Im Gedenken an Ingo Binsch
Heute, am 5. November, gedenken wir Ingo Binsch, der 1965 in Altlandsberg (bei Berlin) geboren und aufgewachsen ist und 2001 von drei Neonazis misshandelt wurde und an den Folgen starb. Zum 21. Todestag haben wir die mehrfach zerstörte Gedenktafel (1 / 2) erneuert, die umliegenden Straßen umbenannt und zudem wurde ein Soli-Graffiti gesprüht.
2000 lernte Binsch seine Lebensgefährtin Ursula Buß kennen, bei der er sich hin und wieder aufhält. So ist er auch am 5. November 2001 in der Wohnung von Ursula, in der Zossener Str. in Berlin Hellersdorf.
Der Sohn und Stiefsohn von Ursula Buß, sowie ein Freund der beiden Brüder trinken schon seit dem frühen Nachmittag mengen an Bier und Schnaps und kommen über Umwege auf das Thema, dass Ingo Binsch dem Stiefsohn noch 40,-DM Schulden würde und zudem ein arbeitsloser Alkoholiker wäre.
Nach weiterem Konsum von Alkohol beschließen die drei Freunde, die alle dem Neonazispektrum zuzuordnen sind, die Mutter zu Besuchen und die Schulden von Binsch einzufordern.
Als sie gegen 22 Uhr die Wohnung von Ursula Buß erreichen, gehen die Brüder grußlos auf Ingo Binsch los und schlagen diesen mehrfach ins Gesicht und auf den Oberkörper. Erst als Ursula droht die Polizei zu alarmieren lassen die Täter ab und verlassen die Wohnung wieder.
Kurze Zeit darauf klagt Ingo Binsch über Herzbeschwerden und bricht zusammen. Der gerufene Notarzt kann trotz Wiederbelebungsmaßnahmen nichts mehr tun und stellt kurz vor Mitternacht den Tod fest.
Leider fehlen uns bis heute weitere Angaben zur Biografie von Ingo Binsch. Wir würden uns freuen, falls Freund*innen, Bekannte oder Familie von Ingo das hier lesen sollten und sich bei uns melden würden.
Niemand ist vergessen!