[HH] Stellungnahme zur Antirepressions-Demo am 16.3.19

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An die Schläger auf der Antirepressions-Demo am 16.03. in Hamburg.

Wir sind die Leute, die sich dazwischengestellt haben, euch weggezogen und dafür auch Tritte kassiert haben, z.B. in den Bauch - meint ihr das mit „Bauchlinke“?

Euer Verhalten ist inakzeptabel. Überall. Auch an Sylvester war es dasselbe Schema. Und da ändert kein Indymedia-Text etwas.

 

 

 Beim Lesen hatten wir das Gefühl, auf einer anderen Veranstaltungen gewesen zu sein:

Ihr habt Demo-Teilnehmer*innen angegriffen, die eure Zuschreibung ganz deutlich dementiert haben, mehrere Menschen drumherum haben euch gesagt, dass es sich NICHT um Leute vom RKH handelt. Ihr seid die Aggressoren, wir und der ganze andere Rest die Betroffenen. Verdreht da die Tatsachen nicht. Ihr habt niemanden geschützt, niemandes Interessen durchgesetzt außer euren eigenen.

Ihr habt nicht kommuniziert, sondern geschrien, geschlagen und getreten. Jeder Versuch euch zu fragen, was denn der Grund sei, wurde einsilbig beantwortet oder mit „Halt die Fresse!“ quittiert. Ihr wart irgendwo anders.

Nochmal, ganz deutlich: Dieses Verhalten auf einer spektrenübergreifenden Demo ist inakzeptabel.
Wir schlagen euch vor, erstmal nicht bei solchen Aktionen aufzutauchen und stattdessen intern zu diskutieren, um dann einen Text in kritischer Selbstreflektion zu schreiben und ihn bei Indymedia zu posten. Das könnt ihr offensichtlich.

Fragen wären z.B.:
- Was können wir auf so einer Demo autonom entscheiden? Wen müssten wir einbinden?
- Wie kommt eine solche Entscheidung zustande, wenn wir unsere Ansprüche und zum Beispiel den Kampf für politische Gefangene ernst nehmen?
- Wie ist unsere Sprechposition? Auch bezogen auf class, race und gender bzw. den anderen Teilnehmer*innen, der Demoleitung, den Außenstehenden gegenüber?
- Was hat handgreifliches Verhalten für Auswirkungen? Auf uns selbst, auf die anderen Teilnehmenden, auf die Gefangenen im Knast, auf die Außenwirkung, auf die Bullen?
- Was bleibt am Ende, an politischer Aussage, an organisatorischer Aussage?
- Was werden wir in Zukunft anders machen?
- Woran werden wir arbeiten?

Ehrlich gesagt, haben wir gar keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit euch, aber wir sehen das als unsere Veranwortung, euch das anzubieten. Denn wir wollen Spaltungen entgegenwirken und weiterhin ernstzunehmende linke Politik machen.

Soviel.
Die Bauchlinken

 

 

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