Für ein würdiges Gedenken an die Antifaschisten aus Burghausen an der Salzach

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Die Auseinandersetzung um ein würdiges Gedenken an Antifaschisten aus Burghausen in Südostoberbayern geht weiter 

Einleitung Es wurde für den Antifaschisten Alois Haxpointner eine Straßenbenennung im Südostoberbayerischen Burghausen gefordert. Darüber berichtete sehr ausgewogen der „ Burghauser Anzeiger“ aber auch die Junge Welt https://www.jungewelt.de/artikel/447948.geschichte-der-arbeiterbewegung-vorbild-mit-aufrechter-haltung.html und Indymedia https://de.indymedia.org/node/269450 Die Antwort des SPD Bürgermeisters Florioan Schneider aus Burghausen war sehr negativ.

 

 

Unten der neue offene Brief von mir aus München und von Jonas Volgger aus Burghausen

 

Für ein würdiges Gedenken an die Antifaschisten aus Burghausen an der Salzach

 

 

 

Offenes Antwortschreiben an den Bürgermeister der Stadt Burghausen Herrn Florian Schneider

 

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schneider, vielen Dank für Ihre Antwort zu unserem offenen Brief und der Forderung nach einer Straßenbenennung nach dem Antifaschisten Alois Haxpointner, datiert vom 22. März 2023. Wie Sie sich vorstellen können sehen wir Ihre Antwort als unzulänglich an. Sie schrieben: „Grundsätzlich prüft die Stadt Straßenbenennungen sehr genau. Straßenbenennungen die einen politischen Hintergrund haben, wollen wir immer erst dann vornehmen, wenn die Biografie des Namensgebers hinlänglich erforscht ist“. Allerdings steht diese Aussage als Kontrahent zu einer der größeren Straßennamen Burghausens. Als Namensgeber der „Hermann-Hiller-Straße“ (Nähe Krankenhaus) lassen sich zwei gleichnamige historische Größen finden: der Eine Mitglied in der Deutschnationalen Volkspartei, der Andere Mitglied in der NSDAP. Dieses Beispiel zeigt, dass zuständige Amtsinhaber nicht nur darauf warten sollten, bis Biographien hinlänglich erforscht werden, sondern sich auch die Zeit nehmen, diese mal durchzulesen. Aus unserer Sicht ist die Biografie von Alois Haxpointner hinlänglich erforscht, man müsste sich nur auch mit dem Erforschten auseinandersetzen. So schreiben Sie bereits zu Beginn, Max Brym habe in einen Büchern mehrfach über den Widerstandskämpfer Alois Haxpointner geschrieben. Was fehlt es noch für eine hinlängliche Erforschung? Für seine politische Tätigkeit für die damalige KPD war er ein Jahr im Zuchthaus und knapp 10 Jahre im KZ Dachau. Im Archiv des KZ Dachau kann man sehr vieles über die Rolle von Haxpointner im KZ nachlesen. Für die ihm zugefügten Leiden wurde er 1950 von dem „Bayerischen Landesamt für Wiedergutmachung“ wegen des ihm zugefügten Unrechts entschädigt. Am 7. November 1949 fügte der damalige 1. Bürgermeister Georg Schenk der Stadt Burghausen dem Antrag eine positive Bestätigung hinzu. Bei Haxpointer handelte es sich um einen mutigen Gegner des NS Regimes. Nach 1945 war Haxpointner bis zu seinem Lebensende Mitglied der „ Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten“ Im Jahr 1955 trat er von der KPD zur SPD in Burghausen über. Vor knapp 2 Jahren übergaben wir dem Burghauser Stadtarchiv rund 70 Seiten an Dokumenten zu Alois Haxpointner und anderen Antifaschisten aus Burghausen. Die Sache ist also hinlänglich erforscht. Bitte nehmen Sie sich auch die Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Ein Vorschlag zur Güte Sie schreiben: „Aktuell stehen keine neuen Baugebiete und Straßenbenennungen an“. Wir nehmen das zur Kenntnis und machen einen Vorschlag zur Güte. Wie wäre es mit einem Mahnmal oder einer Gedenktafel an zentraler Stelle für alle mutigen Gegner des NS Regimes aus Burghausen welche mehr als 2 Jahre wegen ihrer antifaschistischen Gesinnung im KZ inhaftiert waren. Zu nennen wären Alois Haxpointner, Heinrich Breu, Sebastian Wallner, Philip Huber, Georg Schenk, Anna Fischer, Gustav Steinl, Josef Burghart, Ludwig Lankes, Bruno Galla, Josef Hopper, u.v.m. ( Entnommen aus KZ Betreuungsstelle Burghausen Rathaus Zimmer 8/ 9.10.1946) Wir glauben und hoffen, dass Sie diesem Vorschlag etwas abgewinnen können. Es ist uns nicht daran gelegen bezüglich der Antifaschisten insbesondere über Alois Haxpointner zu streiten. Nach der Erstellung eines Mahnmals wie Oben genannt kann in Zukunft von den Fraktionen im Stadtrat und der Öffentlichkeit wenn es zu neuen Straßenbenennungen kommt neuerlich über eine Alois Haxpointner Straße diskutiert werden.

 

Mit besten Grüßen Max Brym, Buchautor München und Jonas Volgger, Regisseur aus Burghausen

 

Dokumente „ Burghauser Anzeiger 9.3.23 und 24.3.23

 

Skizzen – Arbeiterwiderstand in Südbayern. 6,50 €. Autor: Max Brym; https://diebuchmacherei.de/produkt/skizzen-des-arbeiterwiderstands-in-suedbayern/

 

Film „ Das rote Burghausen“ https://www.youtube.com/watch?v=PUxK8CXnd2Y

 

Unten Foto von Alois Haxpointner 

 

 

 

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