(B-BB) Brandenburg Calling! Keine Bühne für die AfD in Rangsdorf!

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Keine Normalisierung der AfD! Keinen Raum der neuen Rechten!

Unter dem Label „Brandenburg Calling“ organisierten wir am 02.02.19 eine Anreise ins brandenburgerische Rangsdorf um dort gemeinsam mit vielen Rangsdorfer*innen und dem Verein Grenzenlos e.V. gegen den Parteitag der AfD im Seehotel zu demonstrieren. Dieser vielfältige und erfolgreiche Protest ist gerade in Brandenburg mehr als notwendig, da dort am 26. Mai 2019 Kommunal- und am 1. September 2019 Landtagswahlen anstehen, bei denen die AfD voraussichtlich mit sehr guten Ergebnissen rechnen kann. Jetzt gibt es erneut Anlass für uns nach Rangsdorf zu reisen und vor Ort Genoss*innen in ihrem Kampf gegen menschenfeindliche Einstellungen zu unterstützen.

 

Wir fordern dass den RassistInnen der AfD nicht der rote Teppich ausgerollt wird!
Auf nach Rangsdorf!
Gemeinsam Anreise: Mittwoch 10.04.19 – 17:15 Uhr – Bahnhof Südkreuz (Gleis 4)
Mahnwache – Keine Bühne der AfD – 18:30 Uhr – vor der evangelischen Kirche Rangsdorf

 

Keine Normalisierung der AfD
Die Rangsdorfer Kirchengemeinde unter der Obhut der Pfarrerin Susanne Seehaus veranstaltet am 10.04.2019 eine Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Forum Rangsdorf – Christen und Politik“. Themen werden diesmal „Soziale Gerechtigkeit und Leistungsgesellschaft sein“. Bisher nahmen an diesen Diskussionsveranstaltungen lediglich Kommunalpolitiker*innen teil, erstmals wurde aber nun der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Brandenburger AfD Birgitt Bessin ein Platz auf diesem Podium ermöglicht. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass noch weitere AfDler, die sich in der Neugründung einer kommunalen Rangsdorfer AfD versuchen, bei dem Podium zu Gast sein werden. Die Kirche, die nach außen hin vorgibt für Humanismus und Soziales einzustehen, bietet damit völkischen NationalistinInnen die Bühne für ihre rechte Propaganda. Unter dem Deckmantel des Willens „niemanden auszugrenzen“ und der „Meinungsfreiheit“ werden dort rassistische und menschenverachtende Positionen zu legitimen Haltungen des politischen Austauschs. Wer sich die neuen Rechten auf ein Podium setzt und sich dabei auf die Demokratie beruft, verkennt, dass diese Partei absolut nicht nach den demokratischen Spielarten funktioniert. Ein nicht unwesentlicher Teil ihrer vergangenen Wahlerfolge beruht auf dubiosen und mutmaßlich illegalen Parteispenden, die in ebenso zwielichtige Wahlkampagnen (Stichwort: Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten) gesteckt wurden. Darüber hinaus wurde mit Fake- News und Fake- Profilen in den sozialen Medien massiv die Meinungsbildung verfremdet und die eigene rassistische Agenda gesetzt.
Wie zahlreiche Politikwissenschaftler*innen in den vergangenen Jahren bereits feststellen, hilft es nicht mit Menschen, die die völkisch rassistischen Positionen der AfD nach außen hin vertreten in einen Dialog zu treten. Die Möglichkeit sie auf öffentlicher Bühne zu „entzaubern“ ist aufgrund ihrer Polemik, ihrer Sturheit andere Tatsachen und Fakten, als die eigens geschaffenen, anzuerkennen, stark begrenzt.
Eher ist das Gegenteil der Fall. Allein durch eine Einladung und die damit einhergehende Anerkennung ihrer Positionen und Einstellungen, wird massiv zu einer Normalisierung des rechten Diskurses beigetragen.
Deshalb sind auch wir, als Berliner Antifaschist*innen der Meinung, dass wer die AfD zu sich einlädt, noch nicht verstanden hat, wie die Partei funktioniert. Die Rechten suhlen sich förmlich in der medialen und öffentlichen Aufmerksamkeit, die sich durch solche Auftritte erhalten. Werden sie hingegen nicht eingeladen und versuchen sich in der AfD- typischen Opferposition einzunisten, so gilt es stark zu bleiben und die rechten jammern zu lassen. Welcher Natur die AfD ist, hat sie durch ihre Beteiligung an den rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz und durch Führungspersonal wie den Neonazi Björn Höcke oder den völkischen Rassisten Andreas Kalbitz, bereits mehr als deutlich gemacht.
Mit dem stetigen Beschwören einer Opferrolle, in die die Partei durch eine Ausladung gerate, soll von Rechten gezielt das Gegenteil erreicht werden: Dass ihnen im wahrsten Sinne des Wortes nämlich der rote Teppich ausgerollt wird und sie sich überall willkommen und akzeptiert fühlen dürfen.
Dies gilt es an diesem Tag gemeinsam mit vielen Rangsdorfer*innen zu verhindern. Wir fordern eine Ausladung der AfD von diesem Podium. Nicht etwa, weil wir als große Fans der Kirche oder von Religion im Allgemeinen gelten, sondern weil wir den menschenverachtenden und völkischen Positionen der AfD etwas entgegensetzen möchten. Wir fordern eine solidarische Gesellschaft, die sich für die Rechte von Arbeiter*innen, Erwerbslosen, Rentner*innen, Obdachlosen, Schüler*innen, Student*innen und Rentner*innen einsetzt. Die Geflüchtete nicht als ihre Feinde betrachtet, sondern sieht, dass auch diese mit uns im selben Boot sitzen.

