Klimaschädliche SUV's in Oberschwaben lahm gelegt

Regionen: 

Liebe Bürger*innen Oberschwabens, liebe Bürger*innenmeister*innen, liebe Gemeinderäte

und in besonderer Weise erwähnt seien auch die Verkehrsbeauftragten dieser Region,

Wir befinden uns in einer Krise, deren Auswirkungen uns in naher Zukunft alle betreffen werden, aber auch jetzt im Moment schon jeden Tag Opfer fordern: Hungertote, Flutopfer und Millionen Menschen auf der Flucht. Für die Politiker*innen sind das scheinbar Aschereste von gestern, die unter den Teppich gekehrt werden können. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, daran zu erinnern, dass das Feuer auf dieser Erde bald so groß sein wird, dass der Teppich anfangen wird zu brennen.

Wir glauben noch nicht, dass wir uns an die Falschen wenden, wenn wir mit der Politik reden, aber wir müssen unsere Sprache ändern. Wir können nicht mehr um Aufmerksamkeit bitten, um erforderliches Handeln, um notwendige Veränderung, denn Bitten werden ignoriert. Dass freundlich formulierter Bürger*innenwille bei Politiker*innen weniger zählt als gefälschte Berichte von zahlungsfähigen Unternehmen, haben sie jetzt oft genug bewiesen.

Aufgeben, also? Nein. Wir sehen es weiterhin in unserer Verantwortung, hier und heute die notwendige Veränderung herbeizuführen und werden unsere Stimme und unsere Hände benutzen, um selbstbewusst einzufordern, dass geschieht, was schon lange überfällig ist. Einfacher ausgedrückt: Wenn die Politik weiterhin 2t schwere Verbrenner mitten durch unsere Städte rollen und mit 200 km/h über die Autobahn heizen lässt, müssen wir sie zum Stehen bringen. 

Letzte Nacht haben wir in der Stadt Weingarten bei Ravensburg bei 25 klimaschädlichen, verbrauchsstarken SUVs und Sportwägen die Luft aus den Reifen gelassen. Diese Autos werden heute nicht dazu beitragen können, unsere Atmosphäre zu vergiften oder tödliche Unfälle zu verursachen. 

Wir fordern endlich ein Tempolimit auf allen Straßen, 100 km/h auf der Autobahn, 60 auf Bundesstraßen, sowie Tempo 30 innerhalb von Ortschaften. In Innenstädten sollen Autos überhaupt nicht mehr fahren, der Platz soll stattdessen für Grünflächen, Fahrrad- und Fußgänger*innenwege und Freiflächen genutzt werden. Wir fordern autofreie Innenstädte in der gesamten Region.

Wir hoffen, dass sich die Politik verantwortlich fühlt, diese Forderungen schnellstmöglich umzusetzen, sind uns aber auch bewusst, dass hier Hoffen allein nicht immer ausreicht, und fühlen uns daher von unserer Seite aus verantwortlich, unsere Forderungen im Falle eines Nicht-Handelns selbst so weit möglich zu verwirklichen. Mit unserer ersten Aktion zeigen wir, dass unsere Verhandlungsbasis eine friedliche ist: Autos tragen indirekt zum Sterben aufgrund der Klimakatastrophen bei und fordern direkt fast 3000 Tote im Jahr – in Deutschland. Dieser Schaden ist absolut, irreversibel und irrational. Vergangene Nacht haben wir 25 dieser Zerstörer temporär sabotiert.

Aber je weniger die Politik tut, um die Zerstörung aufzuhalten, desto mehr Mittel werden wir selbst einsetzen, um dieser Einhalt zu gebieten. Denn wir sind an einem Punkt, an dem sich niemand mehr Gerede leisten kann. Und nun jemand zur Tat greifen muss, liebe Bürger*innen, Bürger*innenmeister*innen, Gemeinderäte, in besonderer Weise erwähnt seien auch die Verkehrsbeauftragten dieser Region.

 

Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-nc-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen - nicht kommerziell