Antimilitaristischer Besuch beim Bundeswehr-Karriere-Center

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Hallo, wir sind die Gruppe a.a.k. (Antimilitaristischer Adventskalender). Wir besuchen in unregelmäßigen Abständen Liegenschaften der Bundeswehr in Berlin. Wir haben auch das „Karriere-Center“ der Bundeswehr in der Friedrichstraße 148 besucht. Netterweise hatte uns die Kampagne „Werbung abrüsten!“ Adbusting-Überkleber zugesendet, die eigentlich für Werbeposter des Militärs gedacht sind. Am Eingang zum Karriere-Center klebt nun ein großer Kotz-Smileys mit einer Sprechblase. In der Sprechblase steht: „Bundeswehr zum Kotzen!“ Und unter den Türschildern klebt ein großer brauner Kacke-Smiley. Er sagt: „Braune Nazi-Scheiße!“

Reaktion vom Bischof
Einige erinnern sich vielleicht, wir waren auch schon beim katholischen Militär-Bischof zu Besuch. Er heißt Franz-Josef Overbeck und hat nun auf die Protest-Aktion reagiert. Sein*e Sprecher*in sagt: . "Leider wurden die Aufkleber angebracht, ohne dass sich die Aktivisten bemerkbar gemacht haben. Daher konnte kein Dialog aufgebaut werden." Der Militärseelsorge sei aber jede Meinungsäußerung wichtig. "Insofern bleiben wir offen, wenn das Gespräch mit uns gesucht wird." Also wer schon immer mal nem Bischof seine Meinung sagen wollte: Diese Einladung ist die Gelegenheit.  
https://katholisch.de/artikel/42377-militaerbischof-nach-protestaktion-offen-fuer-dialog

Was ist ein „Karriere-Center?“
Aber zurück zum Karriere-Center: Kann sich noch wer an die Kreiswehrersatzämter erinnern? Die gab es überall, und da musste man hin, wenn das Militär einen mustern wollte. Musterung bedeutet, dass Offiziere und Militär-Ärzte einen wie ein Rennpferd begutachten, dumme Fragen stellen, und in Tauglichkeitsstufen verteilen. Und das entscheidet dann über die Möglichkeiten Deiner militärischen Verwendung, bzw. wie sie dich sterben lassen wollen.

Sterbeberatung
Deswegen zünden Leute in Russland seit dem Beginn der Mobilisierung auch Kreiswehrersatzämter massenhaft an, denn mit den dort erhobenen Daten werden Militär-Mobilisierungen durchgeführt. Bei uns gibt es seit der Aussetzung der Wehrpflicht keine Kreiswehrersatzämter mehr. Sie heißen jetzt „Bundeswehr-Karriere-Center“. Man kann hingehen und sich beraten lassen, wie man in der Bundeswehr am besten stirbt.

Auch in anderen Städten
Laut Wikipedia gibt es fünf große Karrierecenter in Hannover, Mainz, Düsseldorf, München und Berlin mit Assessment-Center (so heißt die Musterung heute). Daneben gibt es 16 kleinere, regionale Karrierecenter, von denen nur die in Wilhelmshaven, Stuttgart und Erfurt über ein Assessment-Center verfügen. Die zu den Karriere-Centern gehörenden 110 Karriereberatungsbüros werden mit 86 Standortteams des Berufsförderungsdienstes zu 113 Beratungsbüros zusammengefasst. Karrierecenter ohne Musterung befinden sich in Dresden, Kassel, Kiel, Magdeburg, Nürnberg, Potsdam, Saarlouis und Schwerin. Und eines davon ist in Berlin-City in der Friedrichstraße 148.

Brauner Haufen zum Kotzen
Dass die in den Karriere-Centern arbeitenden Soldat*innen junge Menschen in den braunen Haufen Bundeswehr hineinziehen, ist auf jeden Fall zum Kotzen. Deswegen finden wir die Aufkleber dort recht passend platziert.

Weitere Besuche?
Im Advent besuchen wir derweil in unregelmäßigen Abständen weitere Liegenschaften der Bundeswehr in Berlin, markieren sie und veröffentlichen die Bilder davon mit kurzen Infos, was die Bundis da so abziehen. Wir wollen damit die städtischen Militär-Stützpunkte bekannter machen. Wir danken der Kampagne „Werbung abrüsten!“ für die Überkleber!

Die Adbusting-Überkleber bei der Kampagne „Werbung abrüsten!“ bestellen:

https://werbungabruesten.blackblogs.org/

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