Dortmund- Silvester zum Knast

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Unangemeldete Knastkundgebung in Dortmund

Am 31.12.2018 fanden sich in den frühen Abendstunden wieder einige handvoll Menschen zusammen, um mit Sprechchören, Feuerwerk, Sprühdose und Redebeitrag die Gefangenen in der JVA Dortmund anlässlich des Jahreswechsels zu grüßen.

Weitesgehend unbehelligt von den Bullen konnten wir auch dieses Jahr die Kundgebung in Solidarität mit den Inhaftierten und gegen Knäste und eine Welt, die sie braucht, durchführen. Auch wenn die Teilnehmer*innenzahl uns ein wenig enttäuschte, waren wir doch laut genug, um eine deutliche Botschaft der Solidarität an die Menschen hinter den Mauern zu senden, was diese wie jedes Jahr mit deutlichem Jubel beantworteten.

Wir nehmen uns heraus, unsere Aktion als einen guten Start für alle Kämpfenden drinnen und draußen in 2019 zu werten.

Freiheit und Glück für Alle!

Einige Anarchist*innen

 

 

Im Folgenden dokumentieren wir einen auf der Kundgebung gehaltenen Redebeitrag:

hallo liebe freundinnen und freunde,
verbündete drinnen und draußen,
besondere grüße gehen an die gefangenen

nach einmaligem aussetzen letztes jahr sind wir heute wieder hier vor der JVA dortmund, dem sogenannten Lübecker Hof um zum jahreswechsel diejenigen zu grüßen, die nichtmal  die sogenannte freiheit draußen genießen dürfen.

der knast in dortmund hat neben der lage mitten in der stadt noch die besonderheit, dass hier vor allem leute, die zu kurzen haftstrafen verurteilt wurden sowie untersuchungsgefangene einsitzen.
Viele von den leuten drinnen sitzen ein für schwarzfahren, diebstähle,drogenvergehen  und andere kleinere delikte.
Damit zeigt sich im besonderen in dortmund wie sehr der knast ein ort zur disziplinierung ist. Die meisten hier sind  nicht gemeingefährlich, sondern haben es gewagt, gesellschaftliche teilhabe praktisch zu leben und auch nach einem Stück vom kuchen zu greifen.
Dass die ursachen dafür nur allzu oft in den wirtschaftlichen zwängen zu suchen sind, denen wir alle unterliegen und die ein direktes ergebnis einer kapitalistischen weltordnung sind, wird von den verteitigern der knäste, härteren strafen und maximalen inneren sicherheit unerwähnt gelassen.
diejenigen, die die gesetze machen, die grundrechte mit füßen treten, milliarden verzocken, die umwelt zerstören und das alles für noch ein bisschen mehr profit, stoßen heute nacht mit champagner an. Wir stehen hier ein weiteres mal, um die nicht zu vergessen, die die rache für abweichendes verhalten schon zu spüren bekommen haben.
Wir haben kein patentrezept dafür, wie  in einer freieren gesellschaft mit regelverletzungen umzugehen sein wird.  wir wissen sicher, dass über viele leute, die auch in dortmund einsitzen, nicht zu reden wäre, wenn die versorgung aller mit gutem essen, einem dach über dem kopf und bezahlbarem öffentlichen nahverkehr unabhängig von der brieftasche sicher gestellt wäre und der absurde krieg gegen die drogen eingestellt würde.
Wir wollen eine solidarisch gesellschaft der zwischenmenschlichen auseinandersetzung keinen absurden überwachungs- und sicherheitsstaat.

besondere aufmerksamkeit verdient an dieser stelle der neonazi steven feldmann, der hier in dortmund einsitzt: (fick dich steven, du arschloch)
wir glauben nicht, dass die menschenverachtende ideologie von neonazis im knast besser wird. Daher scheint uns das keine lösung.Wir vermissen dich nicht, aber wir würden uns auch draußen mit dir auseinandersetzen!

Allen anderen einen guten start in 2019, und wir kommen wieder!
Für eine gesellschaft, die keine knäste braucht! Für die anarchie!

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