Abend des 25.04.2019 überklebten besonders freche Aktivist*innen die Stationsschilder der Berliner U-Bahn Station Bayerischer Platz. Statt dem Namen der Station steht auf den Schildern nun „Support Rojava“ und statt der entsprechenden Fahrtrichtung „Fuck Erdogan“. Somit wird der kapitalistische Alltag der Passant*innen, der Weg zur Arbeit, zum Shoppen, zum Jobcenter unterbrochen um auf das Schicksal der Menschen in der autonomen Region Rojava aufmerksam zu machen. Warum?

Über ein Jahr nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch Erdogans in Afrin, ist die Lage in Nordsyrien immer noch kritisch. Von vielen westlichen Medien ignoriert, fürchtet die Bevölkerung Rojavas, mit all ihren Ethnien, um ihr Leben. Zu Recht: Der Türkische Staat droht aktiv mit Völkermord!

Die Türkei bereitet einen erneuten Angriffskrieg gegen die Menschen in dieser Region vor. Das Kriegsgerät dafür kommt unter anderen westlichen Staaten auch aus Deutschland. Schon beim Einmarsch in Afrin nutzte das faschistische Erdogan-Regime Leopard 2 Panzer aus Rheinmetall Produktion. Deutsche Kleinwaffen, z.B. von Heckler & Koch, sind an jedem weltweiten Konflikt beteiligt, so auch dort. Und die internationale „Staatengemeinschaft“, die vorher Waffen, Bomben und Panzer an einen Faschisten wie Erdogan geliefert hat, ignoriert das drohende Massaker in Rojava nun gekonnt.

Erst kürzlich, am Mittwoch den 24. April, bombardierten türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen den nordsyrischen Kanton Şehba, in dem viele Afrin-Vertriebene leben. Mehrere Granaten sind bereits in Siedlungsgebieten eingeschlagen, besonders getroffen wurde der Ort Shaykh Issa. Und auch schon in den Tagen zuvor hatte die türkische Armee Dörfer in Afrin angegriffen.

Doch während die Bevölkerung Rojavas seit Jahren von allen Seiten bedroht wird, entsteht durch sie gleichzeitig eine emanzipatorische Gesellschaft. Der kapitalistischen Moderne wird eine gelebte Alternative entgegengestellt. Eine Alternative, die fern ab von Nationalstaatlichkeit, Privateigentum und Patriarchat ihre Ideale sieht. Eine Alternative, in der von unten versucht wird ein ökologisches und kooperatives Wirtschaften umzusetzen. Eine Alternative, in der marginalisierte Menschen, Frauen, ethnische und religiöse Minderheiten endlich eine Stimme haben und möglichst gleichberechtigt und friedlich zusammenleben. Eine Alternative, für die es sich hart zu arbeiten, zu kämpfen und zu leben lohnt!

Wir solidarisieren uns mit der Bevölkerung Rojavas! Während viele westliche Medien die Geschehnisse dort größtenteils ignorieren, möchten wir aufmerksam machen auf diese alternative gesellschaftliche Entwicklung. Wir möchten aber auch aufmerksam machen auf die Kräfte die dieses revolutionäre Projekt, und damit auch die Chance auf Frieden in Syrien, bedrohen: Dies sind die faschistischen Kräfte des Erdogan-Regimes. Unterstützt werden diese genauso durch Dschihadist*innen, wie durch die Regierung der BRD, die bereitwillig Kriegsgerätslieferungen an den türkischen Staat zustimmte, und durch deutsche Kriegsprofiteur*innen, die im alleinigen Gedanken an Profitmaximierung diese Rüstungslieferungen an faschistisch regierte Staaten durchführten. Die Feinde dieser Alternative sind aber auch die USA und die EU, die zusammen mit den türkischen Faschist*innen im imperialistischen Kriegsbündnis „NATO“ agieren. Aber auch das Wegsehen vieler westlicher Medien stärkt die Möglichkeit eines faschistischen Einmarschs in Rojava. Inklusive Völkermord, unter anderem durch Waffen made in Germany.

Deshalb sagen wir nieder mit den Faschist*innen dieses Planeten. Nieder mit Rüstungsunternehmen und ihren Profiteur*innen, die wider besseren Wissens den Verlust von etlichen Menschenleben in Kauf nehmen um ihre Rendite zu erhöhen. Nieder mit Kriegsbündnissen wie der NATO. Nieder mit einer Wirtschaftsweise die nicht nur den Menschen zu einem geknechteten, atomisierten und entfremdeten Subjekt macht, sondern auch den Planeten und das Weiterbestehen der Menschheit durch die Klimakrise massiv bedroht. Nieder mit dem Weiter-So. Nieder mit der Alternativlosigkeit zum neoliberalen Kapitalismus.

Wir sagen Hände weg von Rojava! Hände weg von unserer Hoffnung auf ein besseres, schöneres Leben. Hände weg vom revolutionärem Aufbau! Erdogan fuck off!

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