Wir fordern dass den RassistInnen der AfD nicht der rote Teppich ausgerollt wird!
Auf nach Rangsdorf!
Gemeinsam Anreise: Mittwoch 10.04.19 – 17:15 Uhr – Bahnhof Südkreuz (Gleis 4)
Mahnwache – Keine Bühne der AfD – 18:30 Uhr – vor der evangelische Kirche Rangsdorf

 

 

Original Aufruf von Grenzenlos e.V.

Kommt zur MAHNWACHE am 10.04.2019 um 18.30 Uhr

vor der evangelischen Kirche in Rangsdorf

Das Thema unserer vierten Anti-AfD-Protestaktion in Rangsdorf lautet:

KEINE BÜHNE DER AFD – AUCH NICHT IN DER KIRCHE

DU SOLLST DICH NICHT GEWÖHNEN AN DEN RECHTSRUCK

RASSISMUS IST KEINE ALTERNATIVE

Bislang blieb Rangsdorf auf kommunalpolitischer Ebene von der
menschenverachtenden und demokratiegefährdenden Ideologie der AfD verschont. Es
gab zwar ein kurzes Fraktionsintermezzo mit einigen AfD-Mitgliedern auf
kommunalpolitischer Ebene im Jahr 2014 (Fraktion „Alternative für Rangsdorf“ in
der Gemeindevertretung Rangsdorf – Fraktionsende 01.01.2015). Diese sind jedoch
damals aus der AfD ausgetreten, weil sie mit Birgit Bessin (damals noch
Vorsitzende des AfD-Kreisverbandes Teltow-Fläming) „ideologische Probleme“ hatten.

Birgit Bessin, mittlerweile stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Brandenburgischen AfD, wird am 10.04.2019 ein Podiumsgast beim „_Forum Rangsdorf
- Christen und Politik_“ sein – eine dreiteilige von der Rangsdorfer
Kirchengemeinde initiierte Veranstaltungsreihe. Mit Bezug auf das Wahljahr 2019,
stellen sich dort bislang nur Rangsdorfer Kommunalpolitiker_innen vor und treten
in den Dialog mit den Wähler_innen. Mit Frau Bessin nimmt sich nun erstmals eine
Landtagsabgeordnete die Bühne – Warum?

Wahrscheinlich weil – im Unterschied zu den anderen Podiumsgästen – Frau Bessin
über einen landesweiten Bekanntheitsgrad verfügt und dadurch wohl zum „Stargast“
des Abends avancieren dürfte. Als Mitunterzeichnerin der „Erfurter Resolution“
positioniert sich Frau Bessin am rechten Rand einer völkisch-nationalistischen
Partei und in der Nähe des „Flügels“ vom Thüringer Fraktionschef Björn Höcke.
Mit dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz gehört ein Mann zur
Fraktionsspitze der Brandenburgischen AfD, der eine eindeutig neofaschistische
Vergangenheit aufweist und von „einer Art nationalem Sozialismus“ träumt. Beim
„Forum Rangsdorf – Christen und Politik“ bietet sich der AfD also mal wieder
eine willkommene Bühne zur Verbreitung einer gefährlichen Ideologie. Denn nicht
der Dialog reizt die AfD, sondern die Möglichkeit, Hass und Hetze immer weiter
zu verbreiten, zu normalisieren und damit Angst zu schüren. Erst kürzlich hat
Frau Bessin einen „Bürgerdialog“ in Rangsdorf veranstaltet, wo auf dem Podium
das Szenario eines dritten Weltkrieges im Hinblick auf „islamistischen
Terrorismus“ entworfen wurde. Unerwünschte Bemerkungen wurden nicht zugelassen.
So verwiesen Securitymitarbeiter z.B. einen jungen Mann des Saals, nachdem er
auf den neofaschistischen Hintergrund des Neuseeland-Attentäters hingewiesen hatte.

Birgit Bessin gilt auch als prominente Rednerin auf der Cottbusser Bühne der
rassistischen brandenburgischen Initiative „Zukunft Heimat“, welche längst den
Schulterschluss mit neonazistischen Gruppierungen wie z.B. der „Identitären
Bewegung“ vollzogen und sich auch bundesweit vernetzt hat. Alarmierend ist in
diesem Kontext auch die aktuelle Berichterstattung zu dem Neuseeländer
Attentäter, der die „Identitäre Bewegung“ durch die Spende einer hohen Geldsumme
unterstützt hat.

Wir sagen klar und deutlich: KEINE BÜHNE DER AFD!

 

